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Ab Januar 2024 können die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken ihren jungen Kunden einen attraktiven Mehrwert zum Girokonto bieten. Dazu hat der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) eine exklusive Kooperation mit dem Unternehmen ubiMaster abgeschlossen. ubiMaster bietet digitale Lernunterstützung und Nachhilfe in mehreren Schulfächern an. „Für die Volksbanken und Raiffeisenbanken ergeben sich zahlreiche Vorteile. So können sie bestehende Kunden binden sowie neue Kunden gewinnen. Außerdem erhöhen sie ihr Cross-Selling-Geschäft und stärken ihr Image, da bei jedem Aufruf von ubiMaster das jeweilige Banklogo und der Name gezeigt werden. Wir würden uns deshalb freuen, wenn möglichst viele Volksbanken und Raiffeisenbanken bei der Kooperation mitmachen“, erklärt Timo Braun, Bereichsleiter Beratung Banken beim GVB.

Weiterführende Informationen im MuV-Manager

Der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) hat mit ubiMaster ein Nachhilfepaket für junge Kunden der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken ausgehandelt. Die Verträge, Werbemittel sowie weiterführende Informationen, beispielsweise zum Preismodell, stehen im MuV-Manager bereit.

Chatten oder per Video sprechen

In einem Webinar (hier geht’s zur Aufzeichnung des Webinars im MuV-Manager) hat der Verband über die Kooperation informiert. Die Nachhilfeplattform funktioniert so: Schülerinnen und Schüler können über die ubiMaster-App in kurzer Zeit – in der Regel sind es nach Angaben des Unternehmens wenige Minuten – Kontakt zu einer qualifizierten Lehrkraft aufnehmen. Dazu knipsen sie ein Foto von der zu bearbeitenden Aufgabe und laden diese hoch. Anschließend können sie mit dem Tutor oder der Tutorin chatten. Außerdem besteht die Möglichkeit, per Video direkt miteinander zu sprechen. „Auf diese Weise bietet ubiMaster allen Kindern unabhängig von ihrer sozialen Herkunft einen schnellen, einfachen und gerechten Zugang zu außerschulischer Bildung“, sagt ubiMaster-Geschäftsführer Steffen Krotsch. Wer die App nutzen möchte, muss ein kostenpflichtiges Abonnement abschließen – dieses entfällt für die Kunden der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken, wenn diese den Vertrag mit ubiMaster unterzeichnet haben.

Wie die Plattform ubiMaster entstand

Steffen Krotsch ist Geschäftsführer von ubiMaster. Im Webinar für die bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken erzählte er, wie die Nachhilfeplattform entstanden ist: „Meine Frau Jana und ich sind berufstätig, wir haben drei Kinder, die alle in die Schule gehen. Das hat in Bezug auf die Hausaufgaben und das Lernen für Klausuren zugegebenermaßen immer wieder zu Stress geführt.“ Zwar gingen die Kinder regelmäßig zur Nachhilfe, doch zufrieden waren er und seine Frau damit nicht. Die Lerngruppen waren recht groß, der Einzelunterricht teuer und nicht immer am Wunschtermin möglich. Online-Videos gebe es zwar in Hülle und Fülle, viele seien auch nicht schlecht gemacht, doch ein Dialog sei in der Regel nicht möglich. „Wir haben uns gedacht: Da muss es doch eine bessere Lösung geben!“, erzählte Krotsch. Gesagt – getan. 2019 gründete das Ehepaar ubiMaster. „ubi“ kommt vom englischen Wort „ubiquitous“ (Deutsch: allgegenwärtig), „Master“ steht für „Meister“. Der Name soll zeigen, dass man mit der App immer und überall lernen kann, erklärt Krotsch.

Mathe am beliebtesten

UbiMaster richtet sich an alle Kinder und Jugendlichen der Klassenstufen 5 bis 13 sowie Auszubildende. Alle Schultypen – Gymnasium, Realschule, Mittelschule sowie Fach- und Berufsoberschule – werden betreut. Zur Verfügung stehen die fünf Fächer Mathe, Englisch, Deutsch, Physik und Chemie. „Besonders gefragt ist, wahrscheinlich wenig überraschend, Mathematik“, berichtet Krotsch. Die Nachhilfe kann unbegrenzt oft genutzt werden. Der Chat beziehungsweise die Videokonferenz ist privat, findet also ausschließlich zwischen Schüler und Tutor statt. Der Verlauf wird in der App hinterlegt, sodass die Schüler später darauf zurückgreifen können. ubiMaster ist montags bis freitags von 14 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 16 Uhr abrufbar. Die Lehrkräfte durchlaufen ein mehrstufiges Auswahlverfahren, außerdem werden sie von den Schülerinnen und Schülern im Anschluss an das Gespräch oder den Chat bewertet. So sei eine hohe Qualität gewährleistet, betont Krotsch.

Raiffeisenbank Isar-Loisachtal nutzt ubiMaster bereits

Die Raiffeisenbank Isar-Loisachtal hat bereits Praxiserfahrung mit ubiMaster gesammelt. Das Institut hat die Plattform in diesem Sommer angebunden und den Verband auf das Unternehmen aufmerksam gemacht. Der Kontakt kam zustande, weil der Sitz von ubiMaster in Baierbrunn im Geschäftsgebiet der Bank liegt. Zunächst habe man sich dafür entschieden, die Plattform für die Mitarbeiterkinder auszurollen. „UbiMaster ist eine tolle Möglichkeit, um die Arbeitgeberattraktivität zu steigern. Schließlich verbessert es die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, wenn die Eltern wissen, dass ihr Kind auf diese Weise kompetente Lernunterstützung erhält“, erzählt Andreas Pentenrieder, Prokurist sowie Bereichsleiter Vertriebsmanagement und Omnikanal bei der Raiffeisenbank.

Warum die Raiffeisenbank auf ubiMaster setzt

Schnell hat sich bei dem Kreditinstitut jedoch die Überzeugung durchgesetzt, ubiMaster auch für die jungen Kundinnen und Kunden an den Start zu bringen. Was waren die ausschlaggebenden Gründe? Pentenrieder verweist vor allem auf fünf Faktoren:

  1. Alleinstellungsmerkmal: Die Bank bietet mit der Lernplattform eine einzigartige Lösung an, die sie von anderen Kreditinstituten unterscheidet.
  2. Ankerprodukt Girokonto: Da die Nutzung von ubiMaster an das Girokonto der Bank geknüpft ist, erhöht sich die Attraktivität des Produkts erheblich. Zudem können frühzeitig junge Kunden – eine wichtige Zielgruppe – gewonnen werden.
  3. Sichtbarkeit: Da das Logo und der Name der Bank in der App eingeblendet werden, findet sie im Alltag der Schüler und deren Familien statt. Außerdem steigert das Kreditinstitut sein Image.
  4. ESG: Die Raiffeisenbank Isar-Loisachtal hat sich zum Ziel gesetzt, nachhaltiger zu werden. Eine Lernplattform für Schülerinnen und Schüler anzubieten, zahlt auf das Kriterium „S“ (Social) ein.
  5. Bildungsgerechtigkeit unterstützen: Nicht alle Eltern können oder wollen es sich leisten, ihren Kindern Nachhilfe zu ermöglichen. Dank ubiMaster gibt es nun für alle Schüler die Möglichkeit, kostenfrei Lernunterstützung abzurufen.

Die Bank hat ihre Kundinnen und Kunden vor allem durch Briefe auf ubiMaster aufmerksam gemacht. Der Brief für die Kunden unter 16 Jahren war an die Eltern adressiert, da diese die Lernplattform für ihre Kinder einrichten müssen. Die Über-16-Jährigen wurden direkt angeschrieben. Binnen weniger Tage hat die Bank einen Erinnerungsbrief geschickt. „Damit haben wir gute Erfahrung gemacht, der Zuspruch steigt dadurch erheblich“, erzählt Pentenrieder. Außerdem wurden Beiträge für die Social-Media-Kanäle des Kreditinstituts erstellt und in den Filialen sowie im Online-Banking für das Angebot geworben. Für die Medienvertreter gab es eine Pressekonferenz. Aktuell hat die Bank großflächige Werbeplakate an Supermärkten und Bahnhöfen geschaltet, ein Kinospot läuft ab Weihnachten in den regionalen Filmhäusern.

Mehr Jugendkonten wurden eröffnet

Die Resonanz sei hervorragend, berichtet Pentenrieder. Einerseits hat die Bank in den vergangenen Monaten deutlich mehr Jugendkonten eröffnet als zuvor. Andererseits gebe es gutes Feedback. Die Schüler sind froh über die Möglichkeit, ihre Fragen einem kompetenten Lehrer stellen zu können. Das können sie auf der Plattform auch machen, wenn ihre Eltern beispielsweise in der Arbeit sind oder selbst nicht weiterwissen. Außerdem können sie die Unterstützungsleistung genau dann in Anspruch nehmen, wenn sie diese benötigen, also beispielsweise am Tag vor einer Klausur. Dazu kommt ein Faktor, an den die Bank anfangs nicht gedacht hat. „Einige Eltern haben uns erzählt, dass sich ihre Kinder dafür schämen, zur Nachhilfe zu gehen, weil sich andere Schüler deshalb über sie lustig machen. Mit der App können sie nun zuhause und im eigenen Rhythmus lernen“, sagt Pentenrieder. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm auch die Geschichte eines Jungen, der Probleme in Englisch hatte. Durch die App hat er neuen Mut geschöpft und konnte seine Fähigkeiten und letztlich auch seine Noten deutlich verbessern.

Pentenrieder ist wichtig zu betonen, dass ubiMaster mehr ist als Nachhilfe für Schüler, die zwischen den Noten 4 und 5 stehen. „Wir betrachten die App vielmehr als Lernunterstützung, die jedem Schüler dabei hilft, besser zu werden“, bekräftigt er. Wer beispielsweise aktuell die Note 2 hat, kann mithilfe der Plattform zielgenau daran arbeiten, die Note 1 zu erzielen, wenn er möchte. „Die App ersetzt das eigene Lernen nicht, aber sie hilft dabei, alle Unklarheiten zu beseitigen. Um eine Fußball-Analogie zu nehmen: Wir legen den Schülern den Ball auf den Elfmeterpunkt, aber verwandeln müssen sie diesen dann selbst“, sagt er.

Gute Noten dank ubiMaster und VR-Banken

Andreas Pentenrieder findet, dass ubiMaster eine große Chance für die Volksbanken und Raiffeisenbanken ist. Sie können sich einsetzen, um die jungen Menschen in Bayern durch ihre Schulzeit zu begleiten. Vielleicht sei es etwas dick aufgetragen, von einer Demokratisierung der Nachhilfe zu sprechen. Aber: „Unsere Wunschvorstellung ist, dass die Absolventen an ihre Schulzeit zurückdenken und feststellen, dass sie dank der Hilfe von ubiMaster und ihrer Genossenschaftsbank den gewünschten Schulabschluss geschafft haben. Deshalb können sie nun die erhoffte Ausbildung oder ihr Wunschstudium anfangen. Wenn uns das gelingt, haben wir viel erreicht“, sagt Pentenrieder.

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