Geldtransfer: Die VR-BankingApp wird um „Kwitt“ erweitert. Was nutzt die Anwendung den Kunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken?
Wer kann mobiles Bezahlen nutzen?
Seit Mitte August können mehr und mehr Kunden bayerischer Volksbanken und Raiffeisenbanken an der Tankstelle oder im Supermarkt mobil mit ihrem Smartphone bezahlen. Dafür stellt die genossenschaftliche FinanzGruppe die Girocard sowie die Kreditkarten Mastercard und Visa digitalisiert in der VR-BankingApp zur Verfügung. Ob das eigene Institut den Service anbietet, erkennen die Nutzer am neuen Menüpunkt „Digitale Karten“, wenn sie ihre VR-BankingApp aktualisiert haben. Bislang ermöglichen das in Bayern rund 60 Volksbanken und Raiffeisenbanken.
Was braucht es, um mobil bezahlen zu können?
Um den Bezahlservice nutzen zu können, benötigen die Kunden ein Smartphone mit Android-Betriebssystem (ab Version KitKat 4.4) und installierter VR-BankingApp sowie ein Konto mit freigeschaltetem Online-Banking, eBanking-Postfach und TAN-Verfahren bei einer teilnehmenden Genossenschaftsbank. Außerdem muss die NFC-Antenne im Handy aktiviert sein. NFC (Near Field Communication) ist ein spezieller Funkstandard für die Nahfeldkommunikation. Moderne Android-Handys verfügen in der Regel über diese Technik. Bei iPhones von Apple funktioniert mobiles Bezahlen über die VR-BankingApp aktuell noch nicht.

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Mobil bezahlen mit der VR-BankingApp: Ein Erklärvideo zur „bequemsten Nebensache der Welt“. Quelle: BVR.
Wie funktioniert mobiles Bezahlen?
Beim mobilen Bezahlen kommt die NFC-Technik zum Einsatz, die extra für solche Zwecke entwickelt wurde – zum Beispiel, um Zahlungsdaten zwischen einem Smartphone oder eine Girocard mit Kontaktlos-Funktion und einem Kassenterminal auszutauschen. Dabei halten die Nutzer die Rückseite ihres Smartphones dicht an das Bezahlterminal, sodass die für den Bezahlvorgang notwendigen Daten übertragen werden können. Der Handelsverband Deutschland (HDE) bewertet die Technik als sicher, da die Reichweite der Funksignale nur rund vier Zentimeter beträgt. Es ist also zum Beispiel unmöglich, Daten via NFC über eine größere Distanz von einem fremden Gerät illegal auszulesen. Bis zu 25 Euro können beim mobilen Bezahlen über die VR-BankingApp ohne weitere Sicherheitsabfrage beglichen werden. Bei höheren Beträgen müssen Kunden wie bei der klassischen Kartenzahlung eine PIN eintippen. Allerdings funktioniert mobiles Bezahlen nur, wenn sowohl Kasse als auch Smartphone die NFC-Technik unterstützen.

Wie können Nutzer eine digitale Karte bestellen?
Die digitalen Karten lassen sich direkt in der VR-BankingApp bestellen, sofern die eigene Genossenschaftsbank mobiles Bezahlen anbietet. Beim Auswählen des Menüpunkts „Digitale Karten“ wird eine weitere App „Digitale Karten“ aus dem App Store auf das Handy geladen. Dann können die Nutzer in der VR-BankingApp unter dem Menüpunkt „Digitale Karten“ ihre digitale Girocard, Mastercard oder Visa-Karte bestellen. Den Abschluss der Bestellung bestätigen sie mit einer TAN. Gleichzeitig werden dem Nutzer die dazugehörigen Vertragsdokumente ins elektronische Postfach gelegt. Die digitale Karte wird in Echtzeit erzeugt und auf dem Mobiltelefon installiert. Bei der Mastercard und Visa-Karte übernehmen die Nutzer die PIN ihrer vorhandenen Plastikkarte. Bei der Girocard kann der Kunde bei der Bestellung wählen, ob er die PIN seiner physischen Karte übernehmen möchte. Andernfalls wird ihm eine neue PIN zugeteilt.
Medienkampagne des GVB zum mobilen Bezahlen mit der VR-BankingApp
Der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) unterstützt die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken bei der Einführung der digitalen Karten in der VR-BankingApp mit einer bayernweiten Medienkampagne. Diese läuft bis Ende November und knüpft an die sehr erfolgreiche Kampagne „VR-Banking der Zukunft“ an. Wie gewohnt können sich die GVB-Mitgliedsbanken der Kampagne anschließen. Dafür stellt ihnen der GVB im zugangsgeschützten VR-Baukasten individualisierbare Werbemittel für den lokalen Einsatz zur Verfügung. Es stehen zwei Motive zur Auswahl. Für die bayernweite Kampagne kommt wieder ein Werbemotiv der „Familie Raiff“ zum Einsatz. Alle Infos zur Medienkampagne „Mobil bezahlen mit der VR-BankingApp“ finden die GVB-Mitgliedsbanken hier.
Welche Vorteile bietet mobiles Bezahlen?
Mobiles Bezahlen – auch als „Mobile Payment“ bezeichnet – spart Zeit. Eine Transaktion mit dem Smartphone über NFC dauert nur wenige Sekunden. Händler sparen sich zudem Logistikkosten, weil sie weniger Bargeld vorhalten müssen. Bezahlen mit dem Smartphone ist außerdem hygienischer als andere Zahlungsmethoden, da weder die Nutzer noch die Servicekräfte an der Kasse Münzen, Geldscheine oder das Lesegerät anfassen müssen – ein wichtiger Faktor zum Beispiel im Lebensmitteleinzelhandel.

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Alles Wesentliche zu den digitalen Karten der Volksbanken und Raiffeisenbanken in 1:28 Minuten erklärt. Quelle: BVR.
Wie verbreitet ist kontaktloses Bezahlen?
Hierzulande werden aktuell rund 15 Prozent aller Kartenzahlungen kontaktlos getätigt. Im europäischen Vergleich – dort erfolgt fast jede zweite Kartenzahlung kontaktlos – reicht das nur für die hinteren Plätze. Doch Deutschland holt auf.

Wachsende Vertrautheit und das Wissen der Kunden, dass die Kontaktlostechnologie mindestens genauso sicher ist wie bisherige Zahlungsmethoden, geben Mobile Payment einen immensen Schub. Das mobile Bezahlen per Handy im Handel erfolgt über dieselben Bezahlterminals, die bereits jetzt das kontaktlose Bezahlen mit der Plastikkarte auf NFC-Basis ermöglichen. Sie sind an dem vierwelligen Funksymbol zu erkennen. So werden kontaktlose Bankkarten schon an zwei Dritteln aller 800.000 Terminals in Deutschland akzeptiert und die Zahl wird weiter steigen. Ende 2017 hatten in Deutschland nach Angaben des Handelsforschungsinstituts EHI 82 Prozent der großen und 22 Prozent der kleinen Handelsunternehmen ihre Bezahlterminals für kontaktloses Bezahlen freigeschaltet. Bis zum Jahr 2020 sollen alle Bezahlterminals im europäischen Handel die Kontaktlostechnologie unterstützen.
Welche kontaktlosen Bezahllösungen gibt es noch?
Mit der Integration der mobilen Bezahlfunktion in die VR-BankingApp bieten die Volksbanken und Raiffeisenbanken ihren Kunden eine bequeme Bezahllösung an. Doch auch andere Unternehmen bieten Mobile Payment an. Die gängigsten Lösungen im Überblick: