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Herr Götz, 2014 hat die Versicherungskammer Bayern ihre Lebenprodukte in das Kernbankensystem „agree 21" der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken integriert, zwei Jahre später kamen die sogenannten Kompositprodukte Schaden- und Unfallversicherungen dazu. Wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen?

Frank Götz: Wir haben durchweg positive Erfahrungen bei der Integration der Leben- und Kompositprodukte in agree21 gemacht. Sie hat die Akzeptanz auf Beraterseite enorm gesteigert, da die genossenschaftliche Beratung nun ohne Medienbruch möglich ist. Eine systemgestützte Beratung ist heutzutage aus dem Bankenalltag nicht mehr wegzudenken. So konnten wir auch die Zusammenarbeit mit den bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken weiter festigen. Daher ist es für uns selbstverständlich, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und die Integration weiterer Produkte voranzutreiben.
 

Ab Mitte Mai bindet die Versicherungskammer Bayern auch Kranken- und Pflegezusatzversicherungen in agree21 ein. Was erwarten Sie sich davon?

Götz: Durch die Integration der Kranken- und Pflegezusatzversicherungen wollen wir bestehende Potenziale noch stärker heben sowie unsere Kooperationen mit den bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken nachhaltig festigen und erweitern. Gleichzeitig runden wir das Produktangebot der Versicherungskammer Bayern in agree21 ab und erreichen eine noch stärkere Einbindung in die genossenschaftliche Beratung. Auf der anderen Seite können die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken ihr ganzheitliches Beratungsangebot über agree21 ausbauen. Ich bin überzeugt, dass die Kunden dies honorieren werden. Sie erhalten wichtige Absicherungsmöglichkeiten in den Bereichen Zahn, Heilpraktiker, stationäre Behandlung, Krankentagegeld und Pflege.
 

Welchen praktischen Nutzen hat die Einbindung für die Kundenberater der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken?

Götz: Die Bankberater profitieren in ihrer täglichen Arbeit von einem weiter komplettierten Produktangebot in der ganzheitlichen, systemgestützten Beratung. Diese ist nun auch im Bereich der Krankenzusatztarife und dem wichtigen, oft unterschätztem Themenkomplex der Pflege möglich – ohne Medienbrüche und jederzeit konform mit der Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD. Der Berater kann sich vollständig auf die durch agree21 gestützten Absicherungsmöglichkeiten der Versicherungskammer Bayern verlassen. Mit der Erweiterung auf Kranken- und Pflegezusatzversicherungen Mitte Mai liegt es nun in der Hand der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken, diese Vorteile zu nutzen. Durch die Integration der Krankenversicherungsprodukte in ihre Angebotspalette können sie die Kooperation mit der Versicherungskammer Bayern weiter ausbauen.
 

Bei der Pflegezusatzversicherung klaffen Bedarf und Abdeckung besonders weit auseinander. Woran liegt das und wie können die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken zusammen mit der Versicherungskammer Bayern daran mitwirken, diese Versorgungslücke zu schließen?

Götz: Sie haben recht – der Bedarf ist immens. Die Zahl der Pflegebedürftigen wird in den nächsten Jahren noch stärker zulegen, mit einem Anstieg von gut 80 Prozent ist zu rechnen. Das bedeutet: In der Pflegepflichtversicherung werden immer mehr Leistungsempfänger immer weniger Beitragszahlern gegenüberstehen. Aus Untersuchungen wissen wir zudem, dass derzeit rund 970.000 Menschen den Abschluss einer Pflegezusatzversicherung in den nächsten zwölf Monaten planen. Somit ist ein großes Potenzial gegeben. Dieses möchten und müssen wir gemeinsam angehen und dabei unterstützen wir die Volksbanken und Raiffeisenbanken. Für dieses Jahr planen wir zum Beispiel eine Kampagne für die Generation 45 plus. Das Thema Pflege gewinnt gerade in diesem Personenkreis immer mehr an Bedeutung...
 

…  die aber nicht immer erkannt wird.

Götz: Das stimmt, hier haben wir es mit einem Paradoxon zu tun: Die notwendige private Vorsorge wird zwar erkannt, aber nicht sofort umgesetzt. Erst wenn in der Familie oder im Bekanntenkreis ein Pflegefall eintritt, beginnen die Angehörigen, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Dennoch plant jeder zweite Deutsche, eine Patientenverfügung zu verfassen. Dazu stellt die Versicherungskammer Bayern den Kunden der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken einen Gutschein-Code zur Verfügung, mit dem diese bei einem unserer Partner zu ermäßigten Konditionen ihre persönliche Patientenverfügung erstellen können. Den Gutschein-Code erhalten die Kunden von ihrem Berater – ein guter Anlass, diese auf eine vernünftige Vorsorge in der Pflegeabsicherung aufmerksam zu machen.

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