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Bei der Berufswahl geht es für den 21-jährigen Andreas Zellner vor allem um eines: „Ich möchte gerne morgens aufstehen und mich auf meine Arbeit freuen“, sagt der Privatkundenberater der VR GenoBank DonauWald eG in Viechtach. Mit seinem Jahrgang 2002 gehört Zellner zur Generation Z und versucht für diese zu sprechen. Zufriedenheit im Arbeitsalltag, das sei für ihn wichtig. „Geld auch“, gibt er zu. „Aber das kommt an zweiter Stelle.“

Nach seinem Abitur entschied sich Zellner für eine Ausbildung bei der VR GenoBank DonauWald. „Meine Ausbildung habe ich vergangenes Jahr beendet, nun studiere ich noch berufsbegleitend an der Akademie Deutscher Genossenschaften“, erzählt er. Ein Vollzeit-Studium nach dem Abitur klang für ihn nicht verlockend. Zellner wollte Geld verdienen. Dass er nun zusätzlich zu seiner Tätigkeit in der Privatkunden-Beratung noch studieren könne, das habe sich so entwickelt und sei für ihn jetzt die bestmögliche Alternative. Denn als Angehöriger seiner Generation ist der 21-Jährige davon überzeugt, dass man sich nicht schon gleich nach der Schule für „den einen“ Weg entscheiden müsse, der einen durch die gesamte berufliche Karriere trage. Veränderungen gehören dazu, sind selbstverständlich und möglich. Es gäbe nicht nur eine Richtung. Seine Freunde und er bleiben offen für Entwicklungen, betont Zellner.

Offenheit für Weiterbildungen

Auch Lena Prucker, Privatkundenberaterin bei der VR Bank Amberg-Sulzbach, bezeichnet die Offenheit für Weiterbildungen als typisches Merkmal der Generation Z. „Ich mag weiterkommen und neue Sachen kennenlernen“, sagt die 25-Jährige. So macht Prucker nebenbei ihren Bachelor, indem sie an der Fern-Uni „BWL und Führung“ studiert. „Mein Arbeitgeber hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es bei der IHK Stipendien für Weiterbildungen gibt und dass man diese auch für ein Studium nutzen kann.“ Da stimmt Zellner zu: „Ein Arbeitgeber darf nichts gegen Fortbildungen haben. Im besten Fall hilft er mir sogar dabei.“ Der perfekte Arbeitgeber „fordert und fördert“, fasst der 21-Jährige zusammen.

Dennoch stellt Prucker klar: „Meine Generation möchte Arbeit und Karriere, aber nicht um jeden Preis. Wir leben nicht mehr nur für die Arbeit.“ Von älteren Kollegen bekommt die 25-Jährige mit, dass es früher in der Arbeitswelt anders zuging. Pruckers Kollegenkreis ist vom Alter her bunt durchgemischt. „Wir haben einen Boomer und ebenso Vertreter der X-,Y- und Z-Generation“, sagt Prucker. „Über unsere durchaus unterschiedlichen Einstellungen zur Arbeitswelt wird da am Mittagstisch schon mal diskutiert.“ Doch so manche Veränderungen befürworten alle, ob sie nun Mitte der 1950er-Jahre oder um die Jahrtausendwende geboren wurden. „Mein Chef wurde früher durchaus mal an seinem freien Tag angerufen und musste dann in die Arbeit kommen.“ Nun schätzten sie aber alle, dass nicht jeder jeden Tag immer erreichbar sein müsse.

Den Arbeitsalltag flexibel gestalten

Für Zellner bedeutet Flexibilität im Alltag: „Mal beginne ich mit der Arbeit um 7 Uhr, mal komme ich erst um 9 Uhr. An einem Tag gehe ich um 16 Uhr, an einem anderen dauert es bis 18 Uhr, bis ich fertig bin“, berichtet der Privatkunden-Berater. Wie er seine Arbeitszeit legt, möchte er selbst handhaben können. Überdies: Wenn Zellner einen Arbeitstag für beendet erklärt habe, dann sei auch Schluss. Ähnlich formuliert es Prucker: „Wenn ich frei hab, hab ich frei“, sagt sie. „Denn nur wer sich gut erholt, kann auch wieder Leistung bringen.“

Während ihrer Arbeitszeit hängt sich die Gen Z gerne rein, erwartet aber dafür von einem Arbeitgeber, dass dieser für eine angenehme Arbeitsatmosphäre sorge. Das können zum Beispiel höhenverstellbare Tische für Mitarbeiter mit Rückenproblemen sein, die das tägliche Arbeiten erleichtern. Für Prucker muss vor allem eines erfüllt sein: „Ich möchte ein nettes Team um mich herum haben.“

Von den Digital Natives profitieren

Wenn die Stimmung im Kollegenkreis stimmt, dann können Kollegen voneinander lernen und vor allem in Bezug auf die Digitalisierung von der Generation Z profitieren. „Wir sind direkt mit dem Digitalen aufgewachsen, seit der Grundschule eigentlich“, sagt Zellner und verweist bei Projekten auf die „ganz andere Herangehensweise“ seiner Generation, den Digital Natives. Da nerve es, von Älteren zu hören: „Das haben wir schon immer so gemacht.“

Bei seiner täglichen Arbeit als Privatkundenberater allerdings würden die positiven Aspekte mehrerer Generationen miteinfließen. „Seit Corona hat jeder zweite junge Mensch bereits mit Aktien gehandelt“, sagt der Privatkundenberater. Die Offenheit seiner Generation schätzt er, aber er wisse eben auch, wie sich einige etwa durch Influencer beeinflussen lassen oder auf andere Informationsquellen bei ihren Finanzanliegen zurückgreifen. „Da ist es meine Aufgabe, diese Offenheit aufzugreifen und gleichaltrige Kunden richtig abzuholen.“ Mit einer qualitativen Beratung – wie es vielleicht „so schon immer gemacht wurde“.

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