Diese Website verwendet Cookies. Wenn Sie unsere Seiten nutzen, erklären Sie sich hiermit einverstanden. Weitere Informationen

Eine ältere Dame betritt die Geschäftsstelle einer Raiffeisenbank. Sie hat eine rote Lederjacke an, an den Armen und Händen trägt sie Goldschmuck. Die Frau legt einen schwarzen Aktenkoffer auf den Schalter und öffnet ihn. Er ist voll mit Geldscheinen. Eine Bankmitarbeiterin nimmt die Scheine entgegen und steckt sie in eine Zählmaschine. Neben dem Schalter steht eine weitere, junge Frau. Sie rappt: „Auch die Omi chillt hier öfter und ist geflasht von der Gerät, schieb die Kohle zu uns rüber und verifizier alles am Pad.“

Die Szene ist Teil eines Anfang August veröffentlichten Musikvideos mit dem Namen „Azubi Time“. Für den Kurzfilm sind die vier Kreditgenossenschaften des GVB-Kreisverbands Cham verantwortlich: Raiffeisenbank Chamer Land, Raiffeisenbank Bad Kötzting, Raiffeisenbank Falkenstein-Wörth und Raiffeisenbank Eschlkam-Lam-Lohberg-Neukirchen b. Hl. Blut. „Ziel des Videos ist es, uns als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren und somit junge Menschen für eine Ausbildung in unseren Häusern zu gewinnen“, sagt Lisa Pongratz aus dem Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit der Raiffeisenbank Bad Kötzting.

Externer Inhalt

Nach Ihrer Einwilligung werden Daten an YouTube übertragen.

Das Video „Azubi Time“ anschauen.

Die vier Raiffeisenbanken aus der Oberpfalz arbeiten im Bereich Recruiting seit vielen Jahren zusammen. Sie sind gemeinsam auf Messen unterwegs, besuchen Schulen oder geben Bewerbertrainings. Mit dem Video reagieren sie einerseits darauf, dass solche Präsenztermine wegen der Corona-Pandemie gerade nicht möglich sind. Andererseits nehmen sie Rücksicht auf die veränderten Gewohnheiten von Jugendlichen. Pongratz: „Eigene Beiträge in Sozialen Medien wie Facebook, Instagram oder TikTok sind derzeit die beste Möglichkeit, um im Alltag der jungen Menschen aufzutauchen.“

Unterstützung durch Werbeagentur

Die Idee, die Bank-Ausbildung in einem Video darzustellen, entstand im Arbeitskreis Marketing und Jugend des Kreisverbands. Für die Umsetzung holten sich die Banken frühzeitig Unterstützung durch die Werbeagentur Kukuluru Media aus Regenstauf. „Da wir uns möglichst professionell präsentieren möchten, stand es außer Frage, auf einen kompetenten Dienstleister mit viel Know-how im Bereich Videoproduktion zurückzugreifen“, sagt Rosi Tischner, Marketingleiterin der Raiffeisenbank Eschlkam-Lam-Lohberg-Neukirchen b. Hl. Blut. Die Institute gaben der Agentur mehrere Vorgaben mit auf den Weg. So sollten im Video verschiedene Tätigkeiten aus den Bereichen Schalter, Immobilienberatung, Wertpapiergeschäft und IT zu sehen sein. Außerdem möchten sich die Banken möglichst innovativ und modern sowie gleichzeitig seriös darstellen. Daraus entwickelte Kukuluru Media die Idee, den Azubi-Arbeitstag auf musikalische Art in einem Rap-Song zu inszenieren. Tischner: „Diese Idee hat uns super gefallen.“

Anschließend entwickelte die Agentur gemeinsam mit den Banken den Song. Im Text tauchen, wie es im Rap üblich ist, englische Wörter und Jugendsprache auf. Beispiele dafür sind: „Gib Dir den DAX, kuck ma‘ der Kurs, geht hart ab wie der Beat“, „Wir beraten Euch vor Ort und auch in Eurer Hood“ oder „Komm in unser Team and live your dream“. Dadurch unterscheiden sich die Aussprüche sehr deutlich von der sonst in der Finanzbranche üblichen Sprache. „Wir haben die Begriffe bewusst gewählt, um die jungen Leute so anzusprechen, wie sie selbst im Alltag miteinander kommunizieren“, betont Tischner.

Hauptprotagonistin singt in einer Band

Im Video sind zahlreiche aktuelle Auszubildende der vier Kreditinstitute zu sehen. Diese waren sofort begeistert von der Idee, in einem Musikvideo mitzuspielen, erzählt Julia Diener, Assistentin bei der Raiffeisenbank Falkenstein-Wörth. Eine der Hauptprotagonistinnen ist Mareike Hamperl, die derzeit eine Lehre als Bankkauffrau bei der Bank mit Sitz in Falkenstein absolviert. In ihrer Freizeit singt sie bei der Rockband Some 1 El?e. „Das hat mir bei der Aufnahme des Songs im Tonstudio geholfen, vor dem Dreh des Videos war ich aber mächtig aufgeregt“, erzählt die 16-Jährige. In den Tagen vorher übte sie regelmäßig den Text, um sich nicht zu versprechen. Letztlich klappte alles gut. Hamperl: „Die Werbeagentur hat uns Azubis toll unterstützt, indem sie uns angeleitet, Fragen beantwortet und Anregungen gegeben hat“.

Impressionen vom Videodreh zu „Azubi Time“.

Impressionen vom Videodreh zu „Azubi Time“.

Impressionen vom Videodreh zu „Azubi Time“.

Impressionen vom Videodreh zu „Azubi Time“.

Impressionen vom Videodreh zu „Azubi Time“.

Impressionen vom Videodreh zu „Azubi Time“.

Neben den Azubis treten im Video weitere Personen auf – allesamt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Firmen- und Privatkunden. „Wir mussten keine Schauspieler engagieren, bei uns ist alles echt“, betont Corinna Ruhland aus der Abteilung Marketing und Öffentlichkeitsarbeit der Raiffeisenbank Chamer Land. Die Vorbereitung der Dreharbeiten nahm mehrere Stunden in Anspruch: Gemeinsam mit der Agentur wurden Requisiten besorgt, Drehorte besichtigt und Einsatzpläne besprochen. Der eigentliche Videodreh startete um 8 Uhr morgens, gegen 21:30 Uhr war die letzte Szene im Kasten. „Wir waren nicht nur am Drehtag, sondern generell sehr zufrieden mit der Agentur. Sie hat sehr professionell gearbeitet und viele tolle Ideen eingebracht“, sagt Ruhland.

Um die Menschen neugierig zu machen, haben die Banken den Film mit mehreren sogenannten Teaser-Videos und einer Online-Kampagne angekündigt. Seit Anfang August läuft „Azubi Time“ in den Sozialen Medien sowie in den örtlichen Kinos. Im Nachgang erschien zudem ein Making-of. Über das Feedback freuen sich die Kreditinstitute. „Wir haben bisher ausschließlich positive Rückmeldungen erhalten und mehre Anfragen zu unserem Ausbildungsangebot bekommen“, betont Ruhland. Anderen Volksbanken und Raiffeisenbanken, die ebenfalls solche Videos drehen möchten, rät sie dazu, besonderen Wert auf die Vorbereitung und Organisation zu legen. „Wir haben uns intensiv mit der Agentur ausgetauscht und viel Zeit für den Text und die Präsentation aufgewandt. Das hat sich aber aus unserer Sicht definitiv gelohnt, wir sind sehr zufrieden mit dem Video“, sagt Ruhland.

Artikel lesen
Genogramm