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Gefaltete Zeitungen liegen auf einem Tisch (Symbolbild).

Wechsel an der GVB-Spitze: Gregor Scheller übergibt Amt an Nachfolger Stefan Müller

In einer feierlichen Veranstaltung hat der amtierende Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), Gregor Scheller, am 24. Juli die Amtsgeschäfte an seinen Nachfolger, Stefan Müller, übergeben. Offiziell hat Müller sein neues Amt als GVB-Präsident am 1. August 2024 angetreten. Zahlreiche Ehrengäste, darunter der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder sowie Vertreter von Verbundunternehmen, GVB-Mitgliedsunternehmen, Kammern und anderen Verbänden sowie des Finanzwesens nahmen an der Feier teil, um Schellers herausragende Leistung und seinen Einsatz für das Genossenschaftswesen zu würdigen.

„In den letzten zwei Jahren hat Gregor Scheller im GVB als Präsident wichtige Weichenstellungen für die Zukunft des Verbands vorgenommen“, lobte Gerhard Walther, ehrenamtlicher GVB-Präsident und Vorsitzender des GVB-Verbandsrats. Für seine Verdienste erhielt Scheller die Raiffeisen-Schulze-Delitzsch-Medaille in Gold. Diese ist die höchste Ehrung der genossenschaftlichen Organisation in Deutschland. Sie wird an maximal 100 lebende Persönlichkeiten vergeben.

Als Impulsgeber im Verbund setzt der GVB zukunftsweisende Akzente und vertritt die Interessen seiner Mitglieder mit Nachdruck, machte der neue Vorstandsvorsitzende Stefan Müller deutlich. Dabei stehen die genossenschaftlichen Werte wie Solidarität, Selbsthilfe und Demokratie weiterhin im Mittelpunkt des Handelns. In einer Pressemitteilung geht der GVB ausführlich auf den Wechsel an der Verbandsspitze ein. Über die Amtseinführung berichtete unter anderem die „Deutschen Presse-Agentur“ (dpa), deren Meldung in zahlreichen Zeitungen aufgegriffen wurde. Einen Bericht über die Amtsübergabe lesen Sie auch in dieser „Profil“-Ausgabe.

Verbandstag: GVB nimmt Zukunftsthemen in den Fokus und fordert weniger Bürokratie

Unter dem Motto „Genossenschaften in Bayern: Miteinander gestalten“ versammelten sich am 11. Juli auf dem Nockherberg in München rund 800 Gäste zum 123. Verbandstag des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB). Gregor Scheller, bis 31. Juli 2024 GVB-Präsident, betonte in seiner Rede die Bedeutung von Zusammenarbeit und Anpassungsfähigkeit in Zeiten des Wandels. Genossenschaften seien „Möglichmacher“, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt förderten. Gerhard Walther, ehrenamtlicher Präsident des GVB, betonte die Rolle der Genossenschaften als Stabilitätsanker in Krisenzeiten. „Sie repräsentieren unsere Wirtschaftsleistung, unsere Heimat, unsere Tradition.“ Er plädierte außerdem für den Abbau von Bürokratie, um den Handlungsspielraum der genossenschaftlichen Unternehmen zu erhöhen.

Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, sprach in seinem Festvortrag über die Herausforderungen des Standorts Deutschland und betonte die Bedeutung von Innovation und Anpassungsfähigkeit. Er forderte die Politik zum Handeln auf: „Um wieder angemessene Wachstumsraten zu erreichen, braucht Deutschland ein umfassendes wirtschaftspolitisches Reformpaket. Es geht um die Stärkung des Arbeitsangebots, der Investitionsbereitschaft und der Innovationen“, sagte Fuest. Zum Abschluss des Verbandstags ergriff Stefan Müller das Wort, der am 1. August 2024 Gregor Scheller als GVB-Präsident ablöste. Müller sieht den GVB als Impulsgeber im genossenschaftlichen Verbund und als eine der größten Mittelstandsvereinigungen des Freistaats. Er wolle weiter daran arbeiten, dass der GVB auch künftig ein starker, innovativer Dienstleister für die Mitglieder bleibe, kündigte er an.

Die Kernaussagen des Verbandstags hat der GVB in einer Pressemitteilung zusammengefasst. Über die Veranstaltung haben unter anderem die „Börsen-Zeitung“ und die „Passauer Neue Presse“ berichtet. Einen ausführlichen Veranstaltungsbericht lesen Sie in dieser „Profil“-Ausgabe.

Zum Internationalen Tag der Genossenschaften: GVB begrüßt sein 1.200. Mitglied

Der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) wächst auf 1.200 Mitglieder. „Diese stolze Zahl zeigt, wie attraktiv das Genossenschaftsmodell bis heute ist“, sagte GVB-Präsident Gregor Scheller in einer Pressemitteilung zum Internationalen Tag der Genossenschaften, der alljährlich am ersten Samstag im Juli gefeiert wird.

Das 1.200. Mitglied ist die Pabst Pflanzenbau eG, die im Juni 2024 gegründet wurde. Die Genossenschaft mit Sitz in Vierkirchen im Landkreis Dachau wickelt den Verkauf der selbst erzeugten landwirtschaftlichen Produkte und Erzeugnisse der Pabst Einzelbetriebe ab. Mithilfe der Vermarktungsgenossenschaft sollen Verwaltung und Abrechnung erleichtert und die Verhandlungsposition gegenüber Abnehmern verbessert werden. Zudem übernimmt die Genossenschaft die Aufbereitung und den Transport der Produkte an die Endkunden. „Genossenschaften bieten Lösungen für die unterschiedlichsten Herausforderungen. Sie bringen Menschen mit gleichgerichteten Interessen zusammen und liefern einen Beleg dafür, dass das Ganze mehr ist als nur die Summe seiner Teile“, betonte Scheller.

Nach einer Phase der Konsolidierung verzeichnet der GVB seit 2022 einen Gründungsboom bei Genossenschaften. In dieser Zeit sind 76 Genossenschaften gegründet worden. Allein im laufenden Jahr waren es bis zum 30.06.2024 bereits 22 neue Genossenschaften – ein Großteil von ihnen Wärmegenossenschaften, die ihren Mitgliedern dezentral aus regenerativen Quellen kostengünstige Wärmeenergie zur Verfügung stellen.

Genossenschaften bekennen sich zu ihrer jeweiligen Region, halten die Wertschöpfung dort, bieten sichere Arbeitsplätze, zahlen Steuern und fördern den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Zu den Mitgliedern des GVB gehören unter anderem 184 Volksbanken und Raiffeisenbanken. „Die Genossenschaftsbanken versorgen sämtliche Regionen Bayerns mit Finanzdienstleistungen und stellen autark Liquidität für Mittelstand und Privatpersonen zur Verfügung.“ Auch dies, so lobt Scheller, sei ein wesentlicher Beitrag dazu, das Zusammenleben zu gestalten und somit einen konstruktiven Beitrag zur weiteren Entwicklung des Freistaats zu leisten. Circa 460 Millionen Euro haben allein die Volks- und Raiffeisenbanken im vergangenen Jahr an Steuern gezahlt. Zudem haben sie insgesamt rund 16 Millionen Euro an Vereine und Initiativen in ihrem jeweiligen Geschäftsgebiet gespendet.

Der GVB unterstützt seine Mitglieder nicht nur durch Prüfung, Beratung, Interessenvertretung und Weiterbildung, sondern auch durch den Aufbau von Netzwerken und Kooperationen. „Unser Ziel ist es, die Genossenschaften bestmöglich zu fördern und ihre Innovationskraft zu stärken, damit sie auch in Zukunft erfolgreich und wettbewerbsfähig bleiben“, betonte Scheller. „Die kontinuierliche Aufnahme neuer Mitglieder zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

GVB zur Novelle der Verbraucherkreditrichtlinie: Überflüssige Bürokratie vermeiden

Im Rahmen der Umsetzung der dritten Verbraucherkreditrichtlinie CCD in deutsches Recht hat der GVB eine Stellungnahme gegenüber den Bayerischen Normenkontrollrat abgegeben. Das Gremium unterstützt die Bayerische Staatsregierung bei der Abbau von unnötiger Bürokratie.

In der Stellungnahme spricht sich der GVB dafür aus, bei der Umsetzung der Richtlinie in deutsches Recht von den eingeräumten Wahlmöglichkeiten Gebrauch zu machen, um überflüssigen bürokratischen Aufwand zu vermeiden. Dazu gehört beispielsweise, auf eine erneute Prüfung der Kreditfähigkeit vor dem Zustandekommen eines Überziehungskredits zu verzichten, da diese Prüfung ja bereits bei der Anlage des Kontos beziehungsweise der Einräumung einer Überziehungsmöglichkeit überprüft wird. Ansonsten würde sich der Prozess zulasten der Kunden verzögern.

Außerdem plädiert der GVB für eine Klarstellung, dass das Diskriminierungsverbot in der CCD sich ausschließlich auf die Herkunft eines Kunden, nicht jedoch auf dessen Wohnsitz beziehen dürfe. Ansonsten könnten regional tätige Banken zur Ausweitung Ihres Geschäftsgebiets gezwungen werden.

Weiteres Thema der Stellungnahme war die zeitgemäße Kommunikation mit den Kunden. Der GVB stellte sich gegen die Schriftformerfordernis und den Zwang zur Papierform bei vorvertraglichen Informationen, da dies nicht mehr zeitgemäß und unter Nachhaltigkeitsaspekten nicht zielführend sei. Die Stellungnahme im Wortlaut gibt es im GVB-Mitgliederportal.

Entwurf zum CSRD-Umsetzungsgesetz: Bundesregierung greift GVB-Vorschlag auf

Die Bundesregierung hat am 24. Juli 2024 ihren Entwurf zur Umsetzung der europäischen Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) vorgelegt. Darin hat die Bundesregierung den Vorschlag des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB) aufgegriffen, kleine, nicht komplexe Institute (SNCI) von der Berichterstattung für das bereits laufende Geschäftsjahr 2024 auszunehmen. Die Pflicht zur Berichterstattung dieser Institute beginnt nach derzeitigem Sachstand erst für das Geschäftsjahr 2026, dann unter vereinfachten Standards. Der GVB hatte sich stark für die Nutzung der im Europarecht angelegten Ausnahme eingesetzt, da die volle Berichterstattungspflicht bereits für das laufende Jahr eine übermäßige bürokratische Belastung für die betroffenen Institute bedeutet hätte.

Im Themenspiegel: GVB-Verbandstag, Lehrabschlussfeier und VR-Pokal-Finale

Im neuen „Themenspiegel“ schaut das Videomagazin der bayerischen Genossenschaften auf den GVB-Verbandstag 2024 zurück. Außerdem geht es in der aktuellen Ausgabe um die besten Azubis bayerischer Genossenschaften und das Landesfinale des VR-Pokals.

Die zugehörigen „Profil“-Beiträge finden Sie hier:

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GVB-Verbandstag, Lehrabschlussfeier und VR-Pokal-Finale: Der GVB-Themenspiegel vom 22. Juli 2024.

Gerald Schneider ist Pressesprecher des Genossenschaftsverbands Bayern.

Burkhard Rüdiger ist Chef vom Dienst im Team Medien und Kommunikation des Genossenschaftsverbands Bayern.

Simon Linder ist Leiter Stab Vorstand beim Genossenschaftsverband Bayern.

Florian Christner ist Leitender Redakteur von „Profil – das bayerische Genossenschaftsblatt“.

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