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Eine ausgewogene Risikosteuerung ist ein Grundpfeiler der Geschäftspolitik jeder Genossenschaftsbank, die auch vom Gesetzgeber und der Aufsicht eingefordert wird, etwa im Kreditwesengesetz (§25a KWG) oder darauf aufbauend in den Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk). Im Rahmen der Risikoinventur ist es für die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken hilfreich, sich mit anderen Genossenschaftsbanken zu vergleichen und Risikokonzentrationen zu identifizieren. Hierbei werden sie vom Genossenschaftsverband Bayern (GVB) seit einigen Jahren unterstützt. Auch in diesem Jahr führt der GVB wieder eine Vergleichserhebung durch.

Wie hilft die Vergleichserhebung den Banken?

Die Risikoinventur-Vergleichserhebung bietet den bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken die Möglichkeit, die eigenen Zahlen übersichtlich und in kompakter Form mit jenen der anderen teilnehmenden Kreditgenossenschaften zu vergleichen. Rückschlüsse auf die Einzelergebnisse anderer Banken sind nicht möglich. So schafft die anonymisierte Auswertung Transparenz hinsichtlich zahlreicher Risikotreiber und Risikofaktoren. Auf diese Weise können die Banken einzelne Risikoarten besser beurteilen, aber auch Risikokonzentrationen leichter identifizieren. Außerdem helfen die Zahlen bei der Überprüfung der individuellen Risikostrategie. Die Erhebung erfasst neben den Adressenrisiken im Kundengeschäft und im Eigengeschäft auch die Bereiche Zinsänderungsrisiko, Kursänderungsrisiko, Liquiditätsrisiko, operationelles Risiko, Beteiligungsrisiko, Risiko aus impliziten Optionen im Kundengeschäft, Immobilienrisiko, Ertragskonzentrationen und den Themenkomplex „Erheblichkeit stiller Lasten“. Auch die ökonomischen (barwertigen) Risiken werden seit dem Jahr 2019 betrachtet.

Was ändert sich im Vergleich zum Vorjahr?

Im Detail hat der GVB im Vergleich zum Musterrisikohandbuch Aspekte ergänzt oder aufgrund überschaubarer Aussagefähigkeit gestrichen. Außerdem wurden im Vergleich zur Vorjahresauswertung einzelne Risikotreiber auf Wunsch der Teilnehmer ergänzt beziehungsweise verändert. Gleich bleiben folgende Punkte: Wie in den Vorjahren wird wieder eine zeitliche Entwicklung der GVB-Vergleichskennzahlen in die Auswertung integriert. Diese wird allen teilnehmenden Banken zur Verfügung gestellt. Zur besseren Vergleichbarkeit der teilnehmenden Banken schaut der GVB die Fondspositionen durch. Außerdem wird wieder eine zusätzliche Auswertung auf Basis von Bilanzsummenclustern erstellt.

Wie werden die Daten erfasst?

Für die Vergleichserhebung stellt der GVB den bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken wie gewohnt eine ausfüllbare Datei zur Verfügung. Diese kann im Mitgliederbereich der GVB-Webseite heruntergeladen werden. Die ausgefüllte Datei muss bis zum 21. August 2020 an die Statistik des GVB zurückgeschickt werden. Die Daten sollten zur besseren Vergleichbarkeit im Wesentlichen auf Basis des Stichtags 30. Juni 2020 erhoben werden. Der GVB empfiehlt den Banken, für die Erfassung je nach Datenqualität in etwa einen bis zwei Arbeitstage einzukalkulieren.

Alle Informationen, Kontaktdaten und Download-Links hat der GVB in einem internen Rundschreiben an die Mitgliedsbanken zusammengestellt. Dort finden sich auch ein Bestellformular sowie ein verkürzter Musterbericht, der die Auswertung anhand der Adressenrisiken im Kundengeschäft und im Eigengeschäft exemplarisch darstellt. So sehen die Banken, wie die Risikoinventur-Vergleichserhebung aufgebaut ist. Das Bestellformular kann auch nach dem 31. Juli 2020 an den GVB geschickt werden.

Wann liegen die Ergebnisse vor?

Nach der Rücksendung der Erhebungsdatei werden die Daten beim GVB intern aufbereitet. Abhängig von der Anzahl der teilnehmenden Institute ist geplant, diesen die Auswertung bis Ende September 2020 zur Verfügung zu stellen. Damit bleibt den Banken noch ausreichend Zeit, die Erkenntnisse aus der Vergleichserhebung für ihre individuelle Risikoinventur, die jährliche Überprüfung der Risikotragfähigkeit oder für hauseigene Stresstests zu nutzen. Der GVB verschickt die Auswertungen sowohl im unveränderbaren PDF-Format als auch im offenen Excel-Format, damit die Banken ihre Zahlen individuell kommentieren können.
 

Stefan Kloker leitet die Abteilung Spezialbetreuung beim Genossenschaftsverband Bayern.

Kontakt zum GVB

Fragen zur Risikoinventur-Vergleichserhebung des GVB beantworten Stefan Kloker (089 / 2868-3869, skloker(at)gv-bayern.de) und Christian Zollner (089 / 2868-3480, czollner(at)gv-bayern.de).

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