Digitalisierungsoffensive: Der Genossenschaftsverband Bayern steht seinen Mitgliedsinstituten auf dem Weg zur Omnikanalbank mit Rat und Tat zur Seite. Welche Angebote gibt es?
Zahlen sprechen eine deutliche Sprache, heißt es. Doch dafür bedarf es aussagekräftiger Daten und der richtigen Methoden, diese zu analysieren. Dabei unterstützt der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken mit dem VR-Bankreport. Mit der webbasierten Anwendung haben die GVB-Mitgliedsbanken Zugriff auf über 6.000 Kennzahlen und zusätzliche GVB-Vergleichswerte. Das hilft den Instituten dabei, ihre Stärken und Schwächen zu analysieren und auf dieser Grundlage strategische Entscheidungen zu treffen. Den VR-Bankreport gibt es seit 2013. Der GVB hat ihn nun überarbeitet und erweitert. Was leistet das Tool? Was ist neu? „Profil“ informiert über die wichtigsten Änderungen.
Was ist neu beim VR-Bankreport?
Ziel der Optimierung war es, die Benutzerfreundlichkeit noch weiter zu erhöhen. Dafür wurde das Design des VR-Bankreports grundlegend neu gestaltet. Ab sofort wird eine Liste aller Reports auf der Startseite angezeigt. Die Rubriken „Favoriten“, „Eigene“, „Zuletzt genutzt“ und „Archiv“ helfen dabei, die Reports zu kategorisieren. In einer weiteren Maske können die Nutzer Reports nach Schlagworten suchen. So können die Banken schnell auf häufig genutzte Analysen zugreifen. Außerdem behalten sie den Überblick. Neue Reports lassen sich übersichtlich auf einer Seite erstellen und in unabhängige Bereiche mit jeweils einem eigenen Set an Kennzahlen und Spalten unterteilen. Damit können mehr Zahlen verarbeitet werden. Trotzdem bleiben die Reports auch bei hohen Datenmengen übersichtlich.
Über eine neue Funktion – sogenannte „Slide Buttons“ – können die Nutzer durch die einzelnen Reportseiten blättern. Das erleichtert die Bedienung. Zudem lassen sich Kennzahlen und Spalten aus anderen Reports importieren. Dabei können auch mehrere Kennzahlen gleichzeitig einem Report hinzugefügt werden. Die Definition einer Kennzahl mit den dazugehörigen Werten wird nun übersichtlich auf einer Seite angezeigt. Außerdem lassen sich Grafiken besser erstellen und anzeigen. Die Nutzer des VR-Bankreports können je nach persönlicher Präferenz ab sofort zwischen einem hellen oder dunklen Farbschema wählen.
Welche Daten enthält der VR-Bankreport?
Der VR-Bankreport basiert auf den Datenbanken des GVB-Referats Statistik. Der Verband nutzt die Plattform, um seinen Mitgliedern Reports zu allen bankwirtschaftlichen Themen zur Verfügung zu stellen. Umfangreiches Zahlenmaterial steht unter anderem in den Kategorien Jahresabschluss, Eckwertplanung, Personal, Sachkosten, Zinsbindungsbilanz und Vermittlungsgeschäft zur Verfügung. Der Datenpool wird vom GVB laufend gepflegt und erweitert. Alle Daten werden einer strengen Plausibilitätsprüfung unterzogen, bevor sie in den Pool einfließen.
Der VR-Bankreport enthält bereits eine Vielzahl angelegter Reports, etwa zur Ergebnisvorschaurechnung, Eckwertplanung, GVB-Monitoring, Strategisches Benchmarking, Management-Informationssystem, Kennziffernsystem, Einlagen- und Kreditentwicklung laut Bilanzstatistik, Branchengliederung laut Kreditnehmerstatistik, detaillierte Sachkostenstruktur und Altersstruktur der Kunden und Mitglieder. Die bereits angelegten Reports werden sukzessive um zusätzliche Musterberichte erweitert.
Externer Inhalt
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Funktionen des VR-Bankreports
Die vielfältigen Funktionen des VR-Bankreports bieten den Nutzern individuelle Gestaltungsmöglichkeiten und eine benutzerfreundliche Bedienung. Die bereits enthaltenen Reports können neben der Bildschirmanzeige als PDF- oder als CSV-Datei heruntergeladen werden. Weiter lassen sich Reports kopieren und dann individuell bearbeiten. In den von den Nutzern selbst erstellten Reports können Kennzahlen hinzugefügt und entfernt werden. Außerdem lassen sich jeweils pro Erhebungsperiode individuelle Schwellenwerte für die Kennzahl festlegen. Dazu ist im VR-Bankreport ein Ampelsystem integriert, das eine Bewertung auf einen Blick ermöglicht. Auch erlaubt es der VR-Bankreport den Nutzern, den Stichtag bestimmter Zahlenreihen selbst festzulegen (ab 2008, pro Quartal).
Die Auswahl einer Vergleichsgruppe aus einer Vielzahl bereits vorgegebener Gruppen (nach Größenklasse, Bezirk, die besten zehn Prozent, etc.) bietet eine weitere Individualisierungsmöglichkeit. Zudem können individuelle Vergleichsgruppen durch die Bank selbst gebildet werden. Die Zusammensetzung darf dabei fünf Banken nicht unterschreiten. Der GVB gewährleistet den sorgsamen Umgang mit sensiblen Daten, indem Vergleichsgruppen erst nach individueller Prüfung freigeschaltet werden.
Die Kreditgenossenschaften haben weiter die Möglichkeit, eigene Reports zu erstellen, individuelle Kennzahlen zu definieren und eigene Daten hochzuladen. Zu jedem Report können Grafiken angelegt werden. Eine Suchfunktion erlaubt es den Nutzern, bestimmte Kennzahlen über Schlagworte schnell zu finden.
Mehrwert bei der Datenanalyse
Zusammengefasst verschafft der VR-Bankreport den bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken einen deutlichen Mehrwert bei der statistischen Datenanalyse: Er bietet bankindividuelle Gestaltungsmöglichkeiten für Reports, Diagramme, Kennziffern, Schwellenwerte, Planwerte und Vergleichsgruppen. Zusätzliche Reports wie das Sachkosten-Benchmarking ermöglichen noch detailliertere Analysen. Außerdem ermöglicht er über das Webportal einen benutzerfreundlichen, komfortablen und sicheren Zugriff auf zahlreiche statistische Daten des GVB. Dabei können mehrere Mitarbeiter einer Bank gleichzeitig auf die Plattform zugreifen. Das ist sowohl über den PC als auch über Tablet-Computer möglich. Auch die Datensicherheit ist gewährleistet. Der GVB hält alle gängigen Sicherheitsstandards ein, um einen unbefugten Zugriff oder einen Missbrauch der Daten im VR-Bankreport zu verhindern.
Unterstützung für Nutzer
Der VR-Bankreport ist ein selbst entwickeltes Produkt des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB) für die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken. Benutzerfreundlichkeit und Leistungsumfang werden laufend optimiert. Die Kosten für die Nutzung orientieren sich an der Bilanzsumme der Bank. Sie bleiben trotz der jüngsten Weiterentwicklung stabil. Für Neueinsteiger plant der GVB ein Webinar. Der Termin dazu, ein Benutzerhandbuch, der Antrag für einen Testzugang, ein Bestellschein sowie weitere Hilfen werden im Mitgliederbereich der GVB-Webseite eingestellt. Interessenten wenden sich an Daniel Röhm, 089 / 2868-3484 oder an die allgemeine E-Mail-Adresse vr-bankreport@gv-bayern.de.
Daniel Röhm ist Referent im Referat Statistik beim Genossenschaftsverband Bayern.