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Der deutschen Wirtschaft weht ein kräftiger Gegenwind entgegen, und das schwierige Umfeld macht auch vor den genossenschaftlichen Unternehmen nicht halt. Dennoch stehen die 184 Volks- und Raiffeisenbanken in Bayern solide da und genießen weiterhin das Vertrauen ihrer Kundinnen und Kunden. Dies zeigt sich in stabilen Einlagen und Ausleihungen sowie einem leicht gestiegenen Firmenkundengeschäft. Die Volks- und Raiffeisenbanken bleiben damit starke Partner des Mittelstands.

Für das laufende Jahr erwarten die Institute Ergebnisse auf Vorjahresniveau, und auch der Ausblick für 2025 ist überwiegend positiv. Das Kreditgeschäft im Wohnungsbau zeigt erste Erholungstendenzen, auch wenn die Dynamik der Boomjahre 2020 bis 2022 noch nicht erreicht wird. Zinssenkungen der Notenbank könnten jedoch bald wieder größere Bevölkerungsgruppen zum Erwerb eines Eigenheims befähigen.

Trotz der positiven Anzeichen haben die Banken ihre Kreditbücher genau im Blick. Die Zahl notleidender Kredite (NPL-Quote) steigt zwar leicht an – in Anbetracht der schwachen Konjunktur keine Überraschung. Allerdings bleibt der Anstieg im Rahmen, da die NPL-Quote zuvor auf einem historisch niedrigen Niveau lag.

Auch die über 1.000 Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften spüren die wirtschaftliche Lage deutlich. Zwar laufen die Geschäfte, doch die Herausforderungen sind spürbar: Handwerks- und Handelsbetriebe kämpfen mit der Zurückhaltung im Bausektor, der Agrarhandel leidet unter fallenden Preisen, und Lebensmittelerzeuger stehen wegen des intensiven Preiswettbewerbs unter Druck. Besonders der zunehmende bürokratische Aufwand und der Fachkräftemangel bremsen Investitionen und führen zu allgemeiner Vorsicht.

Es wird immer deutlicher, dass einige der Probleme, mit denen sich Finanz- und Realwirtschaft konfrontiert sehen, hausgemacht sind. Während andere Länder nach wie vor wachsen, steckt Deutschland in der Stagnation. Um diese Blockade zu lösen, braucht es in den kommenden Monaten eine klare Entlastungs- und Wachstumsstrategie. Weniger Regulierung, weniger Bürokratie und mehr Freiheiten für unternehmerisches Handeln – das sind die Voraussetzungen, um Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit wieder zu stärken. Auch hohe Steuern und Energiekosten belasten die Unternehmen und mindern ihre Chancen auf dem globalen Markt. Jetzt ist es an der Zeit, die Weichen für mehr Wachstum und unternehmerische Freiheit zu stellen.

Dieser Beitrag ist zuerst am 13. Dezember 2024 in der Wirtschaftsbeilage der Bayerischen Staatszeitung erschienen.

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