Impuls: Die Mitteilung der Bankenaufsicht ist ein Paradigmenwechsel, von dem die Banken profitieren werden, erklärt GVB-Präsident Stefan Müller in seiner Kolumne.
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- Neues Positionspapier: Freiräume der Milchwirtschaft nicht weiter einschränken
- GVB-Präsident Müller trifft bayerischen Wirtschaftsstaatssekretär Gotthardt
- Austausch mit Abgeordneten der Freien Wähler im Maximilianeum
- Bürgerbeteiligung als Schlüssel zum Erfolg: Im Gespräch mit den Grünen
- Konjunkturausblick in einem Gastbeitrag in der Bayerischen Staatszeitung
- Im Themenspiegel: Film über Dorfwirtschaft „Fanni“ und neue Formel für Berechnung der Netzentgelte
Neues Positionspapier: Freiräume der Milchwirtschaft nicht weiter einschränken
Die deutsche Milchwirtschaft ist der umsatzstärkste Sektor der Land- und Ernährungswirtschaft. Knapp die Hälfte der Milcherzeuger haben ihren Sitz in Bayern. Rund ein Viertel der deutschen Milchanlieferungsmenge wird in Bayern verarbeitet. Doch die Anzahl der Milchviehhalter in Bayern hat zwischen 2020 und 2023 um elf Prozent abgenommen. Von 2010 bis 2023 ist die Zahl der milchverarbeitenden Betriebe in Bayern von 112 auf 76 gesunken. Von genossenschaftlichen Molkereien wird mehr als 40 Prozent der erzeugten Milchmenge in Bayern verarbeitet.
Die Kostensteigerungen für Energie, Futter, Düngemittel und andere Betriebsmittel haben den Strukturwandel in der Milchwirtschaft beschleunigt. Hinzukommen bürokratische Auflagen und Anforderungen an nachhaltiges Wirtschaften. Zudem sieht sich die Milchwirtschaft mit immer stärkeren Vorgaben konfrontiert – etwa bei der Tierhaltungskennzeichnung, der Düngeverordnung oder Klimabilanzierung. Überdies gibt es Bestrebungen des Lebensmitteleinzelhandels, vermehrt auf Milch aus Anbindehaltung zu verzichten.
Angesichts dieser Ausgangslage spricht sich der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) in einem neuen Positionspapier dafür aus, die Kombinationshaltung beizubehalten, unabhängig von der Bestandsgröße und ohne die Verpflichtung zum regelmäßigen Auslauf der Tiere in den Wintermonaten. Dies wäre für kleinere Familienbetriebe und Kulturlandschaften von großer Bedeutung. Ebenso lehnt der GVB Eingriffe in Milchlieferbeziehungen ab. Diese würden für Bürokratie sorgen – in einer Zeit, die ohnehin durch hohe Unsicherheit und Volatilität geprägt ist. Das vollständige Positionspapier finden Sie hier.
GVB-Präsident Müller trifft bayerischen Wirtschaftsstaatssekretär Gotthardt
Stefan Müller, Präsident und Vorstandsvorsitzender des GVB, war zu Besuch im Bayerischen Wirtschaftsministerium und hat mit Wirtschaftsstaatssekretär Tobias Gotthardt über Themen gesprochen, die die bayerischen Genossenschaften aktuell beschäftigen.
Ein Thema war die Institutssicherung der Volks- und Raiffeisenbanken: Das geplante europäische Einlagensicherungssystem (EDIS) und die CMDI-Review („Crisis Management and Deposit Insurance“) könnten bewährte Sicherungssysteme und die Krisenresilienz gefährden, statt sie zu stärken. Müller unterstrich gegenüber Gotthardt, dass die dezentrale Struktur, Solidarität und die Eigenverantwortung der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken keine Schwächen sind, sondern eine Stärke. Weiterhin setze sich der GVB für stabilisierende Lösungen ein, ohne funktionierende nationale Systeme aufs Spiel zu setzen.
Austausch mit Abgeordneten der Freien Wähler im Maximilianeum
Um das europäische Einlagensicherungssystem EDIS und die Abwicklungsregeln im Rahmen der CMDI-Review ging es auch beim Treffen von GVB-Präsident Stefan Müller mit Landtagsabgeordneten der Freien Wähler im Maximilianeum in München.
Auch hier unterstrich Müller: „Der bewährte Schutz unserer Institutssicherung muss erhalten bleiben. Mehrbelastungen kleiner und mittlerer Regionalbanken lehnen wir ab.“ Jene Maßnahmen würden nur die Stabilität der Genossenschaftsbanken gefährden. Ebenso würden sie deren wichtige Rolle in der regionalen Wirtschaft schwächen.
Bürgerbeteiligung als Schlüssel zum Erfolg: Gespräch mit Bündnis 90 / Die Grünen im Bayerischen Landtag
Bürgerbeteiligung ist der Schlüssel, um die Energiewende erfolgreich voranzutreiben – und Genossenschaften bieten dafür den idealen Rahmen. Kürzlich hatte Stefan Müller, Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern, die Gelegenheit, dieses Thema mit der Grünen-Fraktion Bayern zu diskutieren.
„Wenn Bürgerinnen und Bürger selbst Teil von Erneuerbaren-Energie-Projekten sind, steigt die Akzeptanz für PV-Anlagen und Windräder“, betonte Müller. „Genossenschaften bieten dafür eine einfache und effektive Lösung.“
Wie der GVB-Präsident neulich auch in seinem Beitrag in der November-Ausgabe von „Profil“ verdeutlicht hat, kann die bayerische Energiewende ohne Genossenschaften kaum gelingen. Doch dafür müssen auch die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen werden, hob Müller bei seinem Austausch mit den Abgeordneten der Grünen hervor.
Konjunkturausblick in einem Gastbeitrag in der „Bayerischen Staatszeitung“
Die Volks- und Raiffeisenbanken stehen solide da, auch wenn der deutschen Wirtschaft ein kräftiger Gegenwind entgegenweht. Das hebt Stefan Müller, Präsident des GVB, in einem Gastbeitrag in der Wirtschaftsbeilage der „Bayerischen Staatszeitung“ hervor (den vollständigen Text finden Sie auch in diesem „Profil“-Beitrag).
Die Volks- und Raiffeisenbanken genießen weiterhin das Vertrauen ihrer Kundinnen und Kunden. Dies zeige sich in stabilen Einlagen und Ausleihungen sowie einem leicht gestiegenem Firmenkundengeschäft. Somit bleiben die Banken ein starker Partner des Mittelstands.
Der Ausblick auf 2025 falle überwiegend positiv aus, sagt Müller. Zinssenkungen der Notenbank könnten bald wieder größere Bevölkerungsgruppen zum Erwerb eines Eigenheims befähigen. Doch die Herausforderungen bleiben, vor allem für die Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften, die die wirtschaftliche Lage deutlich spüren. Ihnen machen auch Bürokratie und Fachkräftemangel zu schaffen.
Im Themenspiegel: Film über Dorfwirtschaft „Fanni“ und neue Formel für Berechnung der Netzentgelte
In der Dezember-Ausgabe des „Themenspiegels“ spricht das Videomagazin der bayerischen Genossenschaften mit dem Regisseur des Kinofilms „Fanni. Wie rettet man ein Wirtshaus?“. Hubert Neufeld hat die Sanierung des Wirtshauses in Pischelsdorf durch die Genossenschaft „Fanni Dorfheim“ filmisch begleitet (siehe dazu auch das Interview mit Hubert Neufeld in dieser Ausgabe sowie den Beitrag in „Profil“-Ausgabe 12 2023). Außerdem in der Dezember-Ausgabe des Themenspiegels: In Regionen mit einem hohen Zubau an Erneuerbaren Energien sinken ab 2025 die Netzentgelte. Wie das der Wirtschaft nützt und warum das auch ein Verdienst des GVB ist, erklärt Franz König, Vorstandsvorsitzender der Elektrizitätsgenossenschaft Wolkersdorf und Umgebung e.G. sowie Vorsitzender des GVB-Fachausschusses Energiegenossenschaften (siehe dazu auch das Interview mit Franz König in „Profil“-Ausgabe 12 2024).
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