Geschäftsstellen (I): In Münsing am Starnberger See hat die VR Bank München Land eine neue Filiale mit Wohnungen und Gewerbeeinheiten errichtet.
Große Fensterfronten ermöglichen Einblicke ins Innere. Ein für die Öffentlichkeit zugängliches Café dient als Treffpunkt zum Vernetzen. Offene Bürolandschaften mit Kommunikationsflächen sowie Rückzugsräumen schaffen ein modernes Arbeitsklima für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das sind drei wesentliche Merkmale des „Raiffeisenforums“, der umfassend modernisierten und erweiterten Zentrale der Raiffeisenbank Main-Spessart in Lohr am Main.
Das Raiffeisenforum ist die architektonische Antwort des Kreditinstituts auf den Wandel in der Finanzbranche. Entwicklungen wie die Digitalisierung, das geänderte Kundenverhalten, Mobile Work oder agile Arbeitsmethoden erfordern neue bauliche Lösungen. Gerade Bankzentralen müssen andere Zwecke erfüllen als früher, denn dort werden nicht nur Kunden beraten, sondern sie beherbergen auch interne Bereiche wie Marketing, Kreditprüfung oder die Personalabteilung. „Wir möchten uns nach außen öffnen, den Austausch zwischen den einzelnen Bereichen fördern und zudem neue Geschäftsfelder erschließen. Das Raiffeisenforum trägt dieser Entwicklung Rechnung“, erklärt Andreas Fella, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Main-Spessart.
Hochwertige und attraktive Arbeitsplätze
Das Kerngebäude der Raiffeisenbank Main-Spessart in Lohr am Main stammt aus den 1960er Jahren. 1995 bezog es die damalige Raiffeisenbank Lohr am Main. Damals gab es genug Platz, doch nach dem Zusammenschluss mit den Raiffeisenbanken Karlstadt-Gemünden und Marktheidenfeld im Jahr 2010 kamen immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu. „Die Kapazitäten des Gebäudes sind an ihre Grenzen gestoßen“, sagt Fella. 2018 starteten die Planungen für den Umbau und die Erweiterung. Begleitet wurde die Bank dabei von dem Baden-Badener Architekten Martin Burkhardt. Mitte Oktober 2022 wurde das neue Raiffeisenforum eingeweiht. „Trotz der Lieferschwierigkeiten und der gestiegenen Preise konnten wir den Zeit- und Kostenplan einhalten“, betont Fella. In unmittelbarer Nachbarschaft errichtet die Bank derzeit ein zweites Gebäude mit Parkdeck, in das im kommenden Jahr die Caritas-Sozialstation St. Rochus einzieht.
Durch die Anbauten sind im Raiffeisenforum über 1.000 Quadratmeter Nutzfläche hinzugekommen, die Hälfte davon Bürofläche. Eine Dachterrasse bietet bei trockenem Wetter zusätzliche Aufenthaltsqualität und einen Blick auf Lohr. Im Sommer können Kunden- und Mitarbeiterveranstaltungen vom Forum dorthin verlegt werden. Auch die bestehenden Büros wurden neugestaltet. Die Arbeitsplätze liegen nun größtenteils in Großraumbüros, sie sind allesamt mit höhenverstellbaren Schreibtischen sowie mit sogenannten UltraWide-Monitoren mit großer Bildschirmfläche ausgestattet. Da das ganze Gebäude mit WLAN ausgestattet ist, ist das mobile Arbeiten an jedem Arbeitsplatz unkompliziert möglich. Das kommt beispielsweise Mitarbeitern zugute, die normalerweise an anderen Standorten sitzen. Wasser und Kaffee gibt es kostenlos. „Wir bieten im Raiffeisenforum hochwertige und attraktive Arbeitsplätze. Schließlich sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne ins Büro kommen. Gleichzeitig ist es selbstverständlich, dass wir mobiles Arbeiten ermöglichen“, erklärt Fella.
Kommunikationsinseln fördern den Austausch unter den Mitarbeitern
Um die Atmosphäre der Großraumbüros aufzulockern, hat die Bank mehrere Treffpunkte eingerichtet, die sie „Kommunikationsinseln“ nennt. Dort können die Beschäftigten beispielsweise gemeinsam einen Kaffee trinken und sich austauschen. Oft läuft man sich dort auch zufällig über den Weg. Das sei gewollt, erklärt Fella, und gibt ein Beispiel aus der Praxis: Ein Mitarbeiter aus dem Bereich Projektentwicklung plant eine Immobilie mit mehreren Wohneinheiten. Das erzählt er in der Kaffeeküche einer Kollegin, die vermögende Kunden betreut. Sie kennt einen Unternehmer, der schon länger nach einem solchen Investitionsobjekt gesucht hat. Durch das zufällige Treffen entsteht so ein Kontakt, der am Ende möglicherweise zu einem Geschäftsabschluss führt und damit dem Kunden wie der Bank nützt.
Die Kommunikationsinseln seien zudem ein wichtiges Zeichen an die Belegschaft, erklärt Marketing- und Kommunikationsleiter Hilmar Ullrich: „Wir möchten den Austausch fördern, um uns untereinander besser zu vernetzen sowie neue Ideen zu entwickeln. Das geht nur, indem man miteinander spricht und interagiert. Die neuen Räumlichkeiten regen dazu an.“ Um seine Aussage zu unterstreichen, führt der Vorstandsvorsitzende in einen Raum im ersten Obergeschoss. Dieser bietet Platz für bis zu 14 Personen. Ein digitales Whiteboard nimmt den Großteil einer Wand ein. Was dort geschrieben wird, lässt sich mit einem Klick speichern oder löschen. Auch die Wände können beschrieben werden. „Das ist unsere Ideenschmiede und Denkfabrik. Dort können wir uns in einer ruhigen Atmosphäre zurückziehen, um kreativ zu werden“, betont Ullrich.
Bankschalter gehört der Vergangenheit an
Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern attraktive Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen, war eines der beiden Hauptziele des Umbaus. Das zweite: Ein einladendes Umfeld schaffen, das die Vernetzung mit den Akteuren in der Region fördert und in dem sich die Menschen gerne aufhalten. „Wir haben Leben in die Bank gebracht“, betont Andreas Fella. Dazu verzichtet das Kreditinstitut im Raiffeisenforum auf den klassischen Schalter. Wer eintritt, steht in einer großen Halle. Zum Verweilen laden orangene Stühle sowie graue Sessel mit weißen Beistelltischen ein. Im „Café Friedrich“ gibt es Kaffeespezialitäten, alkoholfreie Getränke sowie kleine Snacks. Das Café soll ausdrücklich das Gastronomieangebot im Ort ergänzen, auch externe Gäste sind gerne gesehen.
„Wir haben Leben in die Bank gebracht“.
Andreas Fella, Vorstandsvorsitzender Raiffeisenbank Main-Spessart
Begrüßt werden die Menschen im Raiffeisenforum von Mitarbeiterinnen, die auch im Café tätig sind. Diese haben keine Bankausbildung und können bei Fragen rund um Konto und Kredit nicht weiterhelfen. Eine bewusste Entscheidung, bekräftigt Fella: „Wir möchten eine gastliche Atmosphäre schaffen. Die Kunden sollen sich willkommen fühlen. Deshalb setzen wir am Empfang und im Café auf Fachkräfte aus Gastronomie und Hotellerie.“ Selbstredend werden aber auch Fragen zu Bankgeschäften beantwortet: Kundinnen und Kunden können sich im SB-Bereich per Videoservice VR-SISy an das Kundendialogcenter (KDC) in Karlstadt wenden. Die dort tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erledigen alle üblichen Kundenanliegen fallabschließend aus der Distanz. Zudem sind im SB-Bereich Geldautomaten sowie ein elektronischer Briefkasten vorhanden.
Neue Marke „Raiffeisen – So geht Gemeinschaft in Main-Spessart“
Das Café Friedrich kann unkompliziert in eine Fläche für Veranstaltungen umgestaltet werden. Unternehmen können das Café sowie andere Seminarräume für ihre Veranstaltungen buchen. Die Bank selbst möchte im Raiffeisenforum verstärkt Netzwerktreffen abhalten, um regionale Akteure zusammenzubringen. Deshalb habe man sich für den Namen Forum entschieden, erzählt Fella – und verweist auf das Römische Reich. Dort sei das Forum der zentrale Platz eines Orts gewesen. „Und im Raiffeisenforum streben wir genau das an, was schon damals auf einem Forum gemacht wurde: Sich vernetzen, Wissen austauschen, gemeinsam diskutieren und die Zukunft planen“, erklärt er.
Mehr sein als eine Bank ist folglich die Intention. Um diese Bestrebungen sichtbar zu machen, hat die Bank zeitgleich zur Einweihung des Raiffeisenforums einen neuen Markenauftritt eingeführt. Dazu gehört ein eigenes Logo, ein stilisiertes „R“, sowie der Slogan „Raiffeisen – So geht Gemeinschaft in Main-Spessart“. Ziel ist es, den Mitgliedern und Kunden in der Region auf dem Fundament einer starken Bank weiteren Nutzen zu bieten, Sinn zu stiften und sukzessive ein Raiffeisen-Ökosystem zu entwickeln, erklärt Hilmar Ullrich: „Wir möchten nicht nur Marktführer bei Bankdienstleistungen sein, sondern den Menschen auch weitere Dienstleistungen anbieten.“
Als Beispiele nennt er mehrere Themen: Lebensphasengerechtes Wohnen, Energie, Mobilität, Handwerk, Gesundheit sowie Kunst und Kultur. Im Bereich Energie beispielsweise bietet die Bank bereits exklusive Strom- und Gastarife für die Mitglieder an. „Die neue Dachmarke soll uns unverwechselbar und einzigartig machen. Wer das stilisierte R sieht, soll sofort wissen, dass dahinter die Raiffeisenbank Main-Spessart steckt – ohne, dass wir das jedes Mal dazuschreiben müssen“, erklärt Ullrich. Das Raiffeisenforum trage dazu bei, diesen Anspruch vor Ort zum Beispiel durch Veranstaltungen sicht- und erlebbar zu machen.
Motor, Netzwerker, Förderer und Dienstleister
Die Rückmeldungen der Menschen seien äußerst positiv, berichtet Fella. Besonders gut komme an, dass sich die Raiffeisenbank nicht aus der Fläche zurückzieht, sondern präsent bleibt. „Wir sind für die Menschen erreichbar und nahbar. Mit der Investition in das Raiffeisenforum haben wir einmal mehr unterstrichen, dass unser Engagement langfristig ist und wir uns als Motor, Netzwerker, Förderer und Dienstleister für die Menschen in der Region verstehen. Dass dies auch so wahrgenommen wird, freut uns ungemein“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Raiffeisenbank.
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