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Herr Geiger, ursprünglich elf Volksbanken und Raiffeisenbanken aus Süddeutschland beziehungsweise deren Immobilientöchter haben Anfang August den Verein VR-Immobilien Süddeutschland aus der Taufe gehoben, darunter die VR-Bank Memmingen. Was war Ihr Antrieb?

Stefan Geiger: Bei der Gründung unseres Vereins haben wir uns den Zusammenschluss der VR-Immobilien Norddeutschland zum Vorbild genommen. Dieser wurde bereits 1995 ins Leben gerufen. Wir möchten den süddeutschen Raum mit unseren Kompetenzen abdecken, die Kommunikation zwischen den beteiligten Genossenschaftsbanken verbessern und die gemeinsamen Interessen insbesondere gegenüber dem Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie den Regionalverbänden zusammenführen.
 

An wen richtet sich der Verein und wie ist die Resonanz der Kollegen aus Bayern?

Geiger: Wir wollen mit unserem Verein alle Immobilienabteilungen der süddeutschen Genossenschaftsbanken und deren Tochtergesellschaften ansprechen. Die Resonanz der Kollegen aus Bayern ist durchwegs positiv. Zwischenzeitlich zählen wir rund 30 Mitglieder. Alle sind sich einig, dass wir gemeinsam im Verein eine Vielzahl von Themen besser lösen können.

„Nur gemeinsam mit anderen genossenschaftlichen Instituten kann es uns gelingen, die vielfältigen Herausforderungen des Immobiliengeschäfts zu meistern.“

Wie profitieren die teilnehmenden Genossenschaftsbanken ganz konkret von der Mitgliedschaft?

Geiger: Die teilnehmenden Genossenschaftsbanken profitieren dahingehend, dass vorhandene Kompetenzen gebündelt werden. Diese Bündelung soll zu einem Ausbau und zu einer Verstetigung der Provisionsergebnisse führen. Im Verbund haben wir bereits Kostenvorteile generiert, beispielsweise beim Einkauf von Dienstleistungen. Des Weiteren haben wir gemeinsam Mitarbeiter qualifiziert. Dadurch haben wir die Schulungskosten für die einzelne Bank deutlich gesenkt und eine einheitliche Marktpositionierung erreicht. Denn nur gemeinsam mit anderen genossenschaftlichen Instituten kann es uns gelingen, die vielfältigen Herausforderungen des Immobiliengeschäfts zu meistern. Ende September fand die erste Mitgliederversammlung statt. Diese diente als Kommunikationsplattform, zum gegenseitigen Kennenlernen und Netzwerken. Im Frühjahr und Herbst 2020 wird es zwei weitere Tagungen zum Austausch geben.

„Der ortskundige Mitarbeiter in der jeweiligen Region ist der Garant für die kompetente Beratung und die professionelle Vertragsabwicklung.“

Wo sehen Sie die stärksten Synergieeffekte?

Geiger: Mit unserem Zusammenschluss erwarten wir durchwegs positive Resultate. Gemeinsam kann es uns gelingen, das Immobiliengeschäft breiter und flexibler aufzustellen.  Die größten Synergieeffekte sehen wir beim Ausbau unserer Provisionsergebnisse und bei der Optimierung und Standardisierung unserer Prozesse. Nur so können wir den Wünschen unserer Kunden schnell, umfangreich und mit höchster Qualität entsprechen. Denn der ortskundige Mitarbeiter in der jeweiligen Region ist der Garant für die kompetente Beratung und die professionelle Vertragsabwicklung.


Was haben die Kunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken von dem Zusammenschluss?

Geiger: Ziel ist es, durch unser Netzwerk und unsere Kontakte als überregionaler Makler wahrgenommen zu werden. Sucht beispielsweise ein Kunde aus Memmingen eine Immobilie in München, wird von dem Mitglied in Memmingen ein direkter Kontakt zu dem Mitglied in München hergestellt und die Beratung und Besichtigung vereinbart. Gleiches gilt für den Verkauf. Möchte ein Kunde aus Villingen-Schwenningen seine Immobilie in Neu-Ulm veräußern, wird der Kontakt zu dem Kollegen unmittelbar hergestellt.

Sie haben den Verein VR-Immobilien Norddeutschland als Vorbild erwähnt. In welcher Form wollen Sie zusammenarbeiten?

Geiger: Der Verein VR-Immobilien Norddeutschland zählt mittlerweile 60 Mitglieder. Beide Vereine wollen sich zukünftig in ihrer Arbeit ergänzen und eng abstimmen. Die Ziele sind dabei identisch – die regionalen Marktanforderungen jedoch unterschiedlich. Erstmalig wurde das „Bedarfsfeld Immobilie“ beim Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken in den Fokus gerückt, um den Kunden neben den Themen Vermögen, Vorsorge, Absicherung und Liquidität eine bedarfsgerechte Rundum-Beratung anzubieten. Den Kollegen von VR-Immobilien Norddeutschland ist es außerdem gelungen, einheitliche Qualifizierungsprogramme für Mitarbeiter zu etablieren. Durch zahlreiche Gemeinschaftsgeschäfte wurden gemeinsame Strategien geschaffen und Erfahrungen gebündelt.


An wen können sich Genossenschaftsbanken wenden, die ebenfalls Mitglied bei VR-Immobilien Süddeutschland werden wollen?

Geiger: Interessierte Genossenschaftsbanken können sich direkt an VR-Immobilien Süddeutschland wenden und eine Mitgliedschaft beantragen. Das ist über unsere Webseite www.vr-sued.de möglich. Wir bieten allen Mitgliedern die Option zur Teilnahme an Tagungen, zur Nutzung des VR-Süd-Portals, zum Download von Mustervorlagen und zum Erhalt von Ermäßigungen bei externen Dienstleistern.


Herr Geiger, vielen Dank für das Interview!

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