Weihnachtsgeschenke: Noch keine Ideen? Die Redaktion stellt Produkte bayerischer Genossenschaften vor.
Holzschienen und -züge von Brio, ein Sternenzerstörer von Lego oder ein neues Brettspiel von Ravensburger: Jedes Jahr aufs Neue haben Eltern die Qual der Wahl, was sie ihren Kindern zu Weihnachten schenken sollen. Wer nicht weiter weiß, fragt am besten jemanden, der jeden Tag mit Spielsachen zu tun hat. So wie Melanie Pölloth. Sie ist Inhaberin des Fachgeschäfts „ADRiJAN – Spiele für Viele“ im mittelfränkischen Feucht und Mitglied der Genossenschaft Arbeitskreis Richtiges Spielzeug eG. Zu Weihnachten empfiehlt sie klassische Produkte, die seit Jahrzehnten unter dem Christbaum liegen: Beispielsweise Puppen, einen Kaufladen oder eine Eisenbahn. „Sachen, mit denen schon wir in unserer Kindheit gerne gespielt haben, kommen auch heute sehr gut an“, sagt Pölloth.
Ebenfalls Experte für Kinderwünsche ist Ernst Kick. Als Vorsitzender der Spielwarenmesse eG ist er verantwortlich für die weltgrößte Messe dieser Art. Wer noch nichts zu Weihnachten hat, sollte sich bei Fanartikeln zu beliebten Filmen umsehen, empfiehlt Kick: „Sicherlich werden die großen Blockbuster auch in diesem Jahr das Weihnachtsgeschäft beeinflussen und die Anbieter passende Lizenzprodukte für jede Zielgruppe bereithalten.“ Zudem rät er, sich die diesjährigen Gewinner des „ToyAward“ anzusehen, den die Spielwarenmesse in vier Kategorien vergibt (siehe Bildergalerie).
Roboter-Hund hört auf Sprachbefehle
Immer mehr an Bedeutung gewinnen laut Kick Spielsachen mit digitalen Komponenten. „Sie haben sich längst zu einer festen Größe entwickelt – die Nachfrage steigt“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Spielwarenmesse eG. Ein Beispiel dafür sind „Smart Toys“, also etwa Roboter-Hunde, die sich per Smartphone oder mit Sprachbefehlen steuern lassen. Das fasziniert viele Kinder, Datenschützer haben jedoch Bedenken. Sie befürchten etwa, dass Betrüger die Spielsachen manipulieren könnten. Eine Alternative sind elektronische Lernspielzeuge. Sie unterstützen Jungen und Mädchen dabei, erste Sprachkenntnisse in Deutsch oder Fremdsprachen zu erwerben.
Obwohl es digitale Spielsachen bereits für Babys gibt, sind vor allem Kinder ab sieben Jahren die Zielgruppe, hat Pölloth vom Arbeitskreis Richtiges Spielzeug beobachtet. „Es wird erst richtig interessant, wenn die Kinder die Funktionen selbst beherrschen können“, so die Ladeninhaberin. Gut laufen derzeit auch die „Tonieboxen“: Das sind speziell für Hörspiele produzierte Boxen, auf denen Kinder Figuren wie etwa Benjamin Blümchen, die Maus oder den Grüffelo stecken können. Diese sorgen dafür, dass Musik und Hörspiele abgespielt werden.
Brettspiele als Alternative zum Smartphone
Es muss aber nicht immer Technik sein – schließlich eignet sich nicht jedes Spielzeug dazu, digitalisiert zu werden. In Melanie Pölloths Laden fragen die Kunden regelmäßig nach analogen Spielsachen. „Viele von ihnen wollen mit den Kindern abends zusammensitzen und sich vom Smartphone lösen. Dafür eignen sich Brettspiele perfekt“, sagt sie. Zudem kaufen Eltern Produkte, die das logische oder räumliche Denken der Kinder erweitern. Beispielsweise gibt es in ihrem Laden Holzscheiben. Aus denen können sowohl Kinder als auch Erwachsene architektonische Bauwerke wie Mauern, Häuser oder gar den Eifelturm bauen.
Übrigens lohnt sich auch für jung Gebliebene der Weg in den Spielwarenladen oder der Besuch entsprechender Internet-Shops. Denn mittlerweile haben die Hersteller auch Kinder ab 18 Jahren als Zielgruppe für sich entdeckt. „Auch Erwachsene spielen gerne, um ihrem oftmals eng getakteten und stressigen Alltag zu entfliehen“, sagt Ernst Kick. Neben Klassikern wie Brettspielen oder der Modelleisenbahn bieten sich etwa aufwendig zu konstruierende Bausätze an. Lego hat das Modell eines Porsche 911 mit 2.704 Teilen im Angebot. Der Millennium Falke aus dem Star-Wars-Universum besteht gar aus über 7.500 Bausteinen. Auch die Carrera Bahn gibt es mittlerweile für Erwachsene mit speziellen Rennstrecken, digitalen Rundenzählern, simulierten Boxenstopps und dem aus der Formel-1 bekannten Safety Car.