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Bankfilialen suchen die Menschen nicht mehr so häufig auf wie früher. Wenn sie aber kommen, dann erwarten sie ein attraktives Banking-Erlebnis in zeitgemäßem Design und mit einladender Wohlfühl-Atmosphäre. Diese Entwicklung ist nicht neu, hat sich aber durch die Corona-Pandemie verstärkt. Für die genossenschaftlichen Kreditinstitute gilt es, passende Lösungen zu finden.

Das veränderte Kundenverhalten war auch einer von drei zentralen Gründen, warum die VR Bank im südlichen Franken ihre Hauptgeschäftsstelle in Weißenburg umfassend modernisiert hat. Dazu kam – zweitens – der Wunsch, eine moderne sowie flexible Arbeitsumgebung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen. Dritter Anlass: Große Teile des Gebäudes waren in die Jahre gekommen. „Nach über zwei Jahrzehnten intensiver Nutzung war jetzt ein guter Zeitpunkt, um eine Renovierung in Angriff zu nehmen“, resümiert der Vorstandsvorsitzende des Kreditinstituts, Wilfried Wiedemann. In das Vorhaben hat die Bank rund 2,5 Millionen Euro investiert.

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Die modernisierte Hauptgeschäftsstelle Weißenburg der VR Bank im südlichen Franken im Video.

Denkmalgeschütztes Gebäude mit Kaiserfresko

Das vierstöckige Gebäude liegt in der Innenstadt von Weißenburg und besteht aus zwei Teilen. Der vordere Bereich ist denkmalgeschützt und wurde im 19. Jahrhundert als Gasthaus und Brauerei errichtet. Markant ist die Fassadenmalerei, ein Fresko zeigt Kaiser Karl IV., der Weißenburg mehrmals begünstigt hat. Der hintere Teil des Gebäudes wurde 1999 gebaut. Insgesamt arbeiten vor Ort 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen wie Service, Privatkundenberatung, Private Banking, Firmenkundenberatung, Marktfolge Aktiv und Marktfolge Passiv. Weißenburg ist eine von fünf Hauptgeschäftsstellen der Bank, die weiteren liegen in Dinkelsbühl, Feuchtwangen, Gunzenhausen und Windsbach. Hauptgeschäftsstelle bedeutet, dass die Kunden dort alle Leistungen des Kreditinstituts in Anspruch nehmen können.

Die VR Bank im südlichen Franken im Kurzportrait

Die VR Bank im südlichen Franken entstand 2023 aus einer Fusion der drei Banken VR-Bank Feuchtwangen-Dinkelsbühl, Raiffeisenbank Heilsbronn-Windsbach und Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen. Mit einer Bilanzsumme von knapp vier Milliarden Euro gehört das neue Kreditinstitut zu den größten bayerischen VR-Banken. Die Bank betreibt 40 Filialen, beschäftigt 680 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und betreut über 130.000 Kundinnen und Kunden, davon rund 65.000 Mitglieder. Juristischer Sitz ist Weißenburg. Das Vorstandsgremium besteht aus Wilfried Wiedemann (Vorsitzender), Markus Pfeiffer, Gerhard Meyer, Bernd Großmann und Markus Kober.

Hohe Aufenthaltsqualität

Modernisiert hat die Bank vor allem den Vertriebsbereich im Erdgeschoss sowie im ersten Obergeschoss, eine Fläche von rund 1.000 Quadratmetern. Früher war viel Holz und Marmor verbaut, nun setzt die Bank auf viel Glas, wertige Möbel und helles Licht. Für die individuelle Gestaltung sorgen Einrichtungsobjekte und Deko-Elemente wie Bilder und Blumenvasen.

Gerhard Meyer hat den Umbau verantwortet. Der Vorstand ist besonders mit dem neugestalteten Foyer zufrieden. Dort laden lachsrote Sessel zum Verweilen ein, für die Kinder gibt es eine Spielecke. Den angrenzenden Außenbereich am Fuße der Karmeliterkirche und unweit des Klostergartens hat die Bank ebenfalls mit Loungemöbeln ausgestattet. Die Idee dahinter: Wenn die Kunden ein Serviceanliegen haben, beispielsweise eine Nachfrage zur VR-BankingApp oder zu einer Überweisung, dann können sie sich mit dem Servicemitarbeiter ins Foyer oder den Außenbereich setzen, dort einen Kaffee trinken, und das Thema besprechen. „Durch den Umbau haben wir eine hohe Aufenthaltsqualität geschaffen, die Menschen sollen gerne kommen und sich heimelig fühlen wie in einem stilvoll eingerichteten Kaffeehaus“, erklärt Meyer.

Beratungszimmer mit regionalen Motiven

Die Bank hat zudem sehr viel Wert auf das Design der elf Beratungszimmer gelegt, „Cubes“ genannt. Blickfänger sind großflächige Schwarz-Weiß-Drucke mit Motiven aus Weißenburg und Umgebung. Zu sehen sind etwa das gotische Rathaus, das Römerkastell oder die Festung Wülzburg. Die Stoffsessel setzen Farbakzente in Rot, Türkis oder Beige, die Tische sind aus Holz. Auf großen Flachbildschirmen lassen sich Präsentationen abspielen. Die Mitarbeiter können die Räume mit einem Online-Buchungssystem reservieren, neben der Tür gibt es eine entsprechende digitale Anzeige.

Schließfachanlage ist rund um die Uhr in Betrieb

Neues Highlight im Eingangsbereich ist die Schließfachanlage, die im Laufe der zweiten Jahreshälfte in Betrieb geht. Dann können die Bankkunden an 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, auf ihre Wertsachen zugreifen. Das funktioniert wie folgt: Die Kunden legitimieren sich an einem Terminal mit ihrer Girocard und ihrem Fingerabdruck. So erhalten sie Zugang zu einem abgetrennten Raum. In diesem können sie ihr Schließfach in Empfang nehmen, das per Transportband automatisch aus dem Tresorkeller nach oben gefahren wird. Wenn die Kunden fertig sind, können sie das Schließfach zurücklegen, damit es wieder in den Keller fährt. Insgesamt gibt es 500 Schließfächer. „So eine Anlage zu kaufen ist teuer, sie bietet aber zwei zentrale Vorteile: Einerseits haben die Kunden jederzeit Zugang zu ihren Wertsachen, andererseits sparen wir uns Personalkosten. Insofern sind wir überzeugt, vor allem auf lange Sicht eine verantwortungsvolle Entscheidung getroffen zu haben“, erklärt Meyer.

„New Work“ mit Großraumbüros

Auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Weißenburger Hauptgeschäftsstelle gibt es durch den Umbau eine zentrale Veränderung. Das Institut hat entschieden, die Einzelbüros durch Teamräume zu ersetzen. Nun sitzen alle Kollegen der jeweiligen Abteilungen in einem Großraumbüro zusammen. „Stichwort New Work: Wir möchten moderne und ansprechende Arbeitsplätze bieten, um auch in Zukunft attraktiv für Fachkräfte zu bleiben“, bekräftigt Vorstandschef Wiedemann. Die Bank hat Glaswände um die Arbeitsplätze einbauen lassen. Das minimiert die Geräuschkulisse erheblich. Damit ist sie jenen Mitarbeitern entgegengekommen, die im Vorfeld eine hohe Geräuschbelastung befürchtet hatten.

Ein besonderes Augenmerk hat die Bank auf flexibles Arbeiten gelegt. Im Gebäude gibt es mehrere komplett ausgestattete Arbeitsplätze, die nicht dauerhaft belegt sind. Dort können sich beispielsweise Mitarbeiter einbuchen, die in der Regel in anderen Geschäftsstellen tätig sind. Generell ist das mobile Arbeiten bei der Bank unkompliziert möglich. Bei dem Thema wird Wiedemann grundsätzlich: „Ich bin kein Freund davon, alles detailliert zu regeln. Wichtig ist, dass das Ergebnis stimmt und die Mitarbeiter zufrieden und motiviert sind. Wenn sie dazu regelmäßig von zu Hause aus arbeiten möchten, ist das kein Problem“, bekräftigt er.

Mitarbeiter einbinden als Erfolgsfaktor

Externe Unterstützung beim Bau gab es durch das Architekturbüro Plancor aus Bad Endorf am Chiemsee. Zudem waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Ausgestaltung der modernisierten Räume eingebunden. Frühzeitig gab es ein Treffen, bei dem sie über die Pläne informiert wurden. Anschließend bildeten sich mehrere Arbeitsgruppen. Diese besuchten etwa andere VR-Banken, um sich Anregungen zu holen. Auch die Möbel oder die Farbgestaltung wählten die Mitarbeiter in Abstimmung mit Plancor aus. „Die Mitarbeiter müssen sich an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen, deshalb stand es für uns außer Frage, sie frühzeitig und umfänglich einzubinden. Natürlich gibt es unterschiedliche Meinungen und man kann nicht allen Wünschen gerecht werden. Ich denke aber, dass wir schlussendlich eine gute Lösung gefunden haben. Die Mitarbeiter mitgestalten zu lassen, war aus meiner Sicht der zentrale Erfolgsfaktor“, erklärt Meyer. Die Bauarbeiten selbst haben vor allem regionale Handwerksunternehmen ausgeführt, die eine Geschäftsbeziehung zur Bank unterhalten.

VR Bank möchte mit Regionalität und Dezentralität punkten

Die Modernisierung ist ein wichtiges Signal für die dezentrale Ausrichtung der VR Bank im südlichen Franken, bekräftigt Wiedemann. Im Vorfeld der jüngsten Fusion habe es einige kritische Fragen gegeben, beispielsweise, ob sich die Bank aus der Fläche zurückziehe. „Die Investition zeigt aber exemplarisch, dass wir langfristig vor Ort präsent bleiben möchten“, sagt der Vorstandsvorsitzende. Deshalb sitzen die Vorstände auch nicht gemeinsam in einem Verwaltungsgebäude, sondern verteilt im Geschäftsgebiet. „Jede Entscheidung hat ihren Preis. Da wir an verschiedenen Standorten sitzen, können wir nicht kurz ins Nachbarbüro laufen, um uns gemeinsam abzustimmen. Dafür bleiben wir auch im Top-Management regional verwurzelt und können so bei den Kunden mit unserer hohen Entscheidungskompetenz vor Ort punkten. Der Vorstand ist von der dezentralen Strategie absolut überzeugt“, betont Wiedemann.

Abschließend führt der Vorstandsvorsitzende drei zentrale Gründe an, warum sich der Umbau gelohnt hat. Erstens habe man die Räumlichkeiten an die Bedürfnisse der heutigen Zeit angepasst. Zweitens biete man den Kunden einen hervorragenden Service und eine erstklassige Beratung in einem modernen Ambiente. Drittens stelle man hochattraktive Arbeitsplätze zur Verfügung. Die Wiedereröffnung sei auf großes Interesse gestoßen: „Wir freuen uns sehr über die vielen positiven Rückmeldungen und sehen uns bestätigt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben“, resümiert Wiedemann.

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