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Wie lässt sich der Überblick über die Einnahmen und Ausgaben behalten? Was sind typische Schuldenfallen? Und worauf ist beim Einkauf im Internet zu achten, etwa mit Blick auf das populäre „Buy now, pay later“? In der Schule stehen solche Themen selten oder sogar gar nicht auf dem Stundenplan. Dabei zeigen Studien wie der Überschuldungsreport 2023, dass sich viele junge Menschen vor allem wegen eines übermäßigen Konsumverhaltens oder fehlender finanzieller Bildung verschulden. „Umso wichtiger sind präventive Angebote, damit die Schülerinnen und Schüler lernen, wie sie clever mit Geld umgehen und ihre finanziellen Wünsche realisieren können, ohne in die Schuldenfalle zu geraten“, erklärt Gudrun Scheller-Hesch, Geschäftsführerin der gemeinnützigen und unabhängigen Stiftung Deutschland im Plus.

Stiftung schult Bankmitarbeiter

Die 2007 von der TeamBank gegründete Stiftung stellt Angebote rund um das Thema finanzielle Bildung für verschiedene Zielgruppen zur Verfügung. Eines davon ist das 90-minütige Unterrichtsmodul „Money & me“, das sich speziell an Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 20 Jahren richtet. Kreditgenossenschaften können mit der Stiftung zusammenarbeiten. Die Stiftung schult dann ausgewählte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der jeweiligen Bank zu Referenten. Anschließend gehen diese in die Schulen vor Ort und sprechen mit den Jugendlichen über den richtigen Umgang mit Geld, zum Beispiel im Workshop „Money & me“.

Mehrere Volks- und Raiffeisenbanken aus Bayern kooperieren mit der Stiftung. Unter anderem auch seit Mai 2023 die VR-Bank Erding. Personalleiterin Gabriele Wittber nennt zwei Gründe, warum sich die Zusammenarbeit lohnt: „Die Bank leistet einen wichtigen Beitrag, die Kompetenzen junger Menschen auf dem Gebiet der Finanzen zu stärken. Dies passt ideal zum genossenschaftlichen Gedanken der Hilfe zur Selbsthilfe, um ihre finanziellen Wünsche zu verwirklichen. Gleichzeitig unterstützt die Stiftung die Kreditgenossenschaft, indem sie qualitativ hochwertige, werbefreie und zeitgemäße Unterrichtsmaterialien bereitstellt. Dennoch bleibt bei dem Konzept ausreichend Freiraum, um auf die individuellen Anforderungen und Wünsche der Lehrkräfte einzugehen.“

„Viele junge Menschen weisen Lücken in Finanzthemen auf“

Bei der VR-Bank Erding haben sich Kristina Krieger, Lukas Dub und Lukas Nick – zu Referenten weiterbilden lassen. Das Training läuft online ab und dauert insgesamt rund einen halben bis einen ganzen Arbeitstag, muss aber nicht an einem Stück absolviert werden. Am Ende gibt es einen Test. Nach dem erfolgreichen Abschluss stehen die Fachleute der Stiftung für einen Austausch zur gemeinsamen Vorbereitung des ersten. Schulworkshops bereit. „Die Fortbildungen waren klasse, ich habe mich danach gut für den Unterricht vorbereitet gefühlt“, sagt Lukas Dub. Seine Kollegin Kristina Krieger ergänzt, warum sie sich als Finanz-Referentin engagiert: „Durch meine Tätigkeit als Privatkundenbetreuerin erlebe ich jeden Tag, dass viele junge Menschen gerade in Finanzthemen einige Lücken aufweisen. Das Thema Finanzen wird in den Schulen oft nicht ausreichend behandelt. Als Referentin möchte ich hier einen Teil dazu beitragen, diese Lücken zu schließen.

Überblick über das Budget behalten, Kaufverhalten reflektieren

Bei „Money & me“ können die Referenten in Abstimmung mit der Schule verschiedene thematische Schwerpunkte setzen – zum Beispiel Budgetplanung, Kostenfallen, Bausparen, Aktienfonds, Finanzierungsformen sowie erste Wohnung. „Wir legen Wert darauf, dass sich die Übungen an Fallbeispielen orientieren, die möglichst praxisnah sind und sich am Alltag der jungen Menschen orientieren“, sagt Gudrun Scheller-Hesch. Einige der Kernbotschaften des Workshops im Überblick:

  • Den Überblick über das Budget behalten,
  • Einflussfaktoren auf das individuelle Kaufverhalten erkennen und Kaufentscheidungen reflektieren,
  • Sparziele setzen, um sich finanzielle Wünsche zu verwirklichen,
  • Bei der Aufnahme eines Kredits vorab überprüfen, ob man sich die Rate leisten kann,
  • Bei der ersten eigenen Wohnung die Umzugs- und Wohnkosten sowie die Lebenshaltungskosten einplanen.

Interaktiver Unterricht

Der Einsatz von multimedialen Materialien sowie pädagogisch anerkannten Methoden im Workshop „Money & me“ – wie zum Beispiel Lerntempoduett, ökonomisches Experiment, Ampelkarten etc. - ermöglicht einen interaktiven und handlungsorientierten Unterricht. Bereits zu Beginn des Workshops werden die Schüler über die nonverbale Methode „Ampelkarten“ auf das Thema finanzielle Bildung eingestimmt. „Auf diese Weise sind die Jugendlichen sofort im Thema, ohne sich mit Wortbeiträgen beteiligen zu müssen. Zudem können sie sich sehr schnell ein Bild über die Meinungen der Mitschüler machen“, betont Scheller-Hesch. Sehr gut kommen auch kurze Erklär-Videos an, die die YouTuberin Pocket Hazel für die Stiftung gedreht hat und die während des Workshops gezeigt werden können.

Gute Rückmeldung von Schülern und Lehrern

„Die drei Referentinnen und Referenten der VR-Bank Erding haben den Unterricht an der Dr.-Herbert-Weinberger-Schule (Staatliche Berufsschule Erding) sowie der Erzbischöflichen Mädchenrealschule Heilig Blut in sieben Workshops erfolgreich durchgeführt. Für das kommende Schuljahr sind weitere Termine in Planung. Die Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler als auch der Lehrer waren sehr positiv. Durch die Interaktion bekommen die Schüler neue praxisbezogene Einblicke. Das Engagement der Referentinnen und Referenten hat sich gelohnt.“ sagt Personalleiterin Wittber.

Referent Lukas Nick von der VR-Bank Erding ist von „Money & me“ überzeugt. „Das Material der Stiftung Deutschland im Plus ist hervorragend, die Zusammenarbeit unkompliziert und der Nutzen für die jungen Menschen hoch. Nach unserer sehr guten Erfahrung kann ich das Unterrichtsmodul nur weiterempfehlen und an alle VR-Banken appellieren, sich für finanzielle Bildung einzusetzen. So tragen sie einen Teil dazu bei, dass die Menschen nicht in die Überschuldung gelangen, sondern ihre finanziellen Ziele erreichen können“, bekräftigt er.

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