Standortbestimmung: Der GVB hilft den bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken mit einem kostenfreien Workshop, ihr Firmenkundengeschäft voranzubringen.
Herr Griebl, immer mehr Firmenkunden nutzen digitale Zugangswege zu ihrer Bank, gleichzeitig spielt der persönliche Kontakt zum Berater weiterhin eine wichtige Rolle. Auf diese Entwicklung reagieren die Volksbanken und Raiffeisenbanken mit dem Strategieprojekt KundenFokus Firmenkunden. Welche Rolle spielt das Projekt für die VR-Bank Rottal Inn?
Griebl: Nach wie vor erwarten unsere Firmenkunden ihren persönlichen Berater und dessen Impulse beziehungsweise seine Fachexpertise. Zusätzlich fordern sie aber immer stärker digitale Zugangswege, Verfügbarkeit rund um die Uhr, einfache und bequeme Nutzungsmöglichkeiten, Lösungen aus einer Hand und maximale Datensicherheit. Um diesen Erwartungen gerecht zu werden, ist eine immer wiederkehrende Überprüfung dieser Bausteine unabdingbar. Deshalb genießt das Projekt KundenFokus Firmenkunden bei uns höchste Priorität. Nur eine stetige Optimierung und Verknüpfung dieser Bausteine hebt uns langfristig von den Wettbewerbern ab.
Wie setzen Sie KundenFokus Firmenkunden in Ihrem Haus um?
Griebl: Wir haben ein agiles Projektteam ins Leben gerufen, das die Umsetzung von KundenFokus Firmenkunden verantwortet. Das Team besteht aus drei Mitarbeitern. Optional können Spezialisten beziehungsweise die Fachabteilungen miteingebunden werden.
Der GVB bietet allen Mitgliedern den Workshop „Standortbestimmung KundenFokus Firmenkunden“ kostenfrei an, um sie bei der Umsetzung der Projektziele zu unterstützen. Inwieweit hat Ihnen das Format geholfen?
Griebl: Der Workshop hat uns aufgezeigt, wo wir aktuell bei KundenFokus Firmenkunden stehen. Es wurden Handlungsfelder deutlich, um die Erwartungen unserer Kunden noch besser erfüllen zu können. Eine besonders große Hilfe war das sogenannte Reifegradmodell, aus dem die zentralen Handlungsfelder hervorgehen. Außerdem haben wir mittels eines Benchmark-Tests ermitteln können, wie wir im Vergleich zu anderen Genossenschaftsbanken aufgestellt sind.
Workshop Standortbestimmung
Der eintägige Workshop beginnt mit einer quantitativen und qualitativen Analysephase, in der Vertreter der Bank gemeinsam mit GVB-Experten die Ausgangssituation des Instituts bestimmen. Dabei werden die Themenfelder Zugangswege, Personal, Produkte und Leistungen, Prozesse, Technik und Innovation, Vertriebsmanagement sowie betriebswirtschaftliche Komponenten im Rahmen einer Geschäftsfeldrechnung beleuchtet. Nach Einstufung in ein sogenanntes Reifegradmodell erfolgt die Bestimmung des gewünschten Ziel-Reifegrads in den verschiedenen Themenfeldern sowie die Ableitung der dazu notwendigen Handlungsfelder. Der GVB gibt an dieser Stelle Impulse, Anregungen sowie konkrete Lösungsvorschläge, stets unter Berücksichtigung neuer Entwicklungen des BVR und der Fiducia & GAD. Der Workshop ist kostenfrei und findet in den Räumen des Instituts statt. Ansprechpartner beim GVB ist Robert Wimberger.
Im zweiten Teil des Workshops haben Sie gemeinsam mit den GVB-Experten auf Basis des Reifegradmodells die gewünschten Zielreifegrade für die einzelnen Themenfelder definiert sowie Handlungsfelder festgelegt und priorisiert. Wie haben Ihnen diese Arbeitsschritte auf dem Weg zur Omnikanalbank geholfen?
Griebl: Indem wir Handlungsfelder festgelegt und priorisiert haben, konnten wir Maßnahmen zur gezielten Umsetzung effizient vornehmen. Auch die notwendigen Kapazitäten können dadurch optimal eingesetzt werden.
Welche Ergebnisse aus dem Workshop haben Sie bereits umgesetzt – beziehungsweise werden Sie umsetzen?
Griebl: Die nächsten Handlungsfelder sind die Neuerungen aus der Digitalisierungsoffensive, wie beispielsweise die Firmenkunden-App. Außerdem werden wir uns mit den Themen Kundensegmentierung und Beratungsqualität im Firmenkundenbereich auseinandersetzen. Die Verantwortung hierzu hat unser agiles Projektteam.
Eine der zentralen Herausforderungen bei der Umsetzung von Strategieprojekten ist es, die Mitarbeiter mitzunehmen. Wie haben Sie das sichergestellt?
Griebl: Die Entwicklungen des Projektes werden laufend transparent kommuniziert – sei es über Webinare, E-Mail, Mitarbeiter-App oder persönliche Veranstaltungen. Kommunikation ist für uns der zentrale Erfolgsfaktor auf dem Weg zum Zielbild von KundenFokus Firmenkunden.
Vielen Dank für das Interview!