Genogramm
Die bayerischen Genossenschaften arbeiten eng mit den Verbundpartnern der genossenschaftlichen Familie zusammen. „Profil“ stellt aktuelle Geschäftszahlen und Publikationen der Unternehmen vor und berichtet über Personalien.
Der Digitale Euro würde, wenn er den aktuellen Vorschlägen der Europäischen Zentralbank (EZB) folgend ausgestaltet wird, kaum Mehrwerte für Verbraucher und Handel liefern. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie, die der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) beim Unternehmen PaySys Consultancy in Auftrag gegeben hat. Die Studienautoren bezweifeln, dass Verbraucher und Handel das Produkt aufgrund der hohen Komplexität überhaupt verstehen, geschweige denn nutzen würden. Als Beispiel führen sie an, dass sich die bislang am Zahlungsverkehr beteiligten Parteien von derzeit vier (Zahler, Zahlungsempfänger und deren jeweilige Payment Service Provider) auf dann bis zu acht Beteiligte erhöhen. Das würde Abwicklungsprozesse verkomplizieren und verlangsamen. „Wir setzen uns für einen digitalen Euro ein, der Verbrauchern und Unternehmen erkennbare Mehrwerte bietet. Die PaySys-Studie legt aber offen, dass die bisherigen Vorschläge des Eurosystems und der EU-Kommission, eine staatlich betriebene Parallelwelt zum bestehenden und bewährten privatwirtschaftlichen Zahlungsverkehrssystem zu schaffen, der falsche Weg sind. Im Mittelpunkt aller Überlegungen sollte der Nutzen für die Anwender liegen, einschließlich der Punkte Anonymität, Stabilität und Datenschutz. Auch in dieser Hinsicht sind viele Fragen offen“, kommentierte BVR-Vorständin Tanja Müller-Ziegler. Die komplette 77-seitige Studie ist auf der Webseite des BVR abrufbar.
Die Preise für Wohnimmobilien werden 2025 leicht um rund ein Prozent steigen. Das sagt der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in seiner aktuellen Immobilienprognose voraus. Grund dafür sei vor allem das knappe Wohnraumangebot. „Wir sehen, dass sich die Preise langsam stabilisieren und nicht weiter sinken, vor allem weil der Wohnraummangel weiter zunimmt“, kommentierte BVR-Präsidentin Marija Kolak die Vorausschau. Die Preise für Wohnimmobilien würden im Laufe dieses Jahres ihren Tiefpunkt erreichen. Kolak fordert, den Wohnungsneubau anzukurbeln und Bauen günstiger zu machen. Dazu seien drei Maßnahmen nötig: Erstens die Bau- und Planungsvorschriften vereinfachen und vereinheitlichen, zweitens die Förderung verbessern und drittens die Grunderwerbssteuern senken.
Deutschland sollte unverzüglich mit dem Aufbau einer nationalen Gebäudeenergiedatenbank beginnen. Das fordern der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), die Bausparkasse Schwäbisch Hall sowie der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) in einem Positionspapier. Derzeit gebe es ein Mangel an umfassenden Energie- und Gebäudedaten zu Wohn- und Gewerbeimmobilien, was die Rolle der Banken als Transformationsfinanzierer erheblich erschwere. Eine Datenbank würde dabei helfen, gezielt in die energetische Sanierung zu finanzieren. Ohne eine deutliche Erhöhung der Sanierungsquote sowie den Zugang zu detaillierten Energiedaten sei eine Dekarbonisierung des Gebäudebestands bis 2050 nicht erreichbar, betonte BVR-Chefin Marija Kolak. Mike Kammann, Vorstandsvorsitzender der Bausparkasse Schwäbisch Hall, ergänzte: „Eine nationale Gebäudeenergiedatenbank wäre ein großer Schritt nach vorn, um Immobilienbesitzer oder -käufer individueller ansprechen und beraten zu können. Die energetische Sanierung der vielen überalterten Wohnimmobilien in Deutschland würde nicht nur deren Energieeffizienz verbessern und die Treibhausgasemissionen reduzieren, sondern auch den Wert jeder einzelnen Immobilie steigern.“
Für mittelständische deutsche Unternehmen ist Indien das interessanteste außereuropäische Land für die Neuausrichtung der Lieferketten. Das hat eine Umfrage der DZ Bank unter mehr als 1.000 Geschäftsführern und Entscheidern ergeben. Die indische Wirtschaft ist 2023 um knapp acht Prozent gewachsen, zudem könnte das bevölkerungsreichste Land der Erde auch beim Fachkräftemangel Abhilfe schaffen, heißt es in der Begründung. Insgesamt planen knapp 40 Prozent der befragten Unternehmen, ihre Lieferketten anzupassen. Vor allem große Mittelständler zieht es nach Indien. Die Bedeutung von China hat wieder zugenommen, in die USA wollen hingegen weniger mittelständische Unternehmen als zuletzt gehen.
Vor dem Hintergrund der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten von Amerika hat die Research-Abteilung der DZ Bank analysiert, wie die US-Politik den Aktienmarkt beeinflusst. Dazu hat sie den Kursverlauf des Aktienindex S&P 500 in den Regierungskonstellationen seit 1989 betrachtet. Fazit: Für eine positive Entwicklung des S&P 500 sei eine Präsidentschaft von Kamala Harris zu bevorzugen. Denn unter Präsidenten der demokratischen Partei verzeichnete der Aktienindex historisch seine stärksten Zuwächse. Allerdings gelte dies nur, wenn die Republikaner in mindestens einer der zwei Kammern des Kongresses (Senat und Repräsentantenhaus) die Mehrheit stellten. Eine demokratische Präsidentschaft mit einer demokratischen Kongressmehrheit führten bisher im Vergleich zu unterdurchschnittlichen Kursentwicklungen. Gleichzeitig habe der Aktienindex in der ersten Amtszeit von Donald Trump „keine allzu schlechten Erfahrungen gemacht“, heißt es in der Publikation. Sollte Trump zum Staatsoberhaupt gewählt werden, sei ein republikanisch dominierter Kongress in Bezug auf die Kursentwicklung des S&P 500 die beste Konstellation, ein gespaltener oder demokratisch geprägter Kongress hingegen eine Herausforderung. Zur Wahrheit gehöre außerdem, dass andere Einflüsse wie die Konjunktur, die Inflation oder die Geld- und Geopolitik eine bedeutende Rolle spielen würden, schreibt die Research-Abteilung der DZ Bank. Die Analyse der Vergangenheit biete nur eine grobe Orientierungshilfe für die künftige Entwicklung.
Die Münchener Hypothekenbank hat sich im ersten Halbjahr 2024 gut entwickelt. Wie das Unternehmen bekanntgab, stieg der Zins- und Provisionsüberschuss um zwölf Prozent auf über 232 Millionen Euro. Der Verwaltungsaufwand sank um acht Prozent auf rund 77 Millionen Euro. Wesentlicher Grund ist, dass in diesem Jahr keine Beiträge für die Bankenabgabe zu entrichten sind. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit stieg um 41 Prozent auf 104 Millionen Euro. Nach Steuern belief sich der zeitanteilige Jahresüberschuss auf knapp 61 Millionen Euro, ein Plus von 14 Prozent. Die Risikovorsorge lag mit rund 51 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Die harte Kernkapitalquote ging von 16,5 Prozent auf 15,6 Prozent zurück. „In einem Umfeld, das durch eine weiterhin verhaltene Nachfrage nach neuen Immobilienfinanzierungen geprägt ist, haben wir die Stärkung unserer Ertragskraft fortsetzen können und ein gutes Ergebnis erzielt. Die Münchener Hypothekenbank bleibt damit auf Kurs“, kommentierte der Vorstandsvorsitzende Holger Horn.
Das Unternehmen Baufinex hat das Abschlussvolumen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 60 Prozent gesteigert. Damit falle das Wachstum deutlich höher aus als im Gesamtmarkt für private Baufinanzierungen, wo das Plus zwischen 15 und 20 Prozent betrage, heißt es in einer Pressemitteilung. „Unser Fokus auf kundenorientierte Services, ein attraktives Produktportfolio und die effiziente Nutzung digitaler Prozesse, an deren Erfolgen auch unsere Vertriebspartner partizipieren, hat sich ausgezahlt", bekräftigte Carsten Hengst, Sprecher der Geschäftsführung. Die Zahl der Vertriebspartner erhöhte sich um 15 Prozent auf 12.500, die Zahl der Produktpartner stieg auf über 550 Finanzinstitute. Im zweiten Halbjahr plant das Unternehmen weitere Investitionen in digitale Technologien und in die Erweiterung des Produktportfolios. Zudem sollen Eigentümer von Bestandsimmobilien im Bereich Energetisches Sanieren mit passgenauen Produktangeboten, Beratungstools und Qualifizierungsmöglichkeiten unterstützt werden. Hauptziel des Unternehmens ist es, die Marktposition weiter zu stärken und den Vertriebspartnern ein noch umfassenderes Leistungsspektrum zu bieten. „Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere Wachstumsziele erreichen und unsere Marktstellung gemeinsam mit unseren genossenschaftlichen Lösungs- und Vertriebspartnern weiter ausbauen werden“, kommentierte Hengst. Baufinex, ein Gemeinschaftsunternehmen der Bausparkasse Schwäbisch Hall und des Technologieführers Hypoport, betreibt einen Marktplatz für die digitale Baufinanzierung.
Die DZ Privatbank befindet sich seit ihrer Neuausrichtung im Jahr 2019 auf Wachstumskurs. Wie die Bank bekanntgab, stiegen die Assets under Management von 18,1 Milliarden Euro auf aktuell 25 Milliarden Euro. Zudem konnte sie die Wertschöpfung für die Genossenschaftsbanken ausbauen: Die zuwendungsfreien Provisionen erhöhten sich um mehr als 50 Prozent auf über 130 Millionen Euro. Als Folge baut die DZ Privatbank an allen Standorten ihre Beratungskapazitäten sukzessive aus. In Deutschland und der Schweiz wurden im vergangenen Jahr 13 Beraterinnen und Berater eingestellt. In Zukunft möchte die Bank weiter wachsen und ihre Position als Kompetenzcenter für Private Banking und Wealth Management in der genossenschaftlichen FinanzGruppe stärken. Vorstand Arasch Charifi betont: „Wir fokussieren und intensivieren weiter unsere Zusammenarbeit mit den Genossenschaftsbanken vor Ort, um den Kunden noch bessere Erlebnisse und Ergebnisse zu bieten. Denn Private Banking wird neben dem Privat- und Firmenkundengeschäft als eigenes Geschäftsfeld in der Genossenschaftlichen FinanzGruppe verankert. Hierdurch ergeben sich viele weitere Impulse, das potenzialstarke Geschäftsmodell durch die Genossenschaftsbanken in Zusammenarbeit mit der DZ Privatbank auszubauen.“ In kaum einem anderen Bereich der genossenschaftlichen FinanzGruppe gebe es mittelfristig ein vergleichbar hohes eigenkapitalschonendes Ertragspotenzial, so Charifi.
Gleich zwei Prämierungen gab es für den easyCredit der TeamBank:
Erstens haben das Magazin Focus Money und das Analyse- und Beratungsinstitut ServiceValue in ihrer Studie „Fairness von Kreditgebern“ den Ratenkredit in allen Disziplinen mit dem Testurteil „sehr gut“ bewertet. Untersucht wurden die Kategorien Kreditangebot, Kundenberatung, Kundenservice und Preis-Leistungs-Verhältnis in Bezug auf Fairness. Bei der Studie wurden 3.638 Kundenbewertungen zu 38 Kreditanbietern berücksichtigt.
Zweitens hat easyCredit beim BankingCheck-Siegel mit einer Bewertung von 4,9 von 5 Sternen als bester Ratenkredit abgeschnitten. Die Auszeichnung erhielt das Unternehmen bereits in den Jahren 2017, 2019, 2022 und 2023. Das BankingCheck-Siegel basiert auf der Quantität und der Qualität von Kundenbewertungen auf dem Bewertungsportal von BankingCheck.
Die TeamBank hat zum dritten Mal eine Kundenkonferenz organisiert. Die Veranstaltung im easyCredit-Haus in Nürnberg bietet für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreditinstituts die Gelegenheit, sich persönlich mit den Kundinnen und Kunden auszutauschen. Das hilft ihnen, die Bedürfnisse und Erwartungen der Menschen zu verstehen. Außerdem können sie Impulse für die weitere Zusammenarbeit aufnehmen. Das Motto der Veranstaltung: „Alle reden über ihre Kunden. Wir reden mit unseren Kunden.“
Auf dem Gelände der Raiffeisendruckerei in Neuwied entsteht ein zwei Hektar großer Solarpark. Gebaut wird er von der Gesellschaft „SWN Green Energy“, ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Neuwied (SWN) und WI Energy aus Trier. Die Anlage mit 5.556 Solarmodulen soll bis zum Jahresende 2024 fertiggestellt werden und künftig 2,4 Millionen Kilowattstunden grünen Strom produzieren. Früher befand sich auf dem Areal ein Sägewerk. „Die Installation des Solarparks ist ein weiterer wichtiger Schritt, um den Betrieb und die Produktion der Raiffeisendruckerei nachhaltig auszurichten. Unser langfristiges Ziel ist es, CO2-neutral zu werden“, betonte Marco Rummer, Geschäftsführer der Raiffeisendruckerei und Vorstandsvorsitzender von DG Nexolution.
Die Deutsche Kreditwirtschaftet arbeitet derzeit an der Weiterentwicklung des Giralgelds. Das „Commercial Bank Money Token“ (CBMT) soll neue Zahlungswege und Anwendungsfälle ermöglichen, vor allem für die digitale Transformation der Industrie. In einem gemeinsamen Projekt haben nun DG Nexolution, DZ BANK, Festo und Giesecke+Devrient eine Lösung für digitale Zahlungen zwischen Maschinen (sogenannte M2M-Zahlungen) entwickelt. Auf diese Weise können Maschinen andere Maschinen bezahlen, wenn sie eine Dienstleistung oder ein Produkt nutzen. Davon profitieren Unternehmen zum Beispiel, indem sie teure Maschinen nicht mehr kaufen müssen, sondern nutzungsbasiert bezahlen. Ein wichtiger Aspekt der neuen Lösung ist die Offline-Fähigkeit. Die Transaktion funktioniert auch, wenn die Maschinen nicht mit dem öffentlichen Internet oder einem Firmennetzwerk verbunden sind. Diese Funktion ist besonders in den Fällen nützlich, bei denen der Internetzugang nur schwer herzustellen oder unsicher ist. „Commercial Bank Money Token ist ein wichtiges Zukunftsthema für die deutsche Kreditwirtschaft und die genossenschaftliche FinanzGruppe. Wir freuen uns, dass dieses Projekt unsere Arbeit am Online-CBMT auch für Offline-Zahlungen stärkt“, kommentierte Andrea Meier, Abteilungsleiterin Transaction Management bei der DZ BANK.
Die R+V Kunden- und Vertriebsdirektion Süd-Ost hat erstmals das Charity-Sport-Event „Sportliches Netzwerken“ organisiert. Dazu wurde die 18. Auflage der R+V Golf Trophy Bayern um die Aktivitäten E-Mountainbike und Wandern erweitert. Veranstaltungsort war der Golfclub Ruhpolding (Landkreis Traunstein). Bei dem Benefiz-Event zugunsten von Kindern und Jugendlichen für Projekte der BayWa Stiftung und der Stiftung Deutschland im Plus kamen insgesamt 5.600 Euro zusammen. Das Geld spendeten die Genossenschaftsbanken sowie die R+V Kunden- und Vertriebsdirektion Süd-Ost.
Carola Schroeder (50) ist seit Anfang August Mitglied der Geschäftsführung der Union Investment Institutional GmbH. Sie folgt auf Thomas Bossert, der sich Ende Juli in den Ruhestand verabschiedet hat. Schroeder leitet seit Februar 2024 das Portfoliomanagement von Union Investment und ist zugleich Mitglied der Geschäftsführung der Union Investment Privatfonds GmbH.
Seit Mai 2023 fährt ein von der Genossenschaft „European Sleeper“ betriebener Nachtzug zwischen Brüssel und Berlin. „Profil“ war bei der Premierenfahrt dabei (zum Bericht). Nun hat das Unternehmen eine neue Verbindung angekündigt: Im Februar und März 2025 fährt der European Sleeper zweimal wöchentlich zwischen Brüssel und Venedig. Auf der Fahrt von Belgien nach Italien hält der Zug auch in München. Weitere Zwischenstopps sind Antwerpen, Rotterdam, Utrecht, Köln, Innsbruck, Bozen und Verona. Die Tickets sollen im Verlauf des Septembers auf der Webseite von European Sleeper freigeschaltet werden.
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