Dialog: Moderne Unternehmenskommunikation sollte glaubwürdig, transparent und schnell sein, denn sie spricht die Zielgruppe direkt an. Worauf kommt es an?
Petra und Siegfried Siegert verfolgten als Unternehmer das Prinzip „Höher, schneller, weiter“. Siegfried Siegert übernahm mit seinem Messebau-Unternehmen Aufträge in ganz Europa, Petra Siegert war mit persönlichen und beruflichen Coachings sehr erfolgreich. Gemeinsam hatten die beiden ein altes Landgut bei Fulda erworben, um es in eine Event-Location und einen Ort der Entspannung zu verwandeln, dem „Dakima Country“. Doch dann kam Corona. Alle Messebau-Aufträge wurden storniert, niemand kam mehr zum Coaching, die Ferienwohnungen im Dakima Country blieben leer. Was tun, wenn das bisherige Leben komplett zum Stillstand kommt? Welche Werte zählen noch? Wie kann der Neustart gelingen?
Wer die Antworten hören möchte, dem sei der Unternehmer-Podcast „360 Grad – von Chef zu Chef“ der VR-Bank Würzburg empfohlen. In Folge 26 spricht Petra Siegert mit Moderator Ulrich Zimmermann darüber, wie sie es gemeinsam mit ihrem Mann Siegfried geschafft hat, sich eine neue Welt zu schaffen. Nicht mehr höher, schneller, weiter, sondern leichter, näher und menschlicher.
Alle zwei Wochen eine neue Podcast-Folge
Petra und Siegfried Siegert sind Unternehmerkunden der VR-Bank Würzburg. Genau diese Gruppe will die Kreditgenossenschaft mit ihrem Podcast ansprechen. Der Startschuss fiel im Juli 2022, seitdem veröffentlicht das Kreditinstitut im Schnitt alle zwei Wochen eine neue Folge. Zu hören sind diese auf den meisten gängigen Podcast-Plattformen wie Podigee, Spotify, Podimo, Deezer, Podcast.de sowie den Podcast-Portalen von Apple, Samsung und Google.
Bei der VR-Bank Würzburg ist Marketingleiterin Sigrid Büttner für den Unternehmer-Podcast verantwortlich. Über ein Gespräch mit Ulrich Zimmermann sei die Bank mit Podcasts in Berührung gekommen, berichtet sie. Zimmermann ist Wegbegleiter für kleine und mittelständische Unternehmer mit einem Faible für Podcasts, die er selbst moderiert und mit professioneller Technik produziert. „Podcasts sind quasi in aller Ohren. Sie können vielfältig genutzt werden. Ganz gleich, ob beim Autofahren oder beim Joggen, mit Podcasts kann jeder ganz nebenbei wertvolle Informationen erhalten“, sagt Büttner. Diese Möglichkeit der Kundenkommunikation wollte die VR-Bank Würzburg nutzen, um einen Mehrwert für ihre Unternehmerkunden zu stiften. „Wir nutzen dieses Medium, um unsere Unternehmerkunden zu informieren, und um ihnen die Möglichkeit zu bieten, sich zu vernetzen und voneinander zu lernen“, sagt Büttner. Diese Rundumsicht auf die Unternehmen gab dem Podcast auch seinen Titel „360 Grad – von Chef zu Chef“. Büttner: „Wir beleuchten das Unternehmertum aus allen Perspektiven, sodass der Titel sehr gut zu unserem Unternehmer-Podcast passt.“
Bisher mehr als 5.000 Hörerinnen und Hörer
Insgesamt hat die VR-Bank Würzburg mit allen gesendeten Podcasts bisher deutlich mehr als 5.000 Hörerinnen und Hörer erreicht. Ob auch die gewünschte Zielgruppe erreicht werde, sei schwer zu sagen, berichtet Büttner. „Wir gehen aber davon aus.“ Zählbar sei nur, was tatsächlich über die einzelnen Podcast-Kanäle abgerufen oder angehört wurde. Schön sei, dass einige der Interviewpartner den Podcast auf ihrer eigenen Webseite einbinden. Auch Rückfragen bei den Unternehmerkundinnen und -kunden deuteten darauf hin, dass diese den Podcast interessant finden. „Wir merken zudem, dass wir inzwischen leichter Interviewpartner finden oder sich Kunden von sich aus an uns wenden, um ihre Geschichte zu erzählen. Auch das sehen wir als Zeichen von Interesse“, sagt die Marketingleiterin.
Mit den breit gefächerten Themen geht die VR-Bank Würzburg gezielt auf die Interessen ihrer Kunden ein. Die Suche werde dabei von folgenden Fragen geleitet:
- Welche Themen und Herausforderungen beschäftigen Entscheider?
- Was treibt Unternehmer an?
- Was macht Entscheider erfolgreich?
- Wie können Unternehmer vom Expertenwissen anderer Unternehmer profitieren?
- Wie kann die VR-Bank Würzburg ihre Kunden in ihrem unternehmerischen Tun unterstützen?
Impulse und Einblicke hinter die Kulissen
„Wir wissen aus vielen Kundengesprächen, was Unternehmer bewegt und welche Fragen sich viele von ihnen stellen“, sagt Büttner. Gesprochen werde unter anderem über Unternehmensentwicklung, Digitalisierung, Unternehmensnachfolge oder Arbeitgeberattraktivität. Der Podcast solle Einblicke hinter die Kulissen geben, Impulse setzen und den Austausch von Unternehmer zu Unternehmer fördern. „Von Chef zu Chef bedeutet für uns, sich mit Fragen von Unternehmern auseinanderzusetzen und lösungsorientierte Antworten zu bieten. Indem wir die Fragen gemeinsam beantworten, schaffen wir Netzwerke innerhalb der Region“, sagt Büttner. Die Marketingleiterin nennt beispielhaft noch weitere Themen, die sich für einen Unternehmer-Podcast eignen könnten:
- Wie du deine Bank für deine Ziele nutzt.
- Wie du mit deinem Unternehmen nachhaltig mehr bewegst.
- Wie du Firma, Familie und eigene Bedürfnisse unter einen Hut bringst.
- Digitalise Europe – Was du von Jungunternehmern lernen kannst.
- Wie du die Unternehmensnachfolge geschickt umsetzt.
Bei der Vorbereitung der Podcasts und der Suche nach Gesprächspartnern stimmt sich Büttner eng mit den Firmenkundenberatern der Bank ab. „Teilweise wissen wir durch die jahrelange Betreuung, dass Kunden zu einem interessanten Thema etwas zu sagen haben. Diese fragen wir über unsere Betreuer an, ob sie für ein Interview bereit wären. Ist dies der Fall, führen wir ein circa 45-minütiges Vorgespräch mit Moderator Ulrich Zimmermann, dem zuständigen Kundenberater und dem Unternehmer“, berichtet Büttner. In dem Gespräch werde dem Unternehmer zunächst erläutert, um was es geht und was die Bank mit dem Podcast bezweckt. In einem gemeinsamen Ideenaustausch legen die Gesprächspartner dann den Titel und den roten Faden der Folge fest. „Bei diesem Vorgespräch geht es nicht darum, die komplette Folge im Detail zu planen. Ziel ist vielmehr, einen groben Leitfaden für die Story zu entwickeln, an dem wir uns bei der Aufnahme entlanghangeln können“, berichtet Büttner.
Den Aufnahmetermin organisieren Büttner und Zimmermann so, dass an einem Tag drei bis vier Interviews geführt werden. Anschließend bereitet Zimmermann die Podcast-Folgen auf und leitet diese an die Bank und die Unternehmenskunden zur Freigabe weiter. In der Regel fänden vier Aufnahmetermine pro Jahr statt, berichtet Büttner. Mit den Rückmeldungen ist die Marketingleiterin sehr zufrieden. „Bisher haben wir nur positives Feedback erhalten. Die teilnehmenden Kundinnen und Kunden haben viel Freude an der gemeinsamen Aufnahme. Es kam in der Vergangenheit auch schon vor, dass ein Nichtkunde über unseren Podcast auf unsere Bank aufmerksam geworden ist und daraufhin Kunde wurde.“
Podcast-Folgen werden zu Wissensplattform
Nach einem Jahr Unternehmer-Podcast traut sich Büttner auch, eine erste Bilanz ziehen. Lohnt sich der Aufwand? „Wir denken schon. Wir haben Kontakt zu unseren Kunden und ein gemeinsames Projekt“, sagt Büttner. Das stärke die Bindung an die VR-Bank Würzburg und schaffe Raum für gegenseitigen Austausch. „Was können wir voneinander lernen? Wo können wir uns vernetzen? Wie können wir gegenseitig von unseren Stärken partizipieren? Diese Fragen sind auch für die VR-Bank Würzburg von hohem Interesse“, sagt Büttner. Mit jeder weiteren Folge entstehe eine neue Wissensplattform. „Die alten Folgen sind ja nicht weg, sondern immer wieder auf Abruf hörbar. Wenn mich ein Thema interessiert und ich dazu Impulse benötige, kann ich mir jederzeit die passende Podcast-Folge heraussuchen“, sagt die Marketingleiterin. Podcasts seien zudem ein relativ neues Medium. Mit ihren Beiträgen wolle die VR-Bank Würzburg diesem Medium auch die Chance geben, sich weiter zu etablieren.
Neben der Wissensplattform böten die Unternehmer-Podcasts der VR-Bank Würzburg den Kunden außerdem eine gute Möglichkeit, sich und ihr Unternehmen zu präsentieren und so für sich zu werben. „Unsere Kundinnen und Kunden schätzen es, Teil des Podcasts zu sein und auf diese Weise von unseren Netzwerken zu profitieren. Alle, die bisher teilgenommen haben, sprechen durchweg positiv über diese Erfahrung, auch in ihren eigenen Kreisen“, berichtet Büttner. Davon profitiere am Ende auch die Bank. „Wenn unsere Kunden die positive Erfahrung weitergeben, können wir dadurch unsere Netzwerke erweitern – und gewinnen vielleicht neue Gesprächspartner für den Podcast. So schließt sich der Kreis“, sagt Büttner.