Gewinnsparen: Der VR Gewinnsparverein Bayern feiert sein 70-jähriges Bestehen. Für „Profil“ hat Vorstand Thomas Pohl Anekdoten und Erinnerungen zusammengetragen.
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- Wie kann die SOS-Box Leben retten?
- Was hat die SOS-Box mit „VRhilft“ zu tun?
- Was gehört alles zur SOS-Box?
- Was sollten Besitzer einer SOS-Box beachten?
- Warum soll die SOS-Box im Kühlschrank aufbewahrt werden?
- In welcher Stückzahl können die Banken die SOS-Box bestellen und welche Werbemittel gibt es?
- Wann startet die Aktion mit den SOS-Boxen und wie funktioniert die Bestellung?
- Wo erhalten die bayerischen Kreditgenossenschaften weitere Informationen zur SOS-Box?
- Jubiläumsgala: „Sparen, helfen und gewinnen ist so modern wie nie zuvor“
Wie kann die SOS-Box Leben retten?
Mehr als 1,8 Millionen Mal rückten die Rettungsdienste in Bayern im Jahr 2020 zu Einsätzen aus. In rund 62 Prozent der Notfälle wurden die Retter in die Wohnung der Patientin oder des Patienten gerufen. Tritt ein Notfall ein und Erste Hilfe wird benötigt, bleibt in der Regel nicht viel Zeit. Besonders kritisch sind gesundheitliche Ernstfälle, die chronisch kranke, alte oder alleinstehende Menschen betreffen. In manchen Fällen ist es den Personen zwar noch möglich, einen Notruf abzusetzen, jedoch können sie meist keine Angaben mehr zu ihrem Gesundheitszustand machen. Ähnlich verhält es sich mit Angehörigen, die zu Hilfe eilen, aber keine genaueren Informationen zum Gesundheitszustand oder den Medikamenten kennen. Eine SOS-Box im Kühlschrank ist die Lösung, um im Notfall wertvolle Sekunden einzusparen und den Ersthelfern sowie dem Notarzt die Arbeit zu erleichtern.
„Jede SOS-Box kann Leben retten. Es ist uns deshalb ein besonderes Anliegen, wenn die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken möglichst vielen Menschen in ihrem Geschäftsgebiet eine SOS-Box kostenlos zur Verfügung stellen. Die Banken können die kleinen Lebensretter zum Beispiel an Arztpraxen und Apotheken weitergeben oder in den Geschäftsstellen anbieten“, sagt Thomas Pohl, geschäftsführender Vorstand des VR Gewinnsparvereins Bayern. Bei den SOS-Boxen legt der Gewinnsparverein ein großes Augenmerk auf die nachhaltige Herstellung. Die SOS-Boxen werden in Sulzbach-Rosenberg produziert, das Komplettpaket inklusive Werbematerialien und Thekenaufsteller wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der inklusiven retex-Werkstatt in Regensburg zusammengestellt. Träger ist der Verein „retex – Regensburger Initiative zur Schaffung von Arbeitsplätzen für psychisch kranke und behinderte Menschen e.V.“.
Was hat die SOS-Box mit „VRhilft“ zu tun?
Die SOS-Boxen sind Teil des Spendenprojekts „VRhilft“ des VR Gewinnsparvereins Bayern. „VRhilft“ ermöglicht es den bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken, die Spendenerlöse aus dem Gewinnsparen in Form von Sachspenden an gemeinnützige Institutionen in ihrer Region zu verteilen. Die SOS-Boxen sollen unter dem Motto „VRhilft – Leben zu retten“ vor allem an Senioren und chronisch kranke Menschen verteilt werden. So leisten die Kreditgenossenschaften einen wichtigen Beitrag zur Förderung des Gesundheitswesens in Bayern. Weitere Informationen gibt es unter www.vrhilft.de.
Hochbeet-Aktion wird fortgesetzt
Die Hochbeet-Aktion des VR Gewinnsparvereins Bayern war ein voller Erfolg. 2.530 Hochbeete aus Holz wurden an 1.800 Kindertageseinrichtungen gespendet. Doch das soll es noch nicht gewesen sein. „Es wird eine Verlängerung geben“, kündigte der geschäftsführende Vorstand Thomas Pohl auf der Jubiläumsgala des Gewinnsparvereins in Regensburg an (zur Jubiläumsgala siehe den eigenen Kasten in dieser „Profil“-Ausgabe). Im Oktober 2022 soll das Bestellportal für die Hochbeete wieder öffnen. Im Unterschied zu den bisherigen Hochbeeten sind die Exemplare der Fortsetzungsaktion für Seniorenheime und Behinderteneinrichtungen gedacht. Dazu sind die Hochbeete ähnlich wie ein Tisch aufgebaut. So können sich zum Beispiel auch Menschen im Rollstuhl bequem um die Pflanzen kümmern, indem sie mit Füßen und Rollstuhl unter den Tisch fahren.
Was gehört alles zur SOS-Box?
Kernstück des kleinen Lebensretters ist die Aufbewahrungsbox, die den Gesundheitspass enthält und Platz für Notfallmedikamente bietet. Durch ihre handliche Größe passt sie in jede Kühlschranktür. Ein Namensfeld auf der Vorderseite der Box verhindert Verwechslungen. Teil der Box ist der Gesundheitspass: Auf zwölf Seiten können alle relevanten Angaben zur Person, dem aktuellen Gesundheitszustand, den Medikamenten, Allergien, Kontaktdaten von Ärzten sowie Notfall-Kontaktpersonen vermerkt werden. Das Set enthält außerdem zwei Aufkleber, die auf den Aufbewahrungsort der Box im Kühlschrank hinweisen.
Was sollten Besitzer einer SOS-Box beachten?
Damit die SOS-Box ihren Zweck erfüllt, müssen die Besitzer nur ein wenige Dinge beachten. Nach dem Erhalt ist der beiliegende Gesundheitspass vollständig und idealerweise mit Unterstützung des Hausarztes auszufüllen. Anschließend wird der Gesundheitspass mit eventuellen Notfallmedikamenten und gegebenenfalls einem Hinweis zu einer Patientenverfügung sowie dem Impfpass in die Box gelegt. Alles zusammen wird in der Kühlschranktür aufbewahrt. Als Letztes werden die beiden Aufkleber gut sichtbar auf der Außenseite des Kühlschranks und an der Innenseite der Wohnung- oder Haustür angebracht, um Helfer und Sanitäter auf die Box hinzuweisen. Die Angaben im Gesundheitspass sollten optimalerweise in einem Rhythmus von drei Monaten überprüft werden, damit dieser stets auf dem aktuellen Stand ist. Jede im Haushalt lebende Person sollte eine eigene SOS-Box besitzen.
Warum soll die SOS-Box im Kühlschrank aufbewahrt werden?
War die SOS-Box jetzt im Nachtkästchen oder doch im Badeschränkchen? In Stresssituationen wie bei einem Notfall können manche Menschen selbst grundlegende Informationen nicht mehr zuverlässig abrufen. Küche und Kühlschrank finden dagegen selbst fremde Menschen im Handumdrehen. Deshalb sollte die SOS-Box immer im Kühlschrank aufbewahrt werden, damit sie für andere Personen schnell greifbar ist.
Sparen, Gewinnen und Helfen
Das Gewinnsparen des VR Gewinnsparvereins Bayern verbindet drei schöne Dinge miteinander: Sparen, Gewinnen und Helfen. Von jedem gekauften Gewinnsparlos im Wert von 5 Euro sparen die teilnehmenden Mitglieder und Kunden der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken 4 Euro. Der Euro, der verbleibt, dient als Spieleinsatz, mit dem die Gewinnsparer monatlich die Chance auf Preise im Gesamtwert von über 2,7 Millionen Euro erhalten. Die Gewinnsparlotterie der Volksbanken und Raiffeisenbanken ist dabei weitaus mehr als nur eine Lotterie mit attraktiven Gewinnen. Sie ist auch eine Einrichtung mit einem sozialen Auftrag und verwendet 25 Cent jedes Loseinsatzes zur Unterstützung gemeinnütziger Institutionen und Einrichtungen im Einzugsgebiet der jeweiligen Volksbank und Raiffeisenbank. Rund 15 Millionen Euro kommen so jährlich zusammen und werden von den Volksbanken und Raiffeisenbanken in Bayern in Form von Geld- und Sachspenden vergeben.
In welcher Stückzahl können die Banken die SOS-Box bestellen und welche Werbemittel gibt es?
Der VR Gewinnsparverein Bayern bietet den bayerischen Kreditgenossenschaften 100 SOS-Boxen mit Aufsteller in einem sogenannten Komplettpaket an (zur Ansicht siehe das Cover-Bild dieses Beitrags). Das Komplettpaket (Maße ca. 60 x 40 x 40 cm) enthält:
- 100 SOS-Boxen: Die SOS-Boxen enthalten je einen Gesundheitspass und zwei Aufkleber und werden in einer Verpackungseinheit von 100 Stück ausgeliefert.
- Thekenaufsteller: Der Thekenaufsteller aus Karton (Maße ca. 40 x 32 x 34 cm) bietet Platz für insgesamt 30 der 100 SOS-Boxen aus dem Komplettpaket. Er ist fertig bestückt und damit sofort einsatzbereit.
- 200 DIN-Lang Informationsflyer: Alle nötigen Informationen rund um die SOS-Box und ihre Verwendung sind ausführlich in den Flyern beschrieben. Diese sind in den Thekenaufsteller integriert.
- DIN A2-Plakat: Zur Bewerbung der SOS-Boxen kann das Plakat in Schaufenstern und Filialen aufgehängt werden.
Wann startet die Aktion mit den SOS-Boxen und wie funktioniert die Bestellung?
Die Aktion ist bereits angelaufen. Die bayerischen Kreditgenossenschaften können die Komplettsets zum Preis von 375 Euro pro Set inklusive Versandkosten und gesetzlicher Mehrwertsteuer erwerben. Um die Sets zu bestellen, müssen die Banken die Bestellvorlage von der Plattform sos-box.marketingplaner.info herunterladen, die Empfänger (Geschäftsstellen) eintragen und anschließend das Dokument wieder hochladen. Die Bestellbestätigung kommt dann innerhalb der nächsten drei bis vier Werktage per E-Mail vom VR Gewinnsparverein Bayern. Die Lieferung erfolgt frühestens vier Wochen nach der Bestellung. Die Banken werden vom Paketzusteller DPD über den Versand benachrichtigt. Nach der Auslieferung der Sets erhalten die Banken die Rechnung über die Gesamtspendensumme, die auch als Nachweis des Reinertrags dient. Weitere Bestellungen sind möglich, nachdem die vorherige Bestellung ausgeliefert wurde.
Wo erhalten die bayerischen Kreditgenossenschaften weitere Informationen zur SOS-Box?
Der VR Gewinnsparverein Bayern informiert die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken am Dienstag, 2. August 2022, in einem Webinar über die neue Aktion. Los geht es um 10:30 Uhr. Hier geht es zur Anmeldung. Weitere Informationen und Werbematerial für die SOS-Box stellt der VR Gewinnsparverein Bayern über sein Portal „Marketingplaner“ bereit (Direktlink: sos-box.marketingplaner.info). Als persönlicher Ansprechpartner für die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken steht Christian Homeier vom VR Gewinnsparverein Bayern zur Verfügung: Telefon 0941/463906-40, E-Mail: christian.homeier(at)gewinnsparen-bayern.de.
Jubiläumsgala: „Sparen, helfen und gewinnen ist so modern wie nie zuvor“
1952 fanden sich zwölf Vorstände bayerischer Raiffeisenbanken zusammen, um den Gewinnsparverein Bayern zu gründen und in der Nachkriegszeit das ratierliche Sparen attraktiver zu machen. Welchen Erfolg ihre Idee haben würde, konnten die Gründerväter damals nicht absehen. Bei der Jubiläumsgala zum 70-jährigen Bestehen des VR Gewinnsparvereins Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg wurde der Erfolg dann umso deutlicher. Rund 130 Gäste feierten das Jubiläum. Zugegen waren neben vielen Vorständen bayerischer Volksbanken und Raiffeisenbanken unter anderem GVB-Präsident Gregor Scheller, der Verbandsratsvorsitzende sowie ehrenamtliche Verbandspräsident des GVB, Wolfgang Altmüller, die GVB-Bezirksvorsitzenden Hermann Starnecker (Schwaben), Wolfgang Völkl (Oberpfalz) und Albert Griebl (Niederbayern) sowie der Vorstand des Gewinnsparvereins Franz Hofmann (Vorsitzender), Günther Mayer (stellvertretender Vorsitzender), Thomas Pohl (geschäftsführender Vorstand), Andreas Schlick und Regina Wenninger (beide Vorstandsmitglieder).
„Gewinnsparverein für uns ein Gewinn“
Das Feld des Gewinnsparens sei Anfang der 2000er Jahre nicht so gut bestellt gewesen, bekannte der geschäftsführende Vorstand Thomas Pohl, der dieses Amt im Jahr 2000 übernommen hat. Er habe den „schönsten Beruf der Welt“, sagte Pohl, und begründete dies so: „Ich darf hauptberuflich Menschen glücklich machen. Wenn ich Spenden oder Gewinne überreiche, habe ich ausnahmslos mit glücklichen Menschen zu tun.“ GVB-Präsident Gregor Scheller betonte, er verbinde mit dem Gewinnsparen Stabilität, Sparen, Spaß und soziales Engagement. Über 70 Jahre hinweg sei der Lospreis stabil geblieben, die Gewinnübergabeveranstaltungen des Gewinnsparens seien immer ein Event gewesen. Scheller outete sich zudem als Fan der kürzlich erfolgreich abgeschlossenen Hochbeet-Aktion mit über 2.530 Hochbeeten, die an 1.800 Kindertageseinrichtungen gespendet wurden. „Toll, wie der Gewinnsparverein innovativ ist und immer neue Ideen ausgräbt. Der Gewinnsparverein ist für uns ein Gewinn“, sagte Scheller.
Gewinnspar-Vorstand Franz Hofmann erzählte, wie er in den 1980er Jahren in seiner Bank Gewinnsparlose verkaufen musste. Er habe das nur ungerne getan, bis seine Mutter 500 DM gewonnen habe. Damals habe der Vorstandsvorsitzende der Bank alle Gewinnspar-Gewinner zum Kaffee eingeladen. Für seine Mutter sei das eine große Sache gewesen, erzählte Hofmann (mehr Anekdoten aus 70 Jahren VR Gewinnsparverein Bayern lesen Sie in „Profil“ 07/2022).
230 Millionen Euro Spenden in 70 Jahren
GVB-Verbandsratsvorsitzender und ehrenamtlicher Verbandspräsident Wolfgang Altmüller hält ebenfalls große Stücke auf den Gewinnsparverein. „Was wir mit dem Geld Gutes bewirken, ist sensationell“, sagte Altmüller. Auch die bayerische Landtagspräsidentin Ilse Aigner schickte ein Videogrußwort und lobte das soziale Engagement des VR Gewinnsparvereins Bayern. 225 bis 230 Millionen Euro seien seit der Gründung vor 70 Jahren für soziale Zwecke gespendet worden – eine enorme Summe.
Aktuell schüttet der Gewinnsparverein jährlich rund 15 Millionen für das soziale Engagement der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken aus, berichtete der geschäftsführende Vorstand Thomas Pohl. Unterstützt wurden bisher rund 17.000 Einzelprojekte – aus der Region für die Region. Zu seinem Jubiläum legte der VR Gewinnsparverein Bayern zwei eigene Verlosungsrunden auf. Im Frühjahr gab es 70 Reisen zu gewinnen, im Herbst werden 70 Goldbarren zu je 100 Gramm verlost. Außerdem stellte der Gewinnsparverein eine Sonderspende über 200.000 Euro zur Verfügung, über deren soziale Verwendung die Volksbanken und Raiffeisenbanken in den sieben bayerischen Bezirken entscheiden durften.
Vom Gewinnsparen profitieren Kunden, Banken und soziale Einrichtungen
„Sparen, helfen und gewinnen ist so modern wie nie zuvor“, sagte Pohl. Beim Gewinnsparen gebe es drei Gewinner: Die Kunden, die jeden Monat die Aussicht auf einen schönen Gewinn haben, die Banken, die mit dem Reinertrag des Gewinnsparens ihr soziales Engagement auf ganz andere Beine stellen können, und am Ende die Einrichtungen, die vom sozialen Engagement der Kreditgenossenschaften profitieren. Zum Abschluss der Jubiläumsgala stellte Pohl die neue Spendenaktion des VR Gewinnsparvereins Bayern vor: die SOS-Box. „Das ist ein schönes nachhaltiges Projekt“, sagte Pohl. Florian Christner