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„Etwas aufgeregt bin ich schon“, gesteht Carina Happach, als sie vor der Tür zum festlich eingedeckten Saal im ersten Stock des Münchner Künstlerhauses steht. Dort findet gleich die Lehrabschlussfeier für die besten Auszubildenden der bayerischen Genossenschaften statt. Die 19-Jährige von der Raiffeisenbank im Allgäuer Land darf als notenbeste Auszubildende der Abschlussjahrgänge Sommer 2017 und Winter 2017/18 der bayerischen Genossenschaftsorganisation die traditionelle Absolventenrede halten. Sie hat ihre Prüfungen mit der Durchschnittsnote von 1,2 abgeschlossen.

Als Happach später an diesem Juni-Tag die Bühne betritt, ist von Nervosität nichts zu spüren. Im Gegenteil: Mit kurzweiligen Anekdoten erinnert sie sich an die Ausbildungszeit zurück. In der Nacht vor der Prüfung sei sie so nervös gewesen, dass sie gegoogelt habe, welche Antwort in Multiple-Choice-Tests statistisch gesehen am häufigsten richtig ist. Bei den Antwortmöglichkeiten „a“, „b“, „c“ und „d“ sei es übrigens am häufigsten „c“, so Happach. Gleichzeitig betont sie, wie sie in dieser Zeit als Mensch gereift sei. „Profil – das bayerische Genossenschaftsblatt“ sprach mit Happach nach der Veranstaltung über die Ausbildung und ihre Zukunftspläne.
 

Frau Happach, Sie sind die notenbeste Absolventin in der Genossenschaftsorganisation – herzlichen Glückwunsch! Haben Sie Tag und Nacht für Ihren Abschluss gelernt?

Carina Happach: Nur in den letzten Tagen (lacht). Natürlich war der Lernstoff sehr anspruchsvoll, deswegen war die Vorbereitungszeit intensiv. Aber es war zu schaffen. Geholfen haben mir beim Lernen vor allem zwei Sachen. Erstens habe ich die Inhalte während der Ausbildung regelmäßig wiederholt, um nicht am Ende alles erneut aufarbeiten zu müssen. Und zweitens hat mir mein Betrieb – die Raiffeisenbank im Allgäuer Land – ermöglicht, alle Vorbereitungsseminare der ABG in Beilngries zu besuchen. Dort konnte ich unter anderem die Abschlussprüfungen der vergangenen Jahre durcharbeiten und mir somit eine Orientierung über die Inhalte verschaffen. Mit der guten Vorbereitung lief es in den Prüfungen zwar nicht von selbst – insbesondere beim mündlichen Test war ich vorher sehr aufgeregt – aber es hat dann alles zum Glück sehr gut geklappt.

Die Lehrabschlussfeier 2018

Der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) hat die 55 besten Auszubildenden der bayerischen Genossenschaftsorganisation für ihre guten Abschlüsse bei der Lehrabschlussfeier ausgezeichnet. Vor Ort betonte GVB-Präsident Jürgen Gros in seiner Rede die zentrale Bedeutung des Nachwuchses für die genossenschaftlichen Unternehmen im Freistaat. Zudem ermutigte er die jungen Absolventen, in Zukunft Verantwortung für ihren Betrieb zu übernehmen. Lesen Sie den Bericht über die Lehrabschlussfeier auf der GVB-Webseite.

Das Interesse junger Menschen an einer Banklehre lässt nach. Warum war es für Sie die richtige Entscheidung, den Beruf der Bankkauffrau zu erlernen?

Happach: Schon in der Schulzeit habe ich den Entschluss gefasst, dass ich in meinem Job mit Menschen arbeiten möchte. Nach der mittleren Reife stand ich dann vor der Wahl, zur Bank zu gehen oder Lehrerin zu werden. Die Entscheidung für die Banklehre war definitiv die richtige Wahl. Es war spannend zu erfahren, wie vielseitig die verschiedenen Abteilungen in einem Kreditinstitut sind. Gleichzeitig waren die Aufgaben fast immer fordernd und interessant. Am besten haben mir die Tätigkeiten im Service und in der Beratung gefallen. Hier konnte ich meine Fähigkeiten beim Kontakt mit Menschen voll zur Geltung bringen. Außerdem war das Betriebsklima super: Wir haben uns im Team sehr gut verstanden und waren mehrmals zusammen unterwegs, beispielsweise beim Bowlen oder auf dem Weihnachtsmarkt.

Carina Happach, beste Auszubildende Bayern, Raiffeisenbank im Allgäuer Land.
Die besten Auszubildenden der bayerischen Genossenschaften und einige Ausbilder sowie Vorstände auf der Lehrabschlussfeier 2018 im Innenhof des Münchner Künstlerhauses. Foto: ABG
Carina Happach, beste Auszubildende Bayern, Raiffeisenbank im Allgäuer Land, ABG-Geschäftsführer Daniel Gronloh, Josef Pölt, Vorsitzender GVB-Fachausschuss Bildungswesen, Volksbank Raiffeisenbank Starnberg-Herrsching-Landsberg.
Carina Happach (2. v. li.) wird als beste Auszubildende geehrt. ABG-Geschäftsführer Daniel Gronloh (re.) und Josef Pölt (li.), Vorsitzender des GVB-Fachausschusses Bildungswesen, gratulierten. Foto: ABG
Carina Happach, beste Auszubildende Bayern, Raiffeisenbank im Allgäuer Land, Michael Ramjoué, Lena Keller, Stefanie Munding.
Die Vertreter der Raiffeisenbank im Allgäuer Land auf der Lehrabschlussfeier (v. li.): Michael Ramjoué, Leiter Personal- und Rechtsabteilung, Carina Happach, Serviceberaterin Lena Keller und Vorstandssekretärin Stefanie Munding. Foto: Raiffeisenbank im Allgäuer Land
Carina Happach, beste Auszubildende Bayern, Raiffeisenbank im Allgäuer Land.
Arbeitsplatz: Carina Happach in der Geschäftsstelle Dietmannsried der Raiffeisenbank im Allgäuer Land. Foto: Raiffeisenbank im Allgäuer Land
Carina Happach, beste Auszubildende Bayern, Raiffeisenbank im Allgäuer Land.
In Zukunft wird die 19-Jährige junge Erwachsene beraten. Foto: Raiffeisenbank im Allgäuer Land

Wie geht es nach der Ausbildung für Sie weiter?

Happach: Seit Anfang des Jahres bin ich in der Geschäftsstelle in Dietmannsried im Service eingesetzt. Zudem habe ich die Urlaubsplanung und Geschäftsstellenbesetzung des Serviceteams übernommen. Bald werde ich anfangen, junge Erwachsene zu beraten. Das sind Kunden, die ich auf dem Weg aus der Schule in die Ausbildung oder ins Studium begleite. Langfristig würde ich gerne in den Bereichen Baufinanzierung und Wertpapiere arbeiten. Mit den Kunden zusammen eine individuelle Finanzlösung zu finden, ist genau mein Ding. Damit das klappt, fange ich gerade den zweijährigen Lehrgang Bankfachwirt BankColleg an der ABG an.
 

Haben Sie einen Tipp für neue Azubis, die ihre Lehre auch so erfolgreich absolvieren möchten?

Happach: Mir hat es am meisten geholfen, die theoretischen Inhalte aus der Berufsschule oder den ABG-Seminaren in der Praxis anzuwenden. Dabei haben mich die erfahrenen Kollegen sehr unterstützt, da sie für meine Fragen immer ein offenes Ohr hatten. Wenn man die Zusammenhänge kennt, dann sind viele vormals komplizierte Sachverhalte gar nicht mehr so schwierig zu verstehen.

Vielen Dank für das Gespräch!
 

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