Corona: Welche Auswirkungen hat die Pandemie auf den Arbeitsalltag bei den bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken? „Profil“ hat nachgefragt.
Die Maßnahmen im Überblick
- Brauereigenossenschaften wie die Kulmbacher Kommunbräu e.G. – Reale Bierwirtschaft haben ihren Direktvertrieb gestärkt. Beispielsweise füllt der Betrieb das Monatsbier nun in Flaschen ab, um dieses in Getränkefachmärkten zu verkaufen.
- Sennereigenossenschaften wie die Bergkäserei Diepolz eG oder die Naturkäserei Tegernseerland eG vermarkten ihre Spezialitäten normalerweise vor allem im eigenen Laden vor Ort. Um unabhängiger von diesem Vertriebsweg zu werden, haben die Käsereien ihr Versandgeschäft gestärkt.
- Winzergenossenschaften wie die Divino Nordheim Thüngersheim eG können die Umsatzeinbußen, die sie wegen ausgefallener Veranstaltungen und Feste verzeichnen, durch andere Vermarktungskanäle wie den Lebensmitteleinzelhandel oder den Online-Shop teilweise auffangen. Zudem hat die Divino kurzfristig einen regionalen Lieferdienst aufgebaut.
Brauereigenossenschaften: Bier abholen als Event
Über einen Fernsehbericht zur Wiedereröffnung nach der Corona-Zwangspause hätten sich wohl viele Gastwirte gefreut. Bei der Kulmbacher Kommunbräu e.G. – Reale Bierwirtschaft hat das geklappt: Als am 18. Mai erstmals Gäste in den Biergärten kommen durften, war das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) live vor Ort. Vier Wochen lang berichtete der öffentlich-rechtliche Sender im Mai unter dem Label „ZDF in Kulmbach“ über das Leben in der oberfränkischen Stadt. Dabei besuchte das Reporter-Team auch die genossenschaftliche Brauerei mit angeschlossenem Wirtshaus. „Die Zusammenarbeit hat super funktioniert – und eine bessere Reklame zum Neustart hätten wir uns nicht wünschen können“, sagt Betriebsleiter Alexander Matthes.
Die Kulmbacher Kommunbräu hat ihre Gasträume an Wirt Frank Stübinger verpachtet. Für beide war die Wiedereröffnung von Wirtshaus und Biergarten eine Erlösung. Dort macht die genossenschaftliche Brauerei rund zwei Drittel ihres Umsatzes. Außerdem liefert die Genossenschaftsbrauerei an andere Gasthäuser und den Getränkefachhandel. Ein weiteres Standbein ist der Direktverkauf von Fass- und Flaschenbier, zum Beispiel für Feste.
Eigentlich ein krisensicheres Geschäft, denn Bier wird immer getrunken. Doch als der Lockdown im März kam, fiel von einem Tag auf den anderen ein Großteil des Umsatzes weg. Besonders bitter: Da Bier bis zur Reife vier bis sechs Wochen lagern muss und sich die Genossenschaft auf ein Frühjahr mit zahlreichen Festen und Besuchern eingestellt hatte, waren die Tanks randvoll. „An dieser Stelle ist es uns zugutegekommen, dass wir sehr konservativ rechnen. Ein Szenario mit null Prozent Umsatz für mehrere Wochen liegt bei uns schon lange in der Schublade. Dementsprechend haben wir auch Rücklagen gebildet. Das hat uns in der Corona-Krise geholfen“, sagt Matthes. Nichtsdestotrotz musste sich die Genossenschaft überlegen, wie sie den Umsatzeinbruch auffangen konnte.
Erste Maßnahme: Den Direktvertrieb stärken. Normalerweise verkauft die Genossenschaft ihr Bier in ausgewählten Getränkefachläden, Edeka-Märkten und im Wirtshaus. Nun entschieden die Verantwortlichen, einen eigenen Straßenverkauf einzurichten. Zudem wandte sich die Genossenschaft mit einem Brief an die Mitglieder und bat um „schluckkräftige Unterstützung“. Tatsächlich kamen in den folgenden Tagen zahlreiche Mitglieder und sonstige Kunden vorbei, um ein oder mehrere Kästen zu kaufen. „Uns kam es wie in einem Taubenschlag vor: Sobald ein Kunde Bier abgeholt hat, kam schon der nächste“, sagt Matthes. Zu dem Erfolg hatte der Betriebsleiter ganz unbewusst mit einem Video beigetragen. Er filmte sich – eigentlich nur zur Dokumentation gedacht – wie er zwei Hektoliter Bier entsorgte, das für den Ausschank in der Gaststube gedacht war, aber Stickstoff aufgenommen hatte. „Das Bier war nicht schlecht, aber es hatte nicht mehr die gewohnte Qualität“, sagt Matthes. Die Botschaft des Videos war jedoch klar: Die Kommunbräu muss wegen Corona Bier wegschütten. Über die sozialen Netzwerke teilten die Menschen das Video. Viele nahmen das zum Anlass, Bier zu kaufen und so die Genossenschaft zu unterstützen. Matthes: „Der gute Absatz und eine Pause in der Produktion haben dafür gesorgt, dass wir unsere Tanks leer bekommen haben.“
Eine weitere Neuerung betraf das Sortiment. Die Genossenschaft braut jeden Monat ein Spezialbier, im Januar etwa ein Brezenbier oder im Mai einen Maibock. Üblicherweise gibt es diese exklusiv im Gasthaus. Heuer hat die Kommunbräu entschieden, die Monatsbiere erstmals in Flaschen abzufüllen und direkt sowie über die Getränkefachmärkte zu verkaufen. Ein Erfolg: Der Maibock war binnen vier Tagen ausverkauft. Normalerweise ist er rund drei Wochen im Ausschank. „Für viele Menschen war es ein Event, das Spezialbier bei uns zu kaufen. Sie wollten nach der langen Zeit zu Hause einfach mal rauskommen. Da ist die ganze Familie im Auto teils 50 bis 60 Kilometer zu uns gefahren. Als wir dann kein Spezialbier mehr hatten, waren sie glücklicherweise nicht sauer, sondern haben eine Kiste Helles oder Bernstein mitgenommen“, sagt Matthes.
Und wie sieht der Vertrieb in Zukunft aus? „Die Getränkefachmärkte haben uns während der Corona-Zeit den Absatz gesichert. Deswegen ist es nur fair, dass wir sie auch in Zukunft mit dem Monatsbier versorgen“, sagt Matthes. Auch der Straßenverkauf bleibt offen. „Natürlich ist damit mehr Aufwand verbunden. Dafür erhalten wir logischerweise eine deutlich höhere Marge“, betont der Betriebsleiter. Die Genossenschaft ist sich sicher, dass sich die neuen Vertriebswege lohnen und dazu beitragen, noch mehr Kunden für ihr handwerklich gebrautes Bier zu gewinnen.
Brauereigenossenschaften: Gemeinschaft trotz räumlicher Distanz
Das gesellschaftliche Ziel der Brauereigenossenschaft Oberhaching ist klar: „Wir wollen die Gemeinschaft vor Ort stärken und Menschen aller Altersklassen und sozialer Herkunft einbinden“, sagt Vorstand Florian Schärpf. Doch in Zeiten von „Social Distancing“ ist es nicht möglich, in gewohnt großer Runde bei einem Hellen oder Kellerbier zusammenzusitzen. Um dennoch in Kontakt zu bleiben, hat sich die Genossenschaft in den vergangenen Wochen kreativ gezeigt. Beispielsweise hatte sie noch 40 Bierfässer auf Lager für Feste, die kurzfristig abgesagt werden mussten. Zum Vatertag kam die Idee auf, die Fässer an Mitglieder zu geben. Diese bauten damit vor ihren Häusern „Bierstationen“ auf, bei denen Gäste vorbeikommen und sich gegen eine Spende eigenständig ein Glas zapfen konnten. „Die Aktion ist sehr gut angekommen“, sagt Schärpf. Insgesamt kamen 3.500 Euro zusammen, die an sieben Vereine gingen: FC Deisenhofen, TSV Oberhaching, Evangelische Jugend, Schützenverein, Kolping Familie, DAV-Sektion Gleißental und Stephanie Verein.
Zudem organisieren die Oberhachinger Bierfreunde regelmäßig einen virtuellen Stammtisch für die Mitglieder. Über das Online-Videochatsystem Skype kommen bis zu zehn Menschen zusammen. „Auf diese Weise haben wir zumindest die Möglichkeit, uns auszutauschen und gemeinsam Bier zu genießen – auch wenn das digitale Treffen den gemeinsamen Abend in der Kneipe natürlich nicht ersetzt“, sagt Schärpf.
Auch die Remonte Bräu Schleißheim eG hat einen virtuellen Stammtisch ins Leben gerufen. Vorständin Sandra Kunstwadl freut sich über den Austausch. Zudem ist sie von der Kreativität der Vertriebspartner begeistert. Beispielsweise hat ein Wirt seinen Wintergarten kurzfristig in einen provisorischen Getränkemarkt umgebaut, andere Händler haben einen Lieferdienst ins Leben gerufen. So gelangt das Urhelle der Remonte Brauerei zuverlässig an Mitglieder und Kunden. „Es ist schön zu sehen, wie sich die Menschen hier vor Ort trotz der schwierigen Situation gegenseitig unterstützen“, sagt Kunstwadl.
Beide Genossenschaften haben ihre Mitgliederversammlungen in die zweite Jahreshälfte verschoben. Vielleicht, so die Hoffnung, sind dann wieder Veranstaltungen mit Hunderten Gästen möglich. „Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben – wann immer es wieder geht, freuen wir uns, gemeinsam mit den Mitgliedern unser Oberhachinger Bier zu genießen“, sagt Schärpf.
Sennereien: Wenn die Kunden nicht zum Käse kommen…
Die 14 genossenschaftlichen Sennereien in Bayern produzieren in Handarbeit hochwertige Butter-, Milch- und Käsespezialitäten. Diese verkaufen sie in eigenen Läden direkt an ihre Kunden. Mit dem Konzept behaupten sich die Betriebe – teilweise seit über einem Jahrhundert – erfolgreich am Markt. Doch so einen starken Besucherrückgang wie in diesem Frühjahr haben die Sennereien noch nicht erlebt. „Normalerweise startet die Saison mit Touristen und Tagesausflüglern rund um Ostern. Heuer sind deutlich weniger Kunden gekommen“, sagt Ursula Mohr, Geschäftsführerin der Bergkäserei Diepolz eG. „Die Ausgangsbeschränkungen sind einhergegangen mit spürbaren Umsatzeinbußen. Dazu beigetragen hat zusätzlich, dass wir unsere Gaststube nicht öffnen durften“, sagt auch Sophie Obermüller, Vorstandsvorsitzende der Naturkäserei Tegernseerland eG.
In dieser Situation sind andere Vertriebswege gefragt. Und viele Sennereien nutzen diese bereits oder haben kurzfristig umgesteuert. Beispiel Bergkäserei Diepolz: Die Genossenschaft betreibt seit 2002 einen Online-Shop, in dem die Kunden Käse bestellen können. Das Angebot entstand damals vor allem für die Wintermonate, in denen der Publikumsverkehr vor Ort zurückgeht. Doch mittlerweile kaufen immer mehr Kunden auch in der Sommerzeit online ein, beobachtet Geschäftsführerin Mohr. „Und jetzt in der Corona-Zeit läuft der Versand wirklich sehr gut. Wir verzeichnen deutlich mehr Bestellungen.“
Die gute Entwicklung bestärkt die Geschäftsführerin in ihrem Vorhaben, den Online-Shop weiter zu professionalisieren. Derzeit werden zwei Verpackungsräume neu gebaut, in dem die Mitarbeiter den Käse in Zukunft für den Versand vorbereiten können. Weitere Optimierungsmöglichkeiten gibt es beim Verpackungsmaterial. Einerseits möchte die Bergkäserei unnötigen Müll vermeiden, andererseits soll der Käse gut beim Kunden ankommen. Das ist vor allem im Sommer eine Herausforderung. „Derzeit testen wir verschiedene Möglichkeiten, wie man die Verpackung optimieren kann, sodass der Käse den Versand auch bei wärmeren Temperaturen gut übersteht“, sagt Mohr. Sie ist überzeugt, dass sich der Zeit- und Kostenaufwand lohnt: „Der Online-Shop ist mittlerweile ein wesentlicher Vertriebsweg. Die Bedeutung wird in Zukunft weiter zunehmen.“
Am Tegernsee haben die Verantwortlichen ebenfalls reagiert, um die Folgen der Krise abzufedern. Zum einen setzt die Genossenschaft auf die Kraft der Gemeinschaft. Vorstandsvorsitzende Sophie Obermüller hat einen Brief an die mehr als 1.700 Mitglieder geschrieben, in der sie die aktuelle Lage der Genossenschaft schildert. Außerdem informierte sie über Produkte und Angebote wie einen Geschenkkorb. „Das Schreiben ist sehr gut angekommen, viele unserer Mitglieder wussten gar nicht, dass wir die Produkte auch liefern. Dankenswerterweise haben sie fleißig bestellt, der Umsatz im Versandgeschäft ist im Vergleich zum Vorjahr um 100 Prozent gestiegen“, sagt Obermüller. Dazu beigetragen hat auch, dass die Genossenschaft die Versandkosten von 17 Euro auf 9,90 Euro gesenkt hat.
Getreu dem Motto „Wenn die Kunden nicht zum Käse kommen, muss der Käse eben zum Kunden kommen“, setzt die Genossenschaft zudem auf ihren mobilen Verkaufswagen. Fünf Mal pro Woche sind die Mitarbeiter auf Wochenmärkten in der Region unterwegs, beispielsweise in Oberhaching oder Grünwald. „Dort verzeichnen wir ein deutliches Absatzplus“, sagt Obermüller. Auch der Käseautomat, den die Genossenschaft bereits im Oktober auf dem Parkplatz der Käserei aufgestellt hat, kommt gut an. Außerhalb der Öffnungszeiten lassen sich dort Frischeprodukte sowie Weich-, Hart- und Schnittkäse beziehen.
Die Gaststube der Naturkäserei ist aus Infektionsschutzgründen derzeit geschlossen, somit steht als Einkehrmöglichkeit lediglich die Terrasse bei schönem Wetter zur Verfügung. Als Kompensation bietet die Genossenschaft seit Kurzem eine „Bergsteiger-Brotzeit“ zum Mitnehmen an. Diese besteht aus Käse, Kaminwurzn, Brot sowie einem Apfel und wird laut Obermüller gut angenommen. „In der Corona-Zeit zahlt es sich aus, dass wir verschiedene Vertriebskanäle bespielen und auch mal etwas Neues ausprobieren. Auf diese Weise können wir unsere Kunden zielgenau beliefern – unabhängig davon, ob sie gerade zu uns an den Tegernsee kommen können oder nicht“, sagt Obermüller.
Winzer: Lieferdienst statt „Nacht der Verführung“
Weniger Gäste aus dem In- und Ausland, keine Großveranstaltungen: Die Corona-Pandemie hat auch die Tourismusregion Fränkisches Weinland hart getroffen. Deshalb musste zum Beispiel die Winzergenossenschaft Divino Nordheim Thüngersheim eG Termine wie die „Nacht der Verführung“, die „Wein Grooves“, das zweitägige „Genussfestival“ und viele weitere Feste absagen. „Die Veranstaltungen sind ein Höhepunkt im Jahreskalender. Schließlich kommen wir dort mit Stammgästen sowie neuen Kunden zusammen, um unsere Weine zu präsentieren und gemeinsam zu genießen. Die Absagen werden wir Ende des Jahres beim Umsatz spüren – ganz klar“, sagt der geschäftsführende Vorstand Wendelin Grass.
In dieser Situation zahlt sich der breit aufgestellte Vertrieb für die Divino aus. Denn die Genossenschaft setzt den Wein nicht nur bei Festen und in den eigenen Vinotheken ab, sondern auch im Lebensmitteleinzelhandel und im Online-Shop. Gerade diese Kanäle haben deutlich an Bedeutung gewonnen. Zudem hat die Genossenschaft einen eigenen Lieferdienst eingerichtet. Der funktioniert so: Wer in der Gegend um Nordheim und Thüngersheim wohnt, erhält den Wein nicht per Post, sondern durch die Mitarbeiter, die normalerweise in den Vinotheken arbeiten. Für diesen Service hat die Divino vor allem online und in Radiospots geworben. „Das Angebot ist bei den Kunden – vor allem in der Hochphase der Pandemie – sehr gut angekommen“, sagt Grass.
Weitere Vertriebsaktionen der Divino zielen auf diejenigen Kunden, die außerhalb des Einzugsgebiets leben. Damit diese so unkompliziert wie möglich Wein bestellen können, hat die Genossenschaft ihre telefonischen Präsenzzeiten ausgeweitet. Ab zwölf Flaschen wird versandkostenfrei verschickt. Zudem erhalten die Kunden verstärkt Mailings mit einer Kombination aus Informationen und Angeboten. Gut kommt auch die Jahrgangsverkostung an: Da diese nur eingeschränkt in den Vinotheken stattfinden kann, hat die Divino entsprechende Pakete geschnürt und an ihre Kunden verschickt. Benötigen diese eine Beratung, melden sich die Sommeliers per Telefon.
In der Krise zeigen sich die Stärken der Rechtsform Genossenschaft, betont Grass: „Wir haben die Kraft, um den Wein über mehrere Absatzkanäle zu vertreiben. Auf diese Weise können wir die Umsatzeinbußen in den Vinotheken und bei den Winzerfesten halbwegs abfedern.“ Anders sähe es bei selbstvermarktenden Winzern aus. Wer seinen Wein beispielsweise vor allem über die Gastronomie oder über Veranstaltungen vertreibe, müsse kämpfen, um seine Flaschen loszuwerden, sagt Grass. Dennoch hofft auch der Divino-Vorstand, die Kunden bald wieder persönlich auf Veranstaltungen empfangen zu dürfen. „An einem schönen Sommerabend mit Musik, Show, Lichtspiel und gutem Essen schmeckt der Wein einfach doppelt so gut“, sagt Grass.
Mehrgefahrenversicherung – Winzer hoffen auf staatliche Unterstützung
Die fränkischen Winzer sind in Sorge, ob sie dieses Jahr genug Wein keltern können. Schuld ist das Wetter. „Mengenmäßig hatten wir 2019 wegen des Hitzesommers den schwächsten Jahrgang seit 1985, das Minus im Vergleich zum Vorjahr hat satte 35 Prozent betragen. Durch die Frostschäden in diesem Mai rechnen wir auch in diesem Jahr mit empfindlichen Ernteeinbußen. Besonders prekär wird es, wenn sich der Hitzesommer wiederholt“, sagt Wendelin Grass (lesen Sie dazu das Interview mit dem GWF-Vorstandsvorsitzenden Andreas Oehm). Die Divino fordert deshalb staatliche Zuschüsse bei der sogenannten Mehrgefahrenversicherung. Mit dieser können sich Winzer gegen witterungsbedingte Risiken im Obst- und Weinbau absichern, müssen dafür jedoch hohe Beiträge zahlen. Grass: „Die Versicherung kann sich ein normaler Betrieb wirtschaftlich nicht leisten. Sie ist aber wichtig, denn für viele Winzer ist es existenzbedrohend, wenn sie zwei Jahre hintereinander nur eine geringe Ernte einfahren.“ Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat bereits signalisiert, dass der Freistaat ab kommendem Jahr einen passenden Fördertopf zur Verfügung stellen möchte. „Wir freuen uns über die Unterstützung. Jetzt geht es darum, dass der Betrag in angemessener Höhe zur Verfügung steht, damit sich unsere Winzer schützen können“, sagt Grass.