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Findet man in den Tagen vor einer Großveranstaltung wie den Geno-Sommerspielen mit 1.800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern überhaupt noch Schlaf? Petra Huber winkt ab. Tage? An geregelten Schlaf war schon Wochen vorher nicht mehr zu denken. „Wenn mir nachts noch Dinge eingefallen sind, die ich am nächsten Tag erledigen wollte, habe ich mir zur Erinnerung immer selbst E-Mails geschrieben, manchmal 15 bis 20 pro Nacht“, erzählt die Mitarbeiterin der meine Volksbank Raiffeisenbank, die zusammen mit ihrem Kollegen Martin Dießbacher sowie mit Sana’a Wittmann, Saskia König, Christina Fusco und Martina Stutz vom Genossenschaftsverband Bayern (GVB) hauptverantwortlich die ersten Geno-Sommerspiele in Inzell organisiert hat.

Petra Huber, meine Volksbank Raiffeisenbank, Organisatorin der Geno-Sommerspiele in Inzell.

Petra Huber (Foto) von der meine Volksbank Raiffeisenbank organisierte die Spiele zusammen mit ihrem Kollegen Martin Dießbacher sowie Sana’a Wittmann, Saskia König, Christina Fusco und Martina Stutz vom GVB. Foto: Christner

Insgesamt sorgten 90 Helferinnen und Helfer von der meine Volksbank Raiffeisenbank und 18 vom GVB für einen reibungslosen Ablauf der Geno-Sommerspiele.

Um das Fazit vorwegzunehmen: Die erste Großveranstaltung des GVB nach den Corona-Beschränkungen erwies sich als würdiger Nachfolger der traditionellen Geno-Winterspiele, die vor zwei Jahren in Garmisch-Partenkirchen noch ihre 50. Auflage feierten. Dann warf Covid 19 die für Februar 2021 geplante Fortführung in Inzell über den Haufen. Lockdown statt Party – das sorgte nicht nur bei vielen treuen Fans der Geno-Winterspiele für Frust.

Mit den Geno-Sommerspielen Anfang Mai 2022 wagten die beiden Ausrichter GVB und Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband (BWGV) den Neustart nach der Pandemie. Von den ursprünglichen Plänen für die Spiele 2021 sind die Austragungsorte Inzell und Ruhpolding und die meine Volksbank Raiffeisenbank als ausrichtendes Institut geblieben. Beibehalten wurden außerdem bewährte Elemente wie die beiden Abendveranstaltungen am Freitag und Samstag – dieses Mal in der Max Aicher Arena in Inzell – und das beliebte Sponsorendorf.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mussten sich also – abgesehen von den sportlichen Disziplinen und den sommerlichen Temperaturen – nicht groß umgewöhnen. Wer nicht gerade sportlich aktiv war, genoss die Sonne rund um die Arena, viele saßen entspannt in Gruppen zusammen und freuten sich über die Verpflegung durch die Sponsoren. Erstmals in der Geschichte der Geno-Spiele hatte das Sponsorendorf sowohl am Freitag als auch am Samstag geöffnet.

GVB-Präsident Gregor Scheller (li.) und BWGV-Präsident Roman Glaser eröffneten die Geno-Sommerspiele.

Die Laune der Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Sponsorendorf war bestens.

Ansporn: In allen Disziplinen und Altersklassen wurden die drei Erstplatzierten mit Medaillen geehrt.

Auch von GVB-Präsident Gregor Scheller, BWGV-Präsident Roman Glaser, Roland Seidl, Vorstand der meine Volksbank Raiffeisenbank, Sponsorenvertreter Harald Biefel von Union Investment, GVB-Vorstandsmitglied Siegfried Drexl oder dem Inzeller Bürgermeister Hans Egger gab es viel Lob für die Veranstaltung. Niemand vergaß dabei, sich beim Organisationskomitee für dessen „hervorragende Arbeit“ zu bedanken, wie es Bürgermeister Hans Egger formulierte. „Wer so eine Großveranstaltung schon einmal organisiert hat, der weiß, wie viel Arbeit das ist“, sagte auch Sponsorenvertreter Harald Biefel.

Neuer Social-Media-Kanal: Der GVB ist jetzt auch auf Instagram zu finden

Der Genossenschaftsverband Bayern ist seit Kurzem auch auf dem Social-Media-Kanal Instagram aktiv: www.instagram.com/genossenschaftsverband_bayern/. Dort postet der Verband zum Beispiel zu Veranstaltungen oder stellt Karrierechancen im GVB vor. Zudem hält er die Nutzer mit Neuigkeiten zu den bayerischen Genossenschaften und der ganzen genossenschaftlichen Welt auf dem Laufenden. Zum Auftakt begleitete der GVB die ersten Geno-Sommerspiele in Inzell mit vielen Fotos und Videos. Darüber hinaus bleibt der GVB weiterhin auf Twitter, Facebook und in den Business-Netzwerken LinkedIn und Xing präsent.

Petra Huber konnte da schon durchatmen, denn mit dem Beginn der Abschlussveranstaltung am Samstagabend war ihre Organisationsarbeit zum größten Teil erledigt. Rund 25 Dienstleister, vom Elektriker und Soundtechniker bis zum Zeltbauer und den Sanitätern vom Roten Kreuz begleiteten die Geno-Sommerspiele. Dazu kommen 20 Sponsoren, die die Spiele finanziell und organisatorisch unterstützten, sowie 90 Helferinnen und Helfer von der meine Volksbank Raiffeisenbank sowie 18 vom GVB. Bei Petra Huber liefen die Fäden zusammen. Die Zusammenarbeit zwischen Bank und GVB sei reibungslos gewesen, lobt sie. „Im Orga-Team hatte jeder alle Hände voll zu tun. Die Organisation hat auch deshalb so gut geklappt, weil alle an einem Strang gezogen haben.“ Das Veranstaltungswochenende mit 30 Stunden Programm sei eine Mammutaufgabe für alle gewesen, zumal es nach dem Wechsel des Formats von Winter auf Sommer keinerlei Erfahrungswerte gab. „Wie viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer melden sich an? Welche sportlichen Wettbewerbe passen zu den Geno-Sommerspielen? Welche Getränke bevorzugen die Gäste? Wie viel werden sie konsumieren? Bei diesen Fragen mussten wir uns allein auf unser Gefühl verlassen“, sagt Huber.

Wer war wie schnell?

Bei den ersten Geno-Sommerspielen in Inzell konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich für folgende Sportarten entscheiden: Fußball-Kleinfeldturnier, Nordic-Walking-Biathlon, Acht-Kilometer-Lauf, Sommerstockschießen, Soccer-Golf und Gaudi-Olympiade. Die Ergebnislisten gibt es im Internet unter www.geno-sommerspiele.de/ergebnislisten.

Die Planung der Geno-Sommerspiele begann für Petra Huber und Martin Dießbacher sowie für Sana’a Wittmann, Saskia König, Christina Fusco und Martina Stutz vom GVB vor über einem Jahr. „Es gibt so viele Dinge zu beachten, vermeintliche Kleinigkeiten sind mitentscheidend für den Erfolg oder Misserfolg so einer Großveranstaltung“, sagt Huber. Wie kommen die Leibchen mit den Startnummern nach den sportlichen Wettbewerben zur Wäscherei? Wo befinden sich auf dem Gelände die Anschlüsse für die Toiletten-Container? Wo müssen im Festzelt die Feuerlöscher stehen, damit die behördlichen Auflagen erfüllt sind? Solche Fragen musste Petra Huber nicht alleine beantworten, aber sie musste wissen, wer sie beantworten kann. Die Mitarbeiter des Inzeller Bauhofs oder die Hausmeister der Max Aicher Arena zum Beispiel waren wichtige Ansprechpartner, wo welche Anschlüsse im Boden liegen. „Der Dienstleister hätte die Toiletten-Container auch woanders aufgestellt, wenn wir ihm das gesagt hätten. Die fehlenden Anschlüsse wären dann unser Problem gewesen“, sagt Huber.

Geht auch in kurzer Hose: Das Sommerstockschießen fand in der Eishalle Ruhpolding statt.

Biathlon mal ohne Ski, als Nordic-Walking-Biathlon: Die Runde ging zwei Mal um die Max Aicher Arena.

Geschossen wurde mit dem Lasergewehr.

Um den Überblick zu behalten, arbeitete Huber mit detaillierten Checklisten und Ablaufplänen. „Die Excel-Tabelle mit meiner Checkliste umfasst mehrere hundert Einträge, anders geht es nicht“, erzählt sie. Viele Entscheidungen bauen aufeinander auf. Hakt es an einer Stelle, kann das die ganze Organisation durcheinanderbringen – wie Zahnräder, die nicht mehr richtig ineinander greifen. „Das Wichtigste ist das grobe Gerüst. Wenn Ort und Termin einer Veranstaltung abgestimmt sind und auch das Catering und die Band gebucht sind, dann kann man Schritt für Schritt in die Detailplanung einsteigen“, sagt Huber. Eine wichtige Rolle spielen die behördlichen Auflagen. Veranstaltungen wie die Geno-Sommerspiele sind anmeldepflichtig. Und auch Festzelte können nicht einfach so aufgestellt werden, sondern sie müssen als „fliegende Bauten“ von der zuständigen Aufsichtsbehörde – in der Regel dem jeweiligen Landratsamt – genehmigt und abgenommen werden.

Bei den Sportdisziplinen war es Petra Huber wichtig, regionale Angebote mit einzubeziehen. Statt wie früher üblich für die Disziplinen Ski Alpin, Snowboard, Biathlon, Rodeln oder Eisstockschießen konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ersten Geno-Sommerspiele nun für ein Fußball-Kleinfeldturnier, Nordic-Walking-Biathlon, einen Acht-Kilometer-Lauf, Sommerstockschießen, Soccer-Golf oder eine Gaudi-Olympiade anmelden. Für jeden sollte ein Angebot dabei sein und jeder sollte mitmachen können, das war Huber wichtig. „Soccer-Golf zum Beispiel ist ein cooler Sport, da gibt es sogar richtige Meisterschaften“, erzählt Huber.

Soccer-Golf bei den ersten Geno-Sommerspielen in Inzell.

Hole-in-one? Soccer-Golf wird im Prinzip wie Golf gespielt – nur eben mit einem Fußball.

Fußball-Kleinfeldturnier bei den ersten Geno-Sommerspielen in Inzell.

Beim Fußball-Kleinfeldturnier traten die Teams mit fünf Feldspielern und einem Torwart an – darunter einige Frauen.

Endspurt: Beim Lauf um den Falkenstein mussten die Sportlerinnen und Sportler etwa acht Kilometer bewältigen.

Bei den Geno-Sommerspielen spielte die Corona-Pandemie keine Rolle mehr, die wichtigsten Auflagen wie Test- und Maskenpflicht waren kurz zuvor gefallen. Umso mehr Einfluss hatte Corona auf die Organisation. Fast die gesamte Arbeit habe sie im Homeoffice erledigt, die letzten Wochen vor der Veranstaltung sei die Organisation ein Vollzeitjob gewesen, erzählt Huber. Normalerweise arbeitet sie im medialen Vertrieb der meine Volksbank Raiffeisenbank. „Wir haben vor einem Jahr mit der Planung einer Großveranstaltung begonnen, als alles geschlossen war und Veranstaltungen verboten waren. Das war sehr mühsam und hat in uns zweischneidige Gefühle ausgelöst“, erzählt Huber. Ihre Bank habe sie jedoch bei der Organisationsarbeit voll unterstützt und ihr die notwendigen Freiräume gelassen. „Das hat vieles einfacher gemacht“, sagt Huber.

Bei der Gaudi-Olympiade stand der Spaß im Vordergrund. Die Teams mussten unter anderem Sackhüpfen…

… einen Ball gemeinsam durch ein Labyrinth steuern…

… gemeinsam auf Brettern laufen…

… und sich gemeinsam auf Bierkisten fortbewegen.

Am Ende wurde auf dem Treppchen gefeiert.

Um die Geno-Sommerspiele trotzdem durchführen zu können, entschied sich das Organisationskomitee in Abstimmung mit der meine Volksbank Raiffeisenbank und dem GVB für die 2G Plus-Regel, die dann zur Erleichterung aller nicht mehr angewendet werden musste. „2G Plus hatten wir zur Sicherheit für alle gewählt. Denn wir wollten immer eine möglichst sichere Veranstaltung für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer“, sagt Huber. Zusätzlich organisierte sie ein Festzelt, um die Geno-Sommerspiele zur Not auch ausschließlich unter freiem Himmel beziehungsweise im Zelt mit ausreichender Durchlüftung durchführen zu können. „Gott sei Dank ist es nicht dazu gekommen, aber wir hatten natürlich doppelte Kosten für zwei Bühnen im Festzelt und in der Max Aicher Arena, die allein Corona geschuldet waren“, sagt Huber.

Eines aber kam für Huber nicht infrage: Die Veranstaltung absagen. „In der ganzen Corona-Zeit gab es keine Betriebsfeiern und keine Weihnachtsfeiern. Die Geno-Sommerspiele waren das erste Event, wo die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Genossenschaften wieder zusammen feiern konnten. Deshalb wollten wir ihnen etwas Besonderes bieten. Zeit ist es geworden“, sagt die Organisatorin. Und auch die schlaflosen Nächte halten sie nicht von einem positiven Fazit ab. Eine Wiederholung der Geno-Sommerspiele in Inzell? Petra Huber stünde bereit. „Jederzeit wieder! Es war definitiv alle Mühen wert, so eine tolle Veranstaltung für alle zu zaubern.“

Wirtschaftsfaktor für die Region

Die Geno-Sommerspiele werden – wie zuvor die Geno-Winterspiele – vom Genossenschaftsverband Bayern (GVB) für seine Mitglieder ausgerichtet. Führt man die Zählung der Geno-Winterspiele fort, waren die Geno-Sommerspiele in Inzell die 51. Veranstaltung dieser Art. Ausgerichtet wurden die Spiele von der meine Volksbank Raiffeisenbank gemeinsam mit dem GVB. Zum 21. Mal waren auch die Mitglieder des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands (BWGV) mit von der Partie. Teilnehmen können alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Genossenschaften, die dem GVB oder dem BWGV angehören. Ebenso sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verbund- und Kooperationspartner teilnahmeberechtigt.

Zu den ersten Geno-Sommerspielen waren rund 1.800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Inzell gekommen, die zum großen Teil auch dort übernachtet haben. Zudem war die meine Volksbank Raiffeisenbank darum bemüht, Aufträge zur Durchführung der Geno-Sommerspiele möglichst an Unternehmen vor Ort zu vergeben. Viele örtliche Betriebe wurden so unterstützt, von Bäckerei und Metzgerei, Taxi-Betrieb und Bus-Unternehmen, Elektriker und Verleiher von Bauzäunen, WC-Containern und Partymöbeln bis hin zur Wäscherei. Sofern möglich, erhielten Unternehmen aus dem eigenen Kundenkreis die Aufträge. Die Geno-Sommerspiele sind damit – wie auch früher die Geno-Winterspiele – ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region, in der sie stattfinden.

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