Diese Website verwendet Cookies. Wenn Sie unsere Seiten nutzen, erklären Sie sich hiermit einverstanden. Weitere Informationen

Herr Hensen, die DRWZ Mobile GmbH hat zum 1. Juni den Bereich „GenoMobilität“ vom DG Verlag übernommen. Damit erweitern Sie Ihren Geschäftsbereich um das Thema Elektromobilität. Warum?

Sören Hensen: Die DRWZ Mobile GmbH vermittelt dem genossenschaftlichen Verbund schon seit vielen Jahren Großkundenrabatte für Firmenwagen. Dazu hat sie mit zahlreichen Herstellern Rahmenverträge abgeschlossen. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, zukünftig neben dem reinen Fahrzeug weitere Mobilitätsprodukte anzubieten. Dazu gehört auch das Themenfeld Elektromobilität. Deshalb integrieren wir den Bereich „GenoMobilität“ des DG Verlags in unser Unternehmen. Dabei sind die Ladeinfrastruktur und die dazugehörigen E-Fahrzeuge nur ein erster Schritt.
 

Welche Schritte sollen folgen?

Hensen: Wir wollen um die Ladelösungen herum eine Vielzahl weiterer Dienstleistungen anbieten. Wer zum Beispiel zuhause seinen Dienstwagen mit eigenem Strom betankt, soll das bei seinem Arbeitgeber geltend machen können. Außerdem wollen wir es den Unternehmen ermöglichen, die Nutzung der Ladesäulen durch Mitarbeiter intern abzurechnen. Wichtigste Neuentwicklung wird aber unser All-in-Package sein: In einer monatlichen Komplettrate werden wir den Aufbau, die Miete, den Betrieb, die Abrechnung und sogar den Strom der Ladesäule anbieten.

Ihr Kerngeschäft besteht jedoch darin, genossenschaftlichen Unternehmen in Deutschland Firmenwagen zu günstigen Konditionen zu vermitteln. Welche Impulse erwarten Sie sich von dem neuen Angebot?

Hensen: Insgesamt glaube ich, dass uns die Integration dieses Geschäftsfelds helfen wird, unsere Kompetenzen in einem der relevantesten Mobilitätsthemen der Zukunft zu schärfen. Somit können wir den Kunden der DRWZ Mobile, die oftmals dem Bereich Fuhrpark zugeordnet sind, relevante Unterstützung und einen echten Mehrwert bieten. Wir wollen nicht nur als Konditionsvermittler wahrgenommen werden, sondern vielmehr als Berater und Partner. Unser Ziel ist es, uns zu dem zentralen Partner des genossenschaftlichen Verbunds für Mobilitätsfragen aller Art zu entwickeln und entsprechende Lösungen anbieten zu können.

Firmenwagen zu Großkundenkonditionen

Die DRWZ Mobile GmbH ist aus der Deutschen Raiffeisen-Warenzentrale GmbH hervorgegangen, einem Unternehmen der deutschen Raiffeisen-Organisation. Firmensitz ist Wiesbaden. Die DRWZ Mobile vermittelt genossenschaftlichen Unternehmen in Deutschland Dienstfahrzeuge zu Großkundenkonditionen. Dafür hat sie mit zahlreichen Kfz-Herstellern, Autohäusern sowie Werkstätten Rahmenabkommen ausgehandelt. Dadurch ist es möglich, dass die Firmenwagen über das Autohaus vor Ort bezogen werden können. Die DRWZ Mobile wickelt das Geschäft ab und stellt dem Fahrzeugempfänger dafür eine Abwicklungsprovision in Rechnung.

Trotz Umstiegsprämien halten sich die Deutschen beim Kauf von E-Mobilen bisher sehr zurück. Warum setzen Sie trotzdem auf diesen Markt?

Hensen: Mittlerweile zeigt sich mehr und mehr, dass das Thema Elektromobilität uns in der nächsten Zeit begleiten und an Bedeutung gewinnen wird. Vor allem durch die Reduktion der Dienstwagenbesteuerung für elektrische und teilelektrische Fahrzeuge wird es hier einen deutlichen Schub geben. Die Nachfrage von Mitarbeitern und Kunden gleichermaßen wird Unternehmen dazu bewegen, entsprechende Ladelösungen einzurichten. Zusätzlich werden kurzfristig entsprechende Vorgaben der EU zur Installation von Ladelösungen in Neubauprojekten die Nachfrage nach diesen Produkten steigern.
 

Welche Bausteine umfasst das Angebot „GenoMobilität“ aktuell?

Hensen: Wenn sich ein Kunde dazu entscheidet, eine unserer Ladelösungen zu erwerben, bieten wir gerne weitreichende Unterstützung bei der Umsetzung des jeweiligen Projekts mit an. Das schließt Hilfe bei der Beantragung von Fördermitteln, bei der Standortauswahl sowie bei der Beauftragung von Anschlussarbeiten mit ein und mündet dann im laufenden Betrieb in die regelmäßige Wartung der Ladesäule. Zusätzlich können wir dem Kunden systemseitige Lösungen zur Überwachung der Ladesäulen und zur internen Stromabrechnung bereitstellen.
 

Auf welche Unternehmen ist das Programm „GenoMobilität“ zugeschnitten?

Hensen: Da die Bausteine unserer Lösungen frei wählbar sind und das Angebot somit für jeden Kunden individuell angepasst werden kann, sprechen wir tatsächlich den gesamten genossenschaftlichen Verbund an. Die Relevanz der Produkte ist abhängig von den jeweiligen Bedürfnissen der Kunden. So richtet sich das Angebot unserer Standard-Ladestationen primär an Unternehmen, die ihre Poolfahrzeuge laden oder Mitarbeitern die Möglichkeit eröffnen möchten, ihre privaten Fahrzeuge zu laden. Unsere Schnellladesäulen hingegen sind für die Unternehmen interessant, die ihre Attraktivität gegenüber Kunden oder Besuchern steigern und gleichzeitig eine Vorreiterrolle in den Bereichen Nachhaltigkeit und Umweltschutz einnehmen möchten.

Starke Nachfrage im Süden Deutschlands: Sowohl bei der Volksbank Raiffeisenbank Dachau…
… als auch bei der VR Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg können Kunden im Rahmen des Programms „GenoMobilität“ ihr E-Auto aufladen.

Wie groß ist das Interesse der bayerischen Genossenschaften?

Hensen: Die Nachfrage nach unseren Ladelösungen ist im Süden der Republik besonders stark. Scheinbar nimmt Bayern auch an dieser Stelle eine Vorreiterrolle ein. Besonders freut uns das Beispiel der VR Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg, die sowohl Fahrzeuge als auch die Ladelösungen über uns bezogen hat.

„GenoMobilität“ in Bayern

Aktuell unterhalten genossenschaftliche Unternehmen in Deutschland über das Programm „GenoMobilität“ 27 öffentlich zugängliche E-Ladestationen, zwei nicht-öffentliche E-Ladestationen und 28 E-Bike-Ladestationen. In Bayern bieten folgende Volksbanken und Raffeisenbanken über das Programm „GenoMobilität“ Lademöglichkeiten für E-Autos und E-Fahrräder:

  • VR Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg
  • VR-Bank Donau-Mindel
  • Raiffeisenbank Neumarkt-St. Veit – Reischach
  • Volksbank Raiffeisenbank Dachau
  • Freisinger Bank eG Volksbank-Raiffeisenbank

Wie können die bayerischen Genossenschaften über „GenoMobilität“ einen Mehrwert für ihre Mitglieder und Kunden schaffen?

Hensen: Unsere Ladelösungen ermöglichen es den Genossenschaften, für ausgesuchte Kunden oder Mitglieder vergünstigtes oder sogar kostenloses Laden ihrer Fahrzeuge anzubieten. Die dahinterliegende Steuerung kann über eigens dafür ausgehändigte RFID-Ladekarten oder über die Nummernkreise der Giro- beziehungsweise Kreditkarte erfolgen. Damit erreichen die Genossenschaften eine dauerhafte Kundenbindung und bieten den Nutzern einen echten Mehrwert, der bares Geld spart.


Welchen Eigennutzen haben Genossenschaften, wenn sie ihren Mitgliedern und Kunden „GenoMobilität“ anbieten?

Hensen: Grundsätzlich geht es neben einem direkten Vorteil zum Beispiel durch kostenlose Lademöglichkeiten meiner Meinung nach darum, die eigene Attraktivität als Arbeitgeber, Einzelhändler oder Lieferant sicherzustellen. Diejenigen, die jetzt schon auf das Angebot einer entsprechenden Ladelösung setzen, bieten den Kunden nicht nur einen Mehrwert, sondern können als innovatives Unternehmen einen positiven Image-Effekt erzielen und sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren. Derzeit werden diese Unternehmen noch als Innovator wahrgenommen, in zwei bis drei Jahren wird dies schon der gängige Standard sein.
 

Herr Hensen, vielen Dank für das Interview!

Weiterführende Links

Artikel lesen
Rat