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Die Milcherzeugung hat eine herausragende Bedeutung für die süddeutsche Land- und Ernährungswirtschaft. Sie ist für den Großteil der süddeutschen Bäuerinnen und Bauern die Existenzgrundlage. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Milchwirtschaft in Bayern und Baden-Württemberg zu festigen, ist es notwendig, in der Milchviehhaltung die zunehmenden Anforderungen der Verbraucher sowie aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse insbesondere mit Blick auf das Tierwohl zu berücksichtigen. Leitbild ist eine bodengebundene, in bäuerlichen Familienbetrieben betriebene Milchproduktion. Insbesondere ist die Situation der Kleinbetriebe zu beachten.

Um die Haltungsbedingungen in der Milchviehhaltung weiterzuentwickeln, sind aus Sicht des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands (BWGV), des Verbands der Bayerischen Privaten Milchwirtschaft (VBPM), der Interessengemeinschaft privater Milchverarbeiter Bayerns (IPMB) und des Milchwirtschaftlichen Vereins Baden-Württemberg folgende Punkte von Bedeutung:

1. Laufställe werden den Anforderungen an das Tierwohl und die Arbeitswirtschaft in der Milchviehhaltung besonders gerecht. Sie ermöglichen artgerechtes Sozialverhalten, erhöhen den Tierkomfort und erleichtern die Arbeitswirtschaft. Mittelfristig ist diese Haltungsform flächendeckend anzustreben.

2. Zur Verbesserung des Tierwohls in der ganzjährigen Anbindehaltung dienen als Zwischenschritte zum Beispiel die Weidehaltung, Laufhöfe, Lösungen für Trockensteher oder sonstige das Tierwohl verbessernde Maßnahmen. Orientierungshilfen für kombinierte Haltungsformen (zum Beispiel Anbindehaltung kombiniert mit Sommer- beziehungsweise Winterweide oder mit Laufhof) bieten zum Beispiel das Schweizer RAUS-Programm oder die Leitlinien bei der Umstellung von Kleinbetrieben im Ökobereich.

3. Gemeinsames Ziel ist es, unter Berücksichtigung der jeweiligen einzelbetrieblichen Situation, in einem Zeithorizont bis zum Ende der nächsten Dekade die in Punkt 1 beziehungsweise in Punkt 2 genannten Anforderungen möglichst weitgehend zu erreichen.

4. Um Strukturbrüche zu vermeiden, sind insbesondere auch sozioökonomische (zum Beispiel Generationenfolge) und bauliche Aspekte zu berücksichtigen. Eine Ausnahmeregelung ist für Kleinbetriebe zu schaffen.

5. Der GVB, der BWGV, der VBPM, die IPMB und der MWVBW sowie die ihnen angeschlossenen Molkereien sehen es als dringend erforderlich an, die Umstellung der ganzjährigen Anbindehaltung hin zu einer Laufstall- beziehungsweise Kombinationshaltung bis zum Ende der nächsten Dekade mit allen Kräften zu unterstützen. Dazu sollen die zuständigen Landesministerien verbesserte Fördermaßnahmen zur Verfügung stellen. Die Molkereiverbände fordern die Staatsregierungen in Bayern und Baden-Württemberg auf, mit entsprechendem Nachdruck auf allen Ebenen darauf hinzuwirken, dass sich die landwirtschaftlichen Betriebe nachhaltig wirtschaftlich entwickeln können.
 

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