Genogramm
Die bayerischen Genossenschaften arbeiten eng mit den Verbundpartnern der genossenschaftlichen Familie zusammen. „Profil“ stellt aktuelle Geschäftszahlen und Publikationen der Unternehmen vor und berichtet über Personalien.
Die genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken hat rund 1,1 Millionen Bäume finanziert und die Baumsetzlinge bereits zu großen Teilen in den Boden gebracht. Das hat der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) bekanntgegeben. Damit wurde das selbst gesteckte Ziel der Klima-Initiative „Morgen kann kommen“ von einer Million Bäumen bis zum Frühjahr 2024 bereits übertroffen. Rund 930.000 Setzlinge wurden durch das bundesweite Baumpflanzprojekt „Wurzeln“ von Volksbanken und Raiffeisenbanken finanziert und mehr als 180.000 weitere Setzlinge in vielen lokalen Waldprojekten verschiedener Mitgliedsbanken gepflanzt.
Die Münchener Hypothekenbank ist mit dem Geschäftsjahr 2023 sehr zufrieden. „In einem herausfordernden Marktumfeld haben wir unsere Ertragsbasis weiter ausgebaut und können auf der Basis der gestiegenen Erträge unseren Mitgliedern eine attraktive Dividende zahlen“, kommentierte der Vorstandsvorsitzende Holger Horn. Der Jahresüberschuss erhöhte sich auf 102,1 Millionen Euro (2022: 68,3 Millionen Euro). Je Genossenschaftsanteil zahlt die Münchener Hypothekenbank eine Dividende in Höhe von 4,0 Prozent (2022: 3,0 Prozent). Das Portfolio an Hypothekendarlehen stieg auf 46,5 Milliarden Euro (2022: 44,3 Milliarden Euro). Wachstumsstärkstes Segment war unverändert die private Wohnimmobilienfinanzierung in Deutschland. Das Neugeschäft ging aufgrund der schwachen Konjunktur und der Zinswende deutlich von 5,4 Milliarden Euro auf 2,9 Milliarden Euro zurück. Insgesamt betrachtet konnte die Bank ihr Neugeschäft jedoch ausbauen. Dafür verantwortlich waren zum einen die von der Warburg Hypothekenbank übernommenen Finanzierungen im Volumen von 1,5 Milliarden Euro sowie die Nutzung von Opportunitäten bei öffentlichen Finanzierungen im Volumen von 2,2 Milliarden Euro. Der Zinsüberschuss stieg auf 518,5 Millionen Euro (2022: 442,5 Millionen Euro, der Zins- und Provisionsüberschuss lag bei 450,9 Millionen Euro (2022: 332,8 Millionen Euro). Aufgrund der Marktlage bei Büroimmobilien wurde die Risikovorsorge im Kreditgeschäft auf rund 100 Millionen Euro ausgeweitet, weitere rund 17 Millionen Euro wurden an pauschaler beziehungsweise freiwilliger Risikovorsorge gebildet.
Die DZ Bank Gruppe intensiviert ihre Bestrebungen auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Wie der Konzern bei der Veröffentlichung des Nachhaltigkeitsberichts für das Geschäftsjahr 2023 mitteilte, wurden im Portfolio die bereits bestehenden Dekarbonisierungspfade für die Sektoren Energie, Automobil, Stahl, Zement und Luftfahrt ausgeweitet. Weitere Klimaziele gibt es nun für die Bereiche Schifffahrt und Immobilien. Außerdem wurden die Klimaziele auf den Konzern ausgeweitet. Über alle sieben Sektoren hinweg möchte die DZ Bank Gruppe die CO2-Intensität des Portfolios bis 2025 um insgesamt fünf Prozent und bis 2030 um 35 Prozent senken. Die betrachteten Sektoren stehen für aktuell 55 Prozent des Gesamtkreditvolumens der Allfinanzgruppe. Der Nachhaltigkeitsbericht kann auf der Webseite der DZ Bank abgerufen werden.
Die BayWa ist 2023 in die roten Zahlen gerutscht. Wie der Konzern mitteilte, sackte das Ergebnis nach Abzug von Steuern und Zinsen auf minus 93,4 Millionen Euro ab. Es ist nach eigenen Angaben der erste Fehlbetrag in der über 100-jährigen Geschichte der BayWa. 2022 hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von rund 240 Millionen Euro verbucht. Auch der Umsatz ging deutlich von 27,1 Milliarden Euro auf 23,9 Milliarden Euro zurück. Ursache für negative Entwicklung war laut Angaben der BayWa vor allem „der rasante Zinsanstieg“, der alle Geschäftsbereiche belastet habe. Dazu kämen Einmaleffekte. Beispielsweise habe der Zyklon „Gabrielle“ im Februar große Teile der Plantagen und der Ernte in Neuseeland zerstört. Als Konsequenz wird die BayWa heuer die Dividende streichen. Man wolle das Jahr 2024 zur Konsolidierung nutzen, bekräftigte der neue Vorstandsvorsitzende Marcus Pöllinger. „Dafür schauen wir uns aktuell jede unserer über 500 Beteiligungen an und definieren Wachstumsfelder, Optimierungsfelder sowie Geschäftsfelder, von denen sich die BayWa trennen will. Zukünftig muss jede Einheit für sich profitabel sein.“ Bereits im Jahr 2024 wolle man das Unternehmen wieder in den Gewinnkorridor führen, sagte Pöllinger weiter.
Die hundert größten deutschen Unternehmen schütten heuer voraussichtlich über 60 Milliarden Euro an ihre Anteilseigner aus. Die Dividendensaison 2024 sei folglich attraktiv, betont die Research-Abteilung der DZ Bank in einer aktuellen Publikation. An die Rekordsumme des letzten Jahres würden die Ausschüttungen jedoch nicht heranreichen. Damals hatten die Unternehmen noch 72 Milliarden Euro für Dividenden aufgewendet. Das Zentralinstitut hat vor allem zwei Gründe für den Rückgang ausgemacht. Erstens habe es 2023 einen hohen Betrag an Sonderausschüttungen gegeben. Zweitens wirke sich die Senkung der Bayer-Dividende von 2,40 Euro auf 0,11 Cent je Aktie massiv auf den Gesamtbetrag aus. Den Löwenanteil an den Dividendenzahlungen steuere heuer erneut die Automobilbranche bei, heißt es in der Publikation weiter. Es folgen der Industriesektor sowie die Assekuranzen.
Die Research-Abteilung der DZ Bank hat ihre Aktienmarktprognose erhöht. Für den deutschen Leitindex erwarten die Analysten zum Ende des Jahres nun 19.500 statt 18.200 Zähler. Mit Blick auf Mitte 2025 prognostizieren sie sogar 20.000 Punkte. „Nach den vorangegangenen Aktienmarkttiefs war die überregionale Erholungsrally seit November 2023 aufgrund der stabilen Unternehmensgewinne überfällig und ist daher noch nicht abgeschlossen“, betont Analyst Sven Streibel. Vor allem bei zyklischen Werten gebe es Nachholbedarf. Auch für die US-Börsen erhöhten die Experten ihre Prognose. Das Kursziel für den S&P 500 liegt nun bei 5.600 Punkten (Ende 2024) beziehungsweise 5.700 Punkten (Mitte 2025). Unabhängig vom Ausgang der Präsidentschaftswahl dürfte die US-Wirtschaftspolitik expansiv bleiben. Zusätzlich löse die Künstliche Intelligenz einen neuen Superzyklus aus, der nicht nur den Tech-Bereich betrifft, heißt es in der Einschätzung weiter.
Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) rechnet für das Jahr 2024 mit einem preisbereinigten Anstieg des privaten Verbrauchs von rund 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Der private Verbrauch dürfte das Wirtschaftswachstum in Deutschland im Jahr 2024 erheblich stützen“, kommentierte Chefvolkswirt Andreas Bley. Getrieben werde der Konsum von der sinkenden Inflation bei gleichzeitig steigendem Einkommen. Die Konsumerhöhung sei jedoch kein Selbstläufer. Es brauche unterstützende Rahmenbedingungen und eine passende Ausrichtung der Wirtschaftspolitik. Belastend seien aktuell vor allem die generelle Unklarheit des künftigen wirtschaftspolitisches Kurses sowie die sehr unterschiedlichen Signale aus den drei Koalitionsparteien.
Union Investment hat erneut ein Corporate-Governance-Ranking aufgestellt – zum sechsten Mal für die Unternehmen im DAX und zum vierten Mal für die Unternehmen im MDAX. Der Notenschnitt liegt im DAX bei 2,7 (Vorjahr: 2,2) und im MDAX bei 3,3 (Vorjahr: 3,2). Die Verschlechterung ist darauf zurückzuführen, dass man das Ranking überarbeitet und die Latte bei den Anforderungen höher gelegt habe, heißt es in einer Pressemitteilung. Spitzenreiter im DAX mit der Note zwei Plus sind Mercedes-Benz und Deutsche Börse, Schlusslichter sind Sartorius und Porsche mit der Note vier sowie die Porsche Automobil Holding mit der Note fünf Plus. Im MDAX führen Thyssenkrupp und GEA Group das Feld mit der Note zwei an, während Bechtle, Nemetschek und CTS Eventim die hinteren Plätze belegen. Das Ranking basiert auf 73 bewerteten Fragen zu den sieben Themenfeldern Kapital, Vorstand, Aufsichtsrat, Vorstandsvergütung, Aufsichtsratsvergütung, Abschlussprüfung und Transparenz. Ziel der Veröffentlichung ist es, für das Thema Corporate Governance zu sensibilisieren sowie Defizite offenzulegen.
Um im Gebäudesektor signifikante CO2-Einsparungen zu erzielen und die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, kommt dem privaten Gebäudebestand eine Schlüsselrolle zu. Das hat Florian Rentsch, Vorstandsvorsitzender des Verbands der Sparda-Banken, anlässlich der Veröffentlichung der Sparda-Studie „Wohnen in Deutschland 2024“ betont. Demnach entfallen in Deutschland 15 Prozent der direkten Emissionen auf Gebäude, 71 Prozent hiervon machen private Haushalte aus. Im Wohneigentumsmarkt sind derzeit 47 Prozent der zum Verkauf stehenden Gebäude Energieklasse E oder schlechter. Betrachtet man die Einfamilienhäuser, sind es sogar 66 Prozent. Würde man diese zum Verkauf stehenden Objekte mit Energieeffizienz E und schlechter auf Effizienzstandard A sanieren, läge allein das geschätzte Energieeinsparpotenzial im Heizbereich bei über 1,1 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr – fast ein Prozent des Gesamtausstoßes im Immobilienbereich. „Der größte Hebel, den wir im Bereich der privaten Wohngebäude in Sachen CO2-Einsparungen haben, besteht im Zeitpunkt des Verkaufs. Die Bundesregierung muss hier deutlich mehr tun“, sagte Rentsch. Eine mögliche Maßnahme sei die Streichung der Grunderwerbssteuer, jedenfalls für das selbstbewohnte Wohneigentum. Die vom Institut der Deutschen Wirtschaft Köln und dem Institut für Demoskopie Allensbach erstellte Studie setzt sich schwerpunktmäßig mit den wohnungs- und klimapolitischen Potenzialen auseinander, die sich aus der energetischen Sanierung von Bestandsimmobilien ergeben.
Ratiodata baut in Weida (Thüringen) auf einem 10.000 Quadratmeter großen Grundstück ein neues Digitalisierungszentrum. Die Fertigstellung ist für Dezember 2024 vorgesehen. Mit dem Neubau schafft die Atruvia-Tochter bis zu 150 Arbeitsplätze im Bereich Dokumentendigitalisierung. Der Bau des Zentrums wurde durch den Auftrag eines Großkunden zur Digitalisierung von Posteingängen und Bestandsakten initiiert. Über einen Zeitraum von acht Jahren sollen bis zu 600 Millionen Blatt Papier digitalisiert werden.
Die R+V Versicherung und der Technologiekonzern Siemens arbeiten gemeinsam an Versicherungen auf Datenbasis für die Industrie. Wie die beiden Unternehmen bekanntgaben, wurde dazu eine Kooperation geschlossen. Pilotprojekt ist eine IoT-Maschinenbruchversicherung (IoT steht für Internet of Things). Die Idee dahinter: Die Betreiber zahlen einen variablen Anteil des Versicherungsbeitrags nur für den Zeitraum, in dem die Produktion auch läuft. Möglich macht dies die Anbindung an eine Datenplattform. Zudem können Schadensberichte digital direkt an die R+V übermittelt werden. Das soll die Schadensregulierung stark beschleunigen. Weitere Funktionalitäten sollen sukzessive dazukommen.
Bis zum 30. Juni können sich Sportvereine für den Wettbewerb „Sterne des Sports“ 2024 bewerben. Darauf hat der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) hingewiesen. Bewerbungen sind über die zentrale Plattform möglich. Bei „Sterne des Sports“ können Vereine ihr besonderes gesellschaftliches Engagement darstellen. Gesucht werden Initiativen aus Bereichen wie Bildung, Gesundheit, Inklusion oder Digitalisierung. Der bundesweit erste Platz ist mit 10.000 Euro dotiert. Zuvor können sich die Vereine über die von Volksbanken und Raiffeisenbanken vor Ort ausgelobte lokale Ebene (Bronze) und anschließend für die Landesebene (Silber) qualifizieren. Auch auf diesen Ebenen gibt es Preisgelder zu gewinnen. „Sterne des Sports“ wird von den Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie dem Deutschen Olympischen Sportbund veranstaltet.
Ratiodata, ein Tochterunternehmen der Atruvia, ist als Bester Managed Service Provider Deutschlands in der Kategorie IT-Dienstleister mit einem Jahresumsatz zwischen 250 Millionen und einer Milliarde Euro ausgezeichnet worden. Den von Computerwoche und ChannelPartner vergebenen Preis erhielt Ratiodata auf dem c.m.c.-Kongress in München. „Wir sind sehr stolz auf diese Auszeichnung, da sie uns das direkte Feedback unserer Kunden widerspiegelt und die hervorragende Leistung unseres gesamten Teams würdigt. Dank ihres täglichen Einsatzes ermöglichen unsere Mitarbeitenden erst diese erfolgreiche Platzierung“, betonte Vorstand Michael Stanka.
Seit Anfang April 2024 bekleidet Henrik Pontzen (44) die neu geschaffene Position des Chief Sustainability Officer (CSO) bei Union Investment. In dieser Funktion berichtet er an den Vorstandsvorsitzenden der Union Investment Gruppe, Hans Joachim Reinke. Zugleich bleibt Pontzen ESG-Leiter im Portfoliomanagement, wo er direkt an die Leiterin des Portfoliomanagements, Carola Schroeder, berichten wird. Pontzen ist seit Januar 2019 als Leiter ESG im Portfoliomanagement von Union Investment tätig und verantwortet dort mit einem 19-köpfigen Team die Nachhaltigkeitsstrategie für den Investmentprozess des Portfoliomanagements. „Die Schaffung der neuen Position des CSO ist die konsequente strategische Weiterentwicklung und Aufwertung des Themas Nachhaltigkeit in der Union Investment Gruppe. Denn Nachhaltigkeit ist nicht nur ein wichtiges Vertriebsthema, sondern auch eine Frage der Haltung, die das ganze Unternehmen durchdringt“, bekräftigte Reinke.
Anfang April 2024 ist Maik Deißler in die Geschäftsführung der Schwäbisch Hall Wohnen gewechselt. Bei der Tochtergesellschaft der Bausparkasse Schwäbisch Hall wird er sich federführend um den Auf- und Ausbau eines B2B-Vertriebsmodells für Immobilien kümmern. Damit ergänzt das Unternehmen ihr bereits bestehendes Geschäftsfeld der digital-persönlichen Vertriebsunterstützung. Ziel der Aktivitäten ist, genossenschaftlichen Banken perspektivisch ein Leistungsangebot für die Zusammenarbeit mit Bauträgern anbieten zu können. Die Schwäbisch Hall Wohnen wird künftig gemeinsam von Sabrina Reinhardt und Maik Deißler geführt. Der 47-jährige Bankkaufmann Deißler ist seit 2001 bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall, in den vergangenen Jahren war er Mitglied der Geschäftsführung von Baufinex, dem digitalen Marktplatz für Baufinanzierungen der genossenschaftlichen FinanzGruppe.
Ute Heilig und Nadine Becken sind neu in den Aufsichtsrat der Münchener Hypothekenbank gewählt worden. Sie folgen auf Thomas Höbel, ehemaliger Sprecher des Vorstands der Volksbank Raiffeisenbank Dachau, sowie Rainer Jenniches, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Bonn Rhein-Sieg. Ute Heilig ist Vorständin bei der Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg. Zuvor war sie in verschiedenen Positionen in der genossenschaftlichen FinanzGruppe tätig. Nadine Becken ist geschäftsführende Gesellschafterin der Capella Vermögensverwaltung und Geschäftsführerin der Investmentfondsgesellschaft Corvus Advisory. „Wir freuen uns, dass wir Frau Dr. Becken und Frau Heilig für den Aufsichtsrat der Münchener Hypothekenbank gewinnen konnten. Mit ihrer ausgewiesenen Expertise und ihrer fundierten Branchenerfahrung sind sie eine ausgezeichnete Verstärkung“, kommentierte Hermann Starnecker, Aufsichtsratsvorsitzender der Münchener Hypothekenbank.
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