GVB-Jahresbericht: Wie haben sich der GVB und seine Mitglieder im Ausnahmejahr 2020 geschlagen? Die GVB-Vorstände Jürgen Gros und Alexander Büchel geben Auskunft.
Entgegen des Corona-bedingten Einbruchs der Volkswirtschaft sind die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken 2020 weiter gewachsen. Sowohl bei aufgenommenen Kundengeldern als auch bei ausgereichten Krediten verzeichneten die Institute eine deutliche Zunahme. Das Kreditwachstum erreichte mit 7,6 Prozent sogar den höchsten Wert seit 20 Jahren. Die Bilanzsumme erhöhte sich um 8,5 Prozent von 175,7 Milliarden Euro auf 190,7 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis blieb mit 1,482 Milliarden Euro nahezu konstant.
Zahlen und Fakten
Die aus den bisherigen Jahresberichten des GVB bekannte nach Bilanzsumme sortierte Übersicht über die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken steht hier zum Download bereit.
Auch die genossenschaftlichen Waren- und Dienstleistungsunternehmen in Bayern, die in mehr als 35 Branchen tätig sind, konnten sich im von Corona geprägten Jahr 2020 behaupten. Der Umsatz stieg um 2,4 Prozent von 13,1 Milliarden Euro auf 13,4 Milliarden Euro. Das Ergebnis wuchs auf 331,7 Millionen Euro. 2019 lag es bei 308,4 Millionen Euro – ein Plus von 7,5 Prozent.
Die Mitgliederanzahl der Genossenschaften ist im Vergleich zum Jahr 2019 konstant geblieben. Im langfristigen Vergleich zeigt sich jedoch eine deutliche Steigerung: Waren es 1990 noch 2,3 Millionen Mitglieder, liegt die Zahl im Jahr 2020 bei 2,9 Millionen. So ist rechnerisch jeder vierte Bewohner Bayerns Mitglied in einer Genossenschaft. Die Sparte mit den meisten Mitgliedern sind Volksbanken und Raiffeisenbanken.
Genossenschaften sind ein beliebter Arbeitgeber. Das zeigte sich auch 2020. Insgesamt waren im vergangenen Jahr 50.655 Bürgerinnen und Bürger in Bayern für eine Genossenschaft tätig.
Die Sondersituation des Jahres 2020 hatte auf das Gründungsgeschehen bei Genossenschaften keinen negativen Einfluss. Im Gegenteil. Der GVB begleitete im vergangenen Jahr 19 Genossenschaftsgründungen. 2019 waren es 18, im Jahr davor 14. Dabei zeigt sich wie schon 2019, dass die Gründung von Nahwärmegenossenschaften weiter im Trend liegt. Im Jahr 2020 gab es weitere vier Gründungen mit diesem Zweck – für das laufende Jahr zeichnet sich bereits ein zunehmendes Gründungsgeschehen ab. Die anderen Gründungen erstreckten sich von Unverpackt-Läden über Beratungsdienstleister bis hin zu genossenschaftlichen Modellen für Altenpflege und Seniorenwohnheime.
Ausführliche Zahlen
Wer sich für die ausführlichen Geschäftszahlen der Genossenschaften im Freistaat interessiert, findet sie in den folgenden Profil-Artikeln:
