Diese Website verwendet Cookies. Wenn Sie unsere Seiten nutzen, erklären Sie sich hiermit einverstanden. Weitere Informationen

In den vergangenen Jahren hat sich die Art und Weise, wie die Menschen in Supermärkten und Geschäften bezahlen, rasant verändert. Statt Bargeld zücken viele Kundinnen und Kunden die Karte oder nutzen das Smartphone. Diese „Evolution des Zahlungsverkehrs“ wurde bereits häufig beschrieben. Deutlich stiller vollzieht sich derzeit ein weiterer Wandel an der Kasse. Immer mehr Geschäfte bieten einen sogenannten Self-Checkout an. Prominente Beispiele sind Rewe oder Aldi Süd: Dort können die Menschen an Terminals ihre Einkäufe selbst scannen und anschließend bezahlen. Somit müssen sie nicht mehr in der Schlange anstehen.

Trend Self-Checkout

Es ist zu erwarten, dass immer mehr Geschäfte diesem Beispiel folgen werden. Vor allem aufgrund des Mitarbeitermangels müssen die Einzelhändler ihre personellen Ressourcen optimal einsetzen. Gleichzeitig werden sich die Kunden an solche Systeme gewöhnen und kein Verständnis mehr dafür haben, wenn sie lange an der Kasse warten müssen. Für die Volksbanken und Raiffeisenbanken ist diese Entwicklung sehr relevant. Es gilt, die Firmenkunden kompetent zu unterstützen. Wer den stationären Einzelhandel auf dem Weg in die Welt des Self-Checkouts begleitet, hat die Chance, langfristig die Kundenschnittstelle am Point of Sale zu sichern und somit Erträge zu generieren.

Warenkörbe werden vollautomatisch abgerechnet

Bei der Entwicklung von Self-Checkout-Systemen gehört VR Payment nach eigenen Angaben zu den führenden Unternehmen. Ende Februar hat der Zahlungsspezialist der genossenschaftlichen FinanzGruppe die neue Generation seiner Lösung „payfree Bag Fast Track“ auf der Messe EuroCIS in Düsseldorf vorgestellt. Das System hat VR Payment zusammen mit dem Technologiepartner BMS Consulting entwickelt und dafür das Joint Venture „payfree“ gegründet. Mit der Bag Fast Track können Warenkörbe vollautomatisch gescannt und abgerechnet werden, der Kunde muss die einzelnen Artikel nicht mehr manuell selbst scannen. „Bei unserer Bag Fast Track bezahlen die Kunden im Vorbeigehen. Dadurch haben wir ein echtes Alleinstellungsmerkmal geschaffen, mit dem sich die genossenschaftliche FinanzGruppe von den Wettbewerbern abheben kann“, betont Nils Bergmann, Chief Design Officer bei payfree.

Externer Inhalt

Nach Ihrer Einwilligung werden Daten an YouTube übertragen.

Nils Bergmann, Chief Design Officer bei payfree, stellt die Lösung vor. Video: Christof Dahlmann und Karl-Peter Lenhard (Schnitt und Sprecher), Genossenschaftsverband Bayern

Herzstück des Systems ist eine u-förmige Scaneinheit. Durch diese bewegen die Kunden ihre Einkaufstasche mit den Produkten, die sie kaufen möchten. Das System erfasst automatisch alle Waren und leitet zum Bezahlprozess auf ein nahes Terminal über. Auf einem integrierten Bildschirm erhalten die Kunden eine Übersicht über die Produkte und bezahlen anschließend mit Karte oder per Smartphone. Wenn sie eine Rechnung wünschen, können sie diese per QR-Code, der nach dem Bezahlvorgang auf dem Bildschirm erscheint, digital abrufen.

Bag Fast Track kommt ohne teure Sensorik oder Kameratechnologie aus, die notwendigen Daten werden kontaktlos per RFID-Technologie übertragen. RFID („Radio-Frequency Identification“) ist ein bewährtes System zum automatisierten Datenaustausch zwischen Transponder und Lesegerät über elektromagnetische Wellen. Alle Produkte erhalten dafür ein RFID-Etikett mit Mikrochip und Mini-Antenne. Auf dem Chip werden alle benötigten Informationen zum Produkt gespeichert, insbesondere natürlich die Artikelnummer und der Preis. Sobald der Mikrochip durch die Radiowellen des Lesegeräts aktiviert wird, sendet er die gespeicherten Daten an den Empfänger – bei der Bag Fast Track also an die Scaneinheit.

„Das Konzept lässt sich ohne große Umbau- oder Betriebskosten in praktisch jedes Geschäft integrieren.“

Nils Bergmann, payfree

RFID-Technologie bietet viele Vorteile

Die RFID-Technologie bietet über die schnelle Preiserfassung hinaus noch weitere Vorteile. Im Grunde genommen kann auf dem Mikrochip eines RFID-Etiketts jede beliebige Information gespeichert werden. Zudem ist ein etikettiertes Produkt eineindeutig identifizierbar und wird automatisch erkannt.  Das kann für Unternehmen perspektivisch aus regulatorischen Gründen interessant werden, etwa beim Lieferkettengesetz. Die Hersteller könnten so transparent machen, wo ein Kleidungsstück produziert wurde und wie es zum Händler gekommen ist. Zudem bietet RFID die Chance, die Logistik zu optimieren. Die einzelnen Artikel müssen etwa bei der Inventur nicht mehr in die Hand genommen werden, sondern können aus der Distanz gescannt werden. Ein weiterer Vorteil ist die Warensicherung. Ein Lesegerät an der Ladentür erkennt, ob die Ware bezahlt wurde. Ansonsten wird Alarm ausgelöst. Vor allem die Textilbranche setzt schon heute auf die RFID-Technologie. payfree unterstützt Unternehmen, die RFID einführen und auch ihre Logistik auf RFID umrüsten möchten.

Checkout dauert durchschnittlich 11,9 Sekunden

Das Bag-Fast-Track-System hat VR Payment erstmals im Jahr 2022 vorgestellt. Aktuell ist es bereits bei mehreren Unternehmen im Einsatz, beispielsweise beim Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt im Merchandise-Verkauf sowie beim Catering-Unternehmen Aramark. Die Erfahrungen seien sehr positiv, berichtet Bergmann. Sowohl die Händler als auch die Kunden würden ausschließlich gutes Feedback geben. Besonders gelobt werden der schnelle Durchsatz und die hohe Effizienz. So hat VR Payment ermittelt, dass der gesamte Checkout-Prozess bei Erstnutzern im Durchschnitt 11,9 Sekunden dauert. „Das ist ein absoluter Top-Wert im Vergleich zu anderen Systemen“, resümiert Bergmann.

Externer Inhalt

Nach Ihrer Einwilligung werden Daten an YouTube übertragen.

Einkaufen in nur 11,9 Sekunden? Video: VR Payment

Modularer Aufbau

In die neue Generation der Bag Fast Track sind die Praxiserfahrungen der vergangenen zwei Jahre eingeflossen. Das System ist nun modular aufgebaut. Das bedeutet: Größe, Geräteausstattung und Design können flexibel angepasst und individualisiert werden. So lässt sich das gesamte System für verschiedene Händleranforderungen, Sortimente und Shop-Konzepte konfigurieren. Konkret kann ein Einzelhändler mit viel Fläche mehrere Scaneinheiten nebeneinander aufstellen, entweder als Fast-Lanes neben einem klassischen Kassenplatz oder auch als alleinstehende Checkout-Option. Wer hingegen nicht viel Platz hat, kann die Lösung platzsparend direkt an der Wand als Box-Scan-System installieren. „Wir können Einzelhändlern jeglicher Größe und Struktur eine kosteneffiziente sowie einfach zu integrierende Checkout-Option anbieten. Das Konzept lässt sich ohne große Umbau- oder Betriebskosten in praktisch jedes Geschäft integrieren“, betont Bergmann.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Möglichkeit zur Individualisierung. So kann die Außenverkleidung der Bag Fast Track in verschiedenen Materialien, in den Unternehmensfarben oder mit dem Unternehmenslogo ausgestattet werden. Alles ist schlüsselfertig End-to-End konfigurierbar und in wenigen Wochen lieferbar, erklärt Bergmann. Nötig ist einzig ein Stromanschluss sowie eine Internetverbindung. LAN ist empfehlenswert, der Betrieb ist aber auch per WLAN möglich.

„Zeitgemäße Lösung für den stationären Einzelhandel“

Der genossenschaftliche Zahlungsspezialist freut sich über Volks- und Raiffeisenbanken, die ihre Firmenkunden auf den payfree Bag Fast Track aufmerksam machen, vor allem solche aus dem stationären Handel. Werbematerial sowie weiterführende Informationen erhalten interessierte Kreditgenossenschaften bei ihren gewohnten Ansprechpartnern. Nils Bergmann fasst abschließend die zentralen Vorteile der Lösung zusammen: „Die Bag Fast Track weist eine hohe Effizienz am Point of Sale auf, bietet eine tolle Customer Experience, zeichnet sich durch einen schnellen Durchsatz aus und kann flexibel angepasst sowie individualisiert werden. Auf diese Weise stellt sie eine zeitgemäße Lösung für stationäre Einzelhändler dar, die Self-Checkout-Lösungen einführen möchten.“

Auszeichnung für payfree auf der EuroCIS

Für die Lösung „Bag Fast Track“ wurde payfree auf der Messe EuroCIS in Düsseldorf als „Top Supplier Retail 2024“ in der Kategorie „Best Customer Experience“ ausgezeichnet. Den Preis verliehen das EHI Retail Institute und die Lebensmittel Zeitung. Von der Jury gelobt wurde besonders der hohe strategische Nutzen, den payfree seinen Partnern im Handel bietet. Mit dem autonomen Warenscan- und Bezahlsystem könnten sowohl die Kundenerfahrung neugestaltet als auch große Kundenströme und Personalmangel abgefangen werden, so die Begründung.

Externer Inhalt

Nach Ihrer Einwilligung werden Daten an YouTube übertragen.

Interview mit Carlos Gómez-Sáez, CEO VR Payment, auf der EuroCIS. Video: Christof Dahlmann und Karl-Peter Lenhard (Schnitt), Genossenschaftsverband Bayern

Artikel lesen
Praxis